Liebe Deinen Nächsten - Remarque Erich Maria 4 стр.


Sie nickte.

»Du mußt dich von mir scheiden lassen.«

Die Frau verhielt eine Sekunde den Schritt. Dann ging sie weiter.

»Du mußt dich von mir scheiden lassen. Du mußt morgen hingehen. Du mußt sagen, daß du dich wegen meiner Gesinnung scheiden lassen willst. Du hättest das alles früher nicht gewußt. Hast du es verstanden?«

Die Frau rührte den Kopf nicht. Sie ging steif aufgerichtet weiter.

»Versteh mich doch«, flüsterte Steiner.»Es ist nur, damit du in Sicherheit bist! Es würde mich verrückt machen, wenn sie dir was täten! Du mußt dich scheiden lassen – dann lassen sie dich in Ruhe!«

Die Frau antwortete nicht.

»Ich hebe dich, Marie«, sagte Steiner leise, zwischen den Zähnen hindurch, und die Augen flimmerten ihm vor Erregung.»Ich liebe dich, und ich gehe nicht weg, wenn du es nicht versprichst! Ich gehe zurück, wenn du es nicht versprichst! Verstehst du mich?«

Nach einer Ewigkeit, schien ihm, nickte die Frau.

»Versprichst du es mir?«

Die Frau nickte langsam. Ihre Schultern sanken zusammen.

»Ich biege jetzt ab und komme den Gang rechts herauf. Geh links herum und komme mir entgegen. Sprich nichts, tu nichts! Ich will dich nur noch einmal sehen. Dann gehe ich. Wenn du nichts hörst, bin ich durchgekommen.«

Die Frau nickte und ging rascher.

Steiner bog ab und ging die Gasse rechts hinauf. Sie war eingesäumt von den Buden der Schlächter. Frauen mit Körben feilschten vor den Ständen. Das Fleisch glänzte blutig und weiß in der Sonne. Es roch unerträglich. Die Schlächter schrien. Aber plötzlich versank alles. Das.Hacken der Beile auf den Holzklötzen wurde zum feinen Dengeln von Sensen. Eine Wiese war da, ein Kornfeld, Freiheit, Birken, Wind und der geliebte Schritt und das geliebte Gesicht. Ihre Augen faßten sich und ließen sich nicht los, und in ihnen war alles: Schmerz und Glück und Liebe und Trennung, das Leben schwankend hoch über ihren Gesichtern, voll und süß und wild, und der Verzicht, das rasende Kreisen der tausend flimmernden Messer.

Sie gingen und standen still zugleich, und sie gingen und wußten es nicht. Dann stürzte die Leere grell in Steiners Augen, und erst nach einer Weile unterschied er wieder die Farben und das Kaleidoskop, das sinnlos vor seinen Augäpfeln abrollte und nicht eindrang.

Er stolperte weiter, dann ging er rasch, so schnell er konnte, ohne aufzufallen. Er stieß die Hälfte eines geschlachteten Schweines von einem mit Wachstuch belegten Tisch, er hörte das Schimpfen des Schlächters wie das Rasseln einer Trommel, er lief um die Ecke der Budengasse und blieb stehen.

Er sah sie fortgehen vom Markt. Sie ging sehr langsam. An der Ecke der Straße blieb sie stehen und drehte sich um. So stand sie lange Zeit, das Gesicht etwas emporgehoben, die Augen weit offen. Der Wind zerrte an ihren Kleidern und drückte sie gegen ihren Körper. Steiner wußte nicht, ob sie ihn sah. Er wagte nicht, sich ihr noch einmal zu zeigen. Er ahnte, daß sie vielleicht zurücklaufen würde zu ihm. Nach einer Weile hob sie die Hände und legte sie um ihre Brüste. Sie hielt sie ihm hin. Sie hielt sich ihm hin. Sie hielt sich ihm hin in einer schmerzvoll leeren, blinden Umarmung, den Mund geöffnet, mit geschlossenen Augen. Dann wandte sie sich langsam ab, und die Schattenschlucht der Straße verschluckte sie.

Drei Tage später kam Steiner über die Grenze. Die Nacht war hell und windig, und der Mond stand kreidig am Himmel. Steiner war ein harter Mensch, aber als er die Grenze überquert hatte, naß von kaltem Schweiß, drehte er sich um und sagte wie irrsinnig in die Richtung, aus der er kam, den Namen seiner Frau.

