Die Gateway-Trilogie - Пол Фредерик 18 стр.


»Bob«, sagt er, »ich glaube auch nicht, dass es Gewinn bringend ist, mit dir über das Wesen der Wirklichkeit zu reden. Ich weiß, dass ich eine Maschine bin. Du weißt, dass ich eine Maschine bin. Was ist der Sinn unseres Hierseins? Sind wir hier, um mir zu helfen?«

»Manchmal frage ich mich das«, antworte ich mürrisch.

»Ich glaube nicht, dass du dich das fragst. Ich glaube, du weißt, dass du hier bist, um dir zu helfen; und wenn man das erreichen will, muss man versuchen, in dir etwas auszulösen. Was ich mit der Information anfange, mag für deine Neugier interessant sein, und es könnte dir auch eine Ausrede bieten, diese Sitzungen mit intellektueller Unterhaltung zu verbringen, statt mit Therapie …«

»Touché, Sigfrid«, unterbreche ich.

»Ja. Aber was du damit anfängst, macht den Unterschied in deinen Empfindungen aus, und ob du in Situationen, die für dich wichtig sind, etwas besser oder etwas schlechter funktionierst. Bitte, befass dich mit deinem eigenen Inneren, nicht mit dem meinen, Bob.«

Ich sage bewundernd: »Du bist wirklich eine verdammt intelligente Maschine, Sigfrid.«

Er erwidert: »Ich habe den Eindruck, dass du damit in Wirklichkeit sagst: ›Ich hasse dich, Sigfrid‹.«

Ich habe ihn so etwas noch nie sagen hören, und das bestürzt mich, bis mir einfällt, dass ich ihm genau das gesagt habe, nicht nur einmal, sondern ziemlich oft. Und dass es wahr ist.

Ich hasse ihn wirklich.

Er versucht mir zu helfen, und ich hasse ihn deswegen. Ich denke an die süße, wilde S. Ya. und daran, wie bereitwillig sie alles tut, was ich möchte, oder fast alles. Ich möchte Sigfrid sehr wehtun.

Eines Morgens kam ich in mein Zimmer zurück, wo das P-Phon schwach surrte, wie ein ferner, zorniger Moskito. Ich drückte die Abspieltaste und stellte fest, dass die stellvertretende Personalchefin mich für zehn Uhr in ihr Büro bestellt hatte. Nun, es war schon später. Ich hatte die Gewohnheit angenommen, viel Zeit und die meisten Nächte mit Klara zu verbringen. Ihre Unterkunft war viel bequemer als die meine. Ich erhielt die Nachricht also erst gegen elf Uhr, und meine Verspätung besserte die Laune der Dame nicht.

Sie war eine überaus dicke Frau und hieß Emma Fother. Sie wischte meine Ausreden beiseite und sagte anklagend: »Sie haben vor siebzehn Tagen Ihre Prüfung abgelegt. Seitdem haben Sie nichts getan.«

FLUGBERICHT

Fahrzeug 3-31, Flug 08D27. Besatzung C. Pitrin, N. Ginza, J. Krabbe.

Transitzeit hinaus 19 Tage 4 Stunden. Position unbestimmt, Nähe (± 2 Lj.) Zeta Tauri.

Zusammenfassung. ›Herausgetreten in transpolarer Umlaufbahn um Planeten 0,88 Erdradius bei 0,4 AE. Planet besaß 3 geortete kleine Satelliten. Sechs weitere Planeten durch Computerberechnung vermutet. Primärstern K 7.

Landung vorgenommen. Der Planet hatte offenbar eine Aufwärmperiode durchgemacht. Es gibt keine Eiskappen, und die derzeitigen Küstenlinien scheinen nicht sehr alt zu sein. Keine Spuren von Habitation festgestellt. Kein intelligentes Leben.

Die Feinkontrolle entdeckte in unserer Umlaufbahn, was eine Hitschi-Rendezvousstation zu sein schien. Wir näherten uns. Sie war intakt. Beim gewaltsamen Eindringen explodierte sie, und N. Ginza wurde getötet. Unser Fahrzeug wurde beschädigt, und wir flogen zurück. Auf dem Heimweg starb J. Krabbe. Keine Artefakte sichergestellt. Biotische Proben vom Planeten bei Beschädigung des Fahrzeugs zerstört.‹

»Ich warte auf die richtige Mission«, antwortete ich.

