Harry Potter und der Orden des Phonix - Rowling Joanne Kathleen 15 стр.


»Wie fuhlst du dich?«

Harry zuckte die Schultern.

»Es wird bald alles vorbei sein,«sagte Mr. Weasley steif.»In ein paar Stunden wirst du frei sein.«

Harry sagte nichts.

»Die Anhorung ist auf meiner Etage, in Amelia Bones Buro. Sie ist die Leiterin der Abteilung fur magische Rechtsdurchsetzung, und diejenige, die dir die Fragen stellen wird.«

»Amelia Bones ist in Ordnung, Harry«sagte Tonks ernsthaft.»Sie ist anstandig, sie wird dir zuhoren.«

Harry nickte, immer noch unfahig an irgendwas zu denken, was er sagen konnte.

»Verlier«nicht deine Beherschung,«sagte Sirius schroff.»Sei hoflich und bleib bei den Fakten.«

Harry nickte wieder…»Das Gesetz ist auf deiner Seite,«sagte Lupin ruhig.»Selbst minderjahrigen Zauberern ist es erlaubt Magie in lebensgefahrlichen Situationen anzuwenden.«

Etwas sehr kaltes rieselte Harry«s Nacken herunter; fur einen Moment dachte er, jemand wurde einen Desillusionierungszauber auf ihn sprechen, aber dann bemerkte er, das sich Mrs. Weasley mit einem nassen Kamm bewaffnet seinen Haaren stellte. Sie presste ihn hart gegen seinen Kopf.

»Liegt es denn niemals flach?«sagte sie verzweifelt.

Harry schuttelte seinen Kopf.

Mr. Weasley uberprufte seine Armbanduhr und sah dann Harry an.

»Ich denke, wir sollten jetzt gehen,«sagte er.»Wir sind ein wenig fruh, aber ich denke, du bist besser schon einmal im Ministerium, als das du hier herumhangen mu?t.«

»Okay,«sagte Harry automatisch, lie? sein Toast fallen und kam auf die Beine.

»Du wirst schon sehen, alles wird gut, Harry,«sagte Tonks, und tatschelte ihm den Arm.

»Viel Gluck,«sagte Lupin.»Ich bin sicher, es wird alles glatt gehen.«

»Und wenn nicht,«sagte Sirius grimmig,»werde ich fur dich nach Amelia Bones sehen…«

Harry lachelte schwach. Mrs. Weasley umarmte ihn.

»Wir werden alle unsere Finger kreuzen,«sagte sie.

»In Ordnung,«sagte Harry.»Gut… wir sehen uns dann.«

Er folgte Mr. Weasley die Treppe hinauf und die Halle entlang. Er konnte Sirius Mutter grunzen horen, in ihrem Schlaf hinter ihren Vorhangen. Mr. Weasley entriegelte die Ture und sie traten hinaus in die kalte, graue Morgendammerung.

»Normalerweise gehen sie nicht zu Fu? zur Arbeit, oder?«fragte Harry ihn, als sie flott einen offentlichen Platz uberquerten.

»Nein, fur gewohnlich Appariere ich,«sagte Mr. Weasley,»aber offensichtlich kannst du das nicht, und ich denke, es ist das beste, wenn wir in grundlich nichtmagischer Kleidung erscheinen… macht einen besseren Eindruck, bedenkt man, warum du diszipliniert werden sollst…«

Mr. Weasley lie? seine Hand in der Jacke als sie so gingen. Harry wu?te, sie war zusammengepresst um seinen Zauberstab. Die Stra?e hinab herrschte noch gahnende Leere, doch als sie die klagliche, kleine U-Bahn-Station erreichten, trafen sie auf die ersten fruhmorgendlichen Pendler. Wie immer, wenn er sich in gro?er Nahe zu Muggeln befand, die ihren taglichen Geschaften nachgingen, war es Mr. Weasley nur schwer moglich, seinen Enthusiasmus zu zugeln.

»Einfach fabelhaft,«flusterte er, auf die automatischen Ticketmachinen deutend.»Wundervoll raffiniert.«

»Sie sind kaputt,«sagte Harry, wobei er auf ein Schild deutete.

»Ja, aber trotzdem…«sagte Mr. Weasley, der sie vertraumt anstrahlte.