ER NAHM EINE neue Zigarette heraus. Kern gab ihm Feuer.

»Wie alt bist du?«fragte Steiner.

»Einundzwanzig. Bald zweiundzwanzig.«

»So, bald zweiundzwanzig. Kein Spaß, Baby, was?«

Kern schüttelte den Kopf.

Steiner schwieg eine Zeitlang. Dann sagte er:»Mit einundzwanzig war ich im Krieg. In Flandern. War auch kein Spaß. Da ist dieses hier hundertmal besser. Verstehst du?«

»Ja.«Kern drehte sich um.»Es ist auch besser, als tot zu sein. Das weiß ich alles.«

»Dann weißt du schon viel. Vor dem Kriege wußten nur wenige Leute so was.«

»Vor dem Kriege – das war vor hundert Jahren.«

»Vor tausend. Mit zweiundzwanzig Jahren lag ich im Lazarett. Da habe ich etwas gelernt. Willst du wissen, was?«

»Ja.«

»Schön.«Steiner zog an seiner Zigarette.»Ich hatte nichts Besonderes. Fleischdurchschuß ohne viel Schmerzen. Aber neben mir lag mein Freund. Nicht irgendein Freund. Mein Freund.

Ein Splitter hatte ihm den Bauch aufgerissen. Er lag da und schrie. Kein Morphium, verstehst du? Hatten sogar für die Offiziere zuwenig. Am zweiten Tag war er so heiser, daß er nur noch stöhnte. Flehte mich an, ein Ende zu machen. Hätte es getan, wenn ich gewußt hätte, wie. Am dritten Tag gab’s mittags auf einmal Erbsensuppe. Dicke Friedenssuppe mit Speck. Vorher hatten wir nur so eine Art Aufwaschwasser gekriegt. Wir aßen sie. Waren furchtbar hungrig. Und während ich fraß wie ein heißhungriges Vieh, selbstvergessen mit Genuß fraß, sah ich über den Rand der Schüssel das Gesicht meines Freundes, die zerborstenen, aufgerissenen Lippen, ich sah, daß er unter Qualen starb, zwei Stunden später war er tot, und ich fraß und es schmeckte mir wie nie in meinem Leben.«

Er machte eine Pause.

»Ihr hattet eben schrecklichen Hunger«, sagte Kern.

»Nein, das war es nicht. Es war etwas anderes: daß neben dir jemand verrecken kann – und du nichts davon spürst. Mitleid, gut – aber die Schmerzen spürst du trotzdem nicht! Dein Bauch ist heil, das ist es. Einen halben Meter neben dir geht für einen andern die Welt unter in Gebrüll und Qual – und du spürst nichts. Das ist das Elend der Welt! Merk dir das, Baby. Deshalb geht es so langsam vorwärts. Und so schnell rückwärts. Glaubst du’s?«

»Nein«, sagte Kern.

Steiner lächelte.»Klar. Aber denk mal gelegentlich dran. Vielleicht hilft dir’s.«

Er stand auf.»Ich will los. Zurück. Der Zöllner glaubt nicht, daß ich jetzt kommen werde. Er hat die erste halbe Stunde aufgepaßt. Morgen früh wird er wieder aufpassen. Daß ich inzwischen ’rüberrücken könnte, geht nicht in seinen Kopf. Zöllnerpsychologie. Gottlob ist der Gejagte meistens nach einiger Zeit klüger als der Jäger. Weißt du warum?«

»Nein.«

»Weil für ihn mehr auf dem Spiel steht.«Er schlug Kern auf die Schulter.»Deshalb sind die Juden das schlaueste Volk der Erde geworden. Erstes Gesetz des Lebens: Gefahr schärft die Sinne.«

Er gab Kern die Hand. Sie war groß und trocken und warm.»Mach’s gut. Vielleicht sehen wir uns mal wieder. Ich werde abends öfter im Café Sperle sein. Kannst da nach mir fragen.«

Kern nickte.