»Wie lange wollen Sie warten? Ihre Kopfsteuer ist noch für drei Tage bezahlt, und was dann?«

»Tja«, sagte ich, beinahe wahrheitsgemäß, »ich wollte ohnehin heute zu Ihnen kommen. Ich möchte einen Posten hier auf Gateway.«

»Pah!« (Ich hatte das vorher noch nie einen Menschen sagen hören, aber so klang es.) »Sind Sie deshalb nach Gateway gekommen, um die Kanalisation auszuräumen?«

Ich war ziemlich sicher, dass das ein Bluff war, weil es gar nicht so viel Kanalisation gab; die Schwerkraft reichte für das Fließen der Abwässer nicht aus. »Die richtige Mission könnte jeden Tag kommen.«

»O gewiss, Bob. Wissen Sie, Leute wie Sie machen mir Sorgen. Haben Sie eigentlich eine Ahnung davon, wie wichtig unsere Arbeit hier ist?«

»Na, ich denke schon …«

»Da draußen wartet ein ganzes Universum auf uns, das wir entdecken und nach Hause bringen können! Gateway ist die einzige Möglichkeit, es zu erreichen. Jemand wie Sie, der in den Plankton-Farmen aufgewachsen ist …«

»Eigentlich waren es die Nahrungsgruben in Wyoming.«

»Wie auch immer! Sie wissen, wie verzweifelt die Menschheit braucht, was wir ihr geben können. Neue Technologien. Neue Energiequellen. Nahrung! Neue Welten zu besiedeln.« Sie schüttelte den Kopf und tippte auf die Tasten des Sortierers auf ihrem Schreibtisch, gleichzeitig wütend und besorgt. Ich nahm an, sie wurde danach eingeschätzt, wie viele von uns Faulenzer und Parasiten sie dazu brachte hinauszufliegen, wie es uns anstand. Das erklärte ihre Feindseligkeit – vorausgesetzt, man konnte ihren Wunsch, auf Gateway zu bleiben, damit erklären. Sie wandte sich vom Sortierer ab und stand auf, um einen Karteischrank an der Wand zu öffnen. »Angenommen, ich finde einen Posten für sie«, sagte sie über die Schulter. »Das Einzige, was Sie können, und das hier von Nutzen sein kann, ist Ihr Prospektorberuf, und den üben Sie nicht aus.«

»Ich nehme al… fast alles«, sagte ich.

Sie sah mich prüfend an, dann ging sie an ihren Schreibtisch zurück. Sie war erstaunlich graziös, wenn man bedachte, dass sie eine Masse von hundert Kilogramm mit sich herumschleppte. Vielleicht erklärte der Wunsch einer dicken Frau, nicht zu erschlaffen, die Tatsache, dass sie auf Gateway blieb.

»Sie werden die minderwertigste Hilfsarbeit übernehmen müssen«, warnte sie. »Dafür bezahlen wir nicht viel. Hundertachtzig am Tag.«

»Nehme ich!«

»Ihre Kopfsteuer muss davon bezahlt werden. Ziehen Sie das ab, und vielleicht noch zwanzig Dollar am Tag für Essen, was bleibt Ihnen dann?«

»Ich kann ja immer noch Nebenarbeiten übernehmen, wenn ich mehr brauche.«

Sie seufzte.

»Sie schieben den Tag nur hinaus, Bob. Ich weiß nicht. Mr. Hsien, der Direktor, überwacht alle Bewerbungen scharf. Ich werde kaum rechtfertigen können, dass ich Sie eingestellt habe. Und was machen Sie, wenn Sie krank werden und nicht arbeiten können? Wer bezahlt dann Ihre Steuer?«

»Dann muss ich eben wieder heim.«

»Und die ganze Ausbildung war umsonst?« Sie schüttelte den Kopf. »Sie widern mich an, Bob.«

Aber sie stellte mir eine Arbeitskarte aus, die mich aufforderte, mich beim Vorarbeiter in Etage Grand, Sektor Nord, zur Einteilung im Pflanzbereich zu melden.

Das Gespräch mit Emma Fother behagte mir nicht, aber das hatte man mir schon vorher prophezeit. Als ich am Abend mit Klara darüber sprach, sagte sie, ich wäre sogar gut davongekommen.

»Ein Glück, dass du Emma erwischt hast. Der alte Hsien lässt die Leute manchmal hängen, bis ihr Steuergeld weg ist.«

»Was dann?« Ich stand auf, setzte mich auf ihre Liege und suchte nach meinen Schuhen. »Hinaus zur Luftschleuse?«

»Mach keine Witze, dazu kann es wirklich kommen. Hsien ist ein alter Mao-Typ, sehr hart mit Leuten, die der Gesellschaft nichts bringen.«

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