Sie kauften ihre Tickets statt dessen von einem schlafrig aussehenden Zugbegleiter (Harry fuhrte die Transaktion durch, da Mr. Weasley nicht sehr gut war im Umgang mit Muggelgeld) und funf Minuten spater bestiegen sie eine U-Bahn die sich ratternd in Richtung des Zentrums von London in Bewegung setzte. Mr. Weasly prufte und uberprufte immer wieder die U-Bahn-Karte uber dem Fenster.

»Noch vier Haltestellen, Harry… Jetzt sind noch drei uber… Nur noch zwei Haltestellen, Harry…«

Sie verlie?en sie an einem Bahnhof im Herzen Londons, und sie wurden von einer Welle aus anzugtragenden Mannern und Frauen mit Aktentaschen von der Bahn fortgetragen. Sie fuhren die Rolltreppe hinauf, passierten die Fahrkartenschranke (Mr. Weasley war entzuckt von der Art des Zaunritts, der sein Ticket schluckte), und tauchten auf einer breiten Stra?e auf, in der viele beeindruckend aussehende Hauser sich aneinander reihten und die voller Verkehr war.

»Wo sind wir?«sagte Mr. Weasley verdutzt, und fur den Augenblick eines Herzschlags dachte Harry, sie waren an der falschen Haltestelle ausgestiegen, trotz Mr. Weasleys kontinuierlicher Uberprufung der Karte; aber einen Augenblick spater sagte er,»Ah, ja… hier entlang, Harry,«and fuhrte ihn eine Seitenstra?e hinunter.

»Entschuldige,«sagte er,»aber ich komme nie per Bahn und es sieht alles so anders aus, aus der Muggelperspektive.

Tatsachlich habe ich noch niemals zuvor den Besuchereingang benutzt.«.Je weiter sie gingen, um so kleiner und weniger beeindruckend wurden die Gebaude, bis sie schlie?lich eine Stra?e erreichten, die verschiedene schabig aussehnde Burohauser, eine Kneipe und eine uberlaufende Mullkippe beherrbergte. Harry hatte einen beeindruckenderen Standort fur das Zaubereiministerium erwartet.

»Da sind wir,«sagte Mr. Weasley heiter, deutete auf eine alte, rote Telefonzelle, der bereits mehrere Fensterscheiben fehlten und die vor einer heftig Graffitiverschmierten Wand stand.»Nach dir, Harry.«

Er offnete die Ture der Telefonzelle.

Harry schritt hinein, wunderte sich, was auch immer das werden sollte. Mr. Weasley quetschte sich neben Harry hinein und schlo? die Ture. Es passte gerade so; Harry wurde gegen den Telefonapparat gequetscht, der trugerisch von der Wand hing, als hatte ein Vandale versucht ihn abzureissen. Mr. Weasley griff hinter Harry nach dem Horer.

»Mr. Weasley, ich denke, der durfte auch defekt sein,«sagte Harry.

»Nein, nein, ich bin mir sicher, er ist in Ordnung,«sagte Mr. Weasley, hielt den Horer uber seinen Kopf und betrachtete die Wahlscheibe.»Las mal sehen… sechs…«er wahlte eine Nummer,»zwei… vier… und nochmal vier… und nochmal zwei…«

Als die Wahlscheibe sich langsam zuruckdrehte, erklang auf einmal eine weibliche Stimme in der Telefonzelle, nicht aus dem Horer in Mr. Weasleys Hand, aber so laut und klar, als wurde eine unsichtbare Frau hier direkt zwischen ihnen stehen.

»Willkommen im Zaubereiministerium. Bitte nennen Sie Ihren Namen und Ihr Anliegen.«

»Ahm…«sagte Mr. Weasley, vollkommen unsicher daruber ob er in den Horer antworten mu?te oder nicht. Er fand einen Kompromiss, indem er das Mundstuck uber sein Ohr hielt,»Arthur Weasley, Buro uber den Mi?brauch von Muggleartefakten, ich bringe Harry Potter, der gebeten wurde, bei einer disziplinarischen Anhorung zu erscheinen…«

»Vielen Dank,«sagte die kuhle weibliche Stimme.»Besucher, bitte nehmen Sie die Plakette und befestigen Sie sie an der Vorderseite Ihrer Robe.«

Da war ein klicken und klappern, und Harry sah etwas die Metallrutsche hinab und in den Behalter fallen, in den normalerweise die restlichen Munzen fielen. Er nahm es auf: es war ein viereckiger silberner Anstecker mit

darauf. Er steckte es an die Vorderseite seines T-Shirts, als die weibliche Stimme wieder zu sprechen anfing.