»Also mach’s gut. Und vergiß das Kartenspielen nicht. Es lenkt ab, ohne daß man denken muß. Ein hohes Ziel für Leute ohne Bleibe. Du bist nicht schlecht in Jaß und Tarock. Im Poker mußt du noch mehr riskieren. Mehr bluffen.«

»Gut«, sagte Kern.»Ich werde mehr bluffen. Und ich danke dir auch. Für alles.«

»Dankbarkeit mußt du dir abgewöhnen. Nein, gewöhn sie dir nicht ab. Kommst besser damit durch. Ich meine nicht bei den Leuten, das ist gleichgültig. Bei dir. Wärmt dir das Herz, wenn du’s mal sein kannst. Und denk dran: alles besser als Krieg!«

»Und besser als tot.«

»Tot weiß ich nicht. Aber besser als sterben auf jeden Fall. Servus, Baby!«

»Servus, Steiner!«

Kern blieb noch eine Zeitlang sitzen. Der Himmel war klar geworden und die Landschaft war voll Frieden. Sie war ohne Menschen.

Kern saß schweigend im Schatten der Buche. Das helle durchscheinende Grün der Blätter bauschte sich über ihm wie ein großes Segel – als triebe der Wind die Erde sanft durch den unendlichen blauen Raum – vorbei an den Signallichtern der Sterne und der Leuchtboje des Mondes.

Kern beschloß zu versuchen, nachts noch bis Preßburg zu kommen und von da nach Prag. Eine Stadt war immer am sichersten. Er öffnete seinen Koffer und nahm das saubere Hemd und ein Paar Strümpfe hervor, um sich umzuziehen. Er wußte, daß es wichtig war, wenn ihm jemand begegnete. Er wollte es auch, um das Gefängnis loszuwerden.

Es war ihm sonderbar zumute, als er nackt im Mondlicht dastand. Er kam sich wie ein verlorenes Kind vor. Rasch nahm er das frische Hemd, das im Grase vor ihm lag, und streifte es über. Es war ein blaues Hemd und das war praktisch, denn es schmutzte nicht so leicht. Im Mondlicht sah es fahlgrau und violett aus. Er nahm sich vor, mutig zu bleiben.

3

Kern kam nachmittags in Prag an. Er ließ seinen Koffer am Bahnhof und ging sofort zur Polizei. Er wollte sich nicht melden; er wollte nur in Ruhe nachdenken, was er tun sollte. Dazu war das Polizeigebäude der beste Platz. Dort streiften keine Polizisten umher und fragten nach Papieren. Er setzte sich auf eine Bank im Korridor. Gegenüber lag das Büro, in dem die Fremden abgefertigt wurden.»Ist der Beamte mit dem Spitzbart noch da?«fragte er einen Mann, der neben ihm wartete.

»Ich weiß nicht. Der, den ich kenne, hat keinen.«

»Aha! Kann sein, daß er versetzt ist. Wie sind sie denn jetzt hier?«

»Es geht«, sagte der Mann.»Ein paar Tage Aufenthalt kriegt man schon. Aber nachher wird’s schwer. Es sind zu viele hier.«

Kern überlegte. Wenn er ein paar Tage Aufenthaltserlaubnis erhielt, konnte er beim Komitee für Flüchtlingshilfe für ungefähr eine Woche Eß- und Schlafkarten bekommen, das wußte er von früher her. Wenn er sie nicht bekam, riskierte er, daß man ihn einsperrte und zurück über die Grenze schob.

»Sie sind dran«, sagte der Mann neben ihm.

Kern sah ihn an.»Wollen Sie nicht vorgehen? Ich habe Zeit.«

»Gut.«

Der Mann stand auf und ging hinein. Kern beschloß abzuwarten, was mit ihm passierte, um sich dann zu entscheiden, ob er selbst hineingehen sollte oder nicht. Unruhig wanderte er auf dem Korridor hin und her. Endlich kam der Mann wieder heraus. Kern ging rasch auf ihn zu.»Wie war es?«fragte er.

»Zehn Tage!«Der Mann strahlte.»So ein Glück! Und ohne zu fragen. Muß gut gelaunt sein. Oder vielleicht, weil heute nicht so viele da sind. Das letztemal hatte ich nur fünf Tage.«

Kern gab sich einen Ruck.»Dann werde ich es auch versuchen.«

Der Beamte hatte keinen Spitzbart. Trotzdem kam er Kern bekannt vor. Vielleicht hatte er sich den Bart inzwischen abnehmen lassen. Er spielte mit einem zierlichen Federmesser aus Perlmutter und warf einen müden Fischblick auf Kern.»Emigrant?«

»Ja.