»Besucher des Ministeriums, sie werden benotigt um eine Suche zu unterstutzen und bringen bitte Ihren Zauberstab zur Registrierung an den Sicherheitsschalter, der sich am entfernten Ende des Atriums befindet.«

Der Boden der Telefonzelle erschauderte. Sie sanken langsam in den Boden. Harry beobachtete besorgt, wie der Burgersteig sich uber die Glasscheiben der Telefonzelle erhob und sich die Dunkelheit uber ihren Kopfen schlo?. Dann konnte er nichts mehr sehen; er konnte nur schwache, knirschende Gerausche horen, als die Telefonzelle ihren Weg durch die Erde nach unten nahm. Nach einer Minute, fur Harry hatte es sich viel langer angefuhlt, erleuchtete ein Spalt goldenen Lichts seine Fu?e, verbreitete sich, stieg an seinem Korper hinauf, bis er ihn im Gesicht traf und er blinzelte mu?te, damit seine Augen aufhorten zu tranen.

»Das Zaubereiministerium wunscht Ihnen einen angenehmen Tag,«sagte die Frauenstimme.

Die Ture der Telefonzelle sprang auf und Mr. Weasley trat heraus, gefolgt von Harry, dessen Mund nun offenstand.

Sie standen am Ende einer sehr prachtigen Halle, mit hochpolierten, dunklen Holzfu?boden. In die pfauenblaue Decke waren gluhende, goldene Symbole eingearbeitet, die sich bewegten und veranderten, so als ware sie eine enorme, himmliche Notiztafel. Die Wande zu beiden Seiten waren getafelt mit glanzendem, dunklen Holz und verfugten uber viele vergoldete Kamine. Alle paar Sekunden kam eine Hexe oder ein Zauberer mit einem gedampften Wusch aus einem der linksseitigen Kamine. Auf der rechten Seite hatten sich kleine Warteschlangen vor jedem Kamin gebildet, wartend auf die Abreise.

Auf halbem Wege die Halle hinunter war ein Springbrunnen. Eine Gruppe goldener, uberlebensgro?er Statuen stand in der Mitte des kreisformigen Beckens. Am gro?ten von allen war ein nobel aussehender Zauberer, der mit seinem Zauberstab direkt in den Himmel hinein zu zeigen schien. Um ihn herum angeordnet waren eine wunderschone Hexe, ein Zentaur, ein Kobold und ein Hauself. Die letzten drei sahen so aus, als wurden sie die Hexe und den Zauberer anbeten. Glitzernde Wasserstrahlen entsprangen den Enden ihrer Zauberstabe, der Spitze des Zentaurenpfeils, dem Zipfel des Koboldhuts und aus jedem Ohr des Hauselfen, so da? das klirrende Zischen fallenden Wassers sich zu den platz- und knallgerauschen der Apparierenden hinzugesellte, und dem Geklapper von Hunderten von Hexen und Zauberern, vielen von ihnen trugen bedruckte, fruhmorgendliche Blicke, schritten mit grossen Schritten auf ein paar goldener Tore am entfernten Ende der Halle zu.

»Hier entlang,«sagte Mr. Weasley…Sie schlossen sich der Menschenmenge an, die sich ihren Weg an den Ministeriumsmitarbeitern vorbei suchte, einige von ihnen truen Stapel von Pergamenten, andere verbeulte Aktentaschen; wiederum andere lasen den

wahrend sie gingen. Als sie den Brunnen passiert hatten, sah Harry Sickle und Knuts auf dem Boden des Beckens glitzern. Auf einem kleinen verschmierten Schild war zu lesen:

ALLE ERTRAGE AUS DEM BRUNNEN DER MAGISCHEN BRUDERSCHAFT WERDEN DEM ST. MUNGO«S KRANKENHAUS FUR

MAGISCHE KRANKHEITEN UND VERLETZUNGEN GEGEBEN.

Tagespropheten

»Danke sehr.«

»Stehenbleiben…«sagte der Zauberer langsam.

Seine Augen hatten den Namen auf der silbernen Besucherplakette ausgemacht und wanderten von da aus uber Harrys Brust hin zu seiner Stirn.

»Danke, Eric,«sagte Mr. Weasley formlich, und packte Harry an der Schulter, dann steuerte er ihn weg vom Schreibtisch und zuruck in dem Strom der Hexen und Zauberer, der auf die goldenen Tore zufuhrte.

Geringfugig von der Menge gedrangelt, folgte Harry Mr. Weasley in die kleinere Halle jenseits der Pforten, wo wenigstens zwanzig Lifts sich hinter handgedrehten goldenen Gittern befanden. Harry und Mr. Weasley schlossen sich der Menge um einen herum an. In der Nahe stand ein langbartiger Zauberer, der eine gro?e Pappschachtel hielt, die kratzende Gerausche von sich gab.

»Alles klar, Arthur?«sagte der Zauberer, zu Mr. Weasley nickend.

»Was hast du da, Bob?«fragte Mr. Weasley, der die Schachtel betrachtete.

»Wir sind nicht sicher,«sagte der Zauberer ernsthaft.»Wir dachten es ware ein gewohnliches Sumpfhuhn, bis es anfing Feuer zu spucken. Fur mich sieht es wie eine schwere Verletzung des Verbots experimentellen Brutens aus.«

Unter gro?en klirren und klappern stieg ein Lieft vor ihnen herunter; das goldene Gitter fuhr zuruck und Harry und Mr.

Weasley schritten in den Lift, zusammen mit dem Rest der Menge und Harry fand sich selbst eingequetscht gegen die Ruckseite der Wand. Einige Hexen und Zauberer betrachteten ihn neugierig; er starrte auf seine Fu?e, um deren Blicken auszuweichen, was seinen Pony flacher erschienen lie?. Die Gitter schlossen sich mit einem krachen und der Lift stieg langsam auf, Ketten rasselten, wahrend dieselbe kalte Frauenstimme, die Harry bereits zuvor in der Telefonzelle gehort hatte, erklang.

»Siebter Stock, Abteilung fur Magische Spiele und Sport, enthalt die Britischen und Irischen Quidditsch-Liga Hauptquartiere, den Offiziellen Gobstone Club und Ludicrous Patentamt.«

Die Aufzugturen offneten sich. Harry erhielt einen fluchtigen Blick auf einen unordentlich aussehenden Gang, mit verschiedenen Postern von Quidditch-Mannschaften die mit der Oberseite an die Wande geheftet waren. Einer der.Zauberer im Aufzug, der die Arme voller Besen trug, wand sich unter Muhen heraus und verschwand den Korridor hinunter. Die Turen schlossen sich, der Aufzug ruckelte weiter nach oben und die Frauenstimme kundigte an:

»Sechster Stock, Abteilung fur Magische Transporte, enthalt die Floh-Netzwerk-Behorde, die Besen Kontrollbehorde, das Portschlussel-Buro und das Apparierung-Testzentrum.«

Wieder einmal offneten sich die Aufzugturen und vier oder funf Hexen und Zauberer gingen hinaus; zur selben Zeit fielen ein paar Papierflugzeuge uber den Aufzug her. Harry starrte zu ihnen hinauf, wie sie nutzlos um ihre Kopfe herum flatterten; sie hatten eine fahle, violette Farbe und man konnte

»Nur hausinterne Memos,«murmelte Mr. Weasley ihm zu.»Zuvor haben wir Eulen genutzt, aber der Schmutz war unglaublich… uberall, auf den Schreibtischen…«

Als sie wieder weiter nach oben klapperten, flatterten die Memos um die Lampe herum, die unter der Decke des Aufzugs schwankte.

»Funfter Stock, Abteilung fur Internationale Magische Zusammenarbeit, enthalt die Internationale Magische Handelskorperschaft, das Internationale Magische Buro fur Recht und das Internationale Bundnis der Zauberer,

Britischer Sitz.«

Als sich die Turen offneten, sausten zwei der Memos samt einiger weniger Hexen und Zauberer heraus, aber einige Memos mehr sausten herein, so da? das Licht der Lampe uber ihnen flackerte und aufleuchtete, als sie sich darum bewegten.

»Vierter Stock, Abteilung zur Regulierung und Kontrolle der Magischen Kreaturen, enthalt die Biester, Sein und Geister Abteilung, das Amt fur Kobold Angelegenheiten und das Schadlings Beratungs Buro.«

»Tschuldigung,«sagte der Zauberer der das Feuer atmende Huhn trug und verlie? den Aufzug verfolgt durch einen kleinen Schwarm von Memos. Die Turen schlossen sich erneut klirrend.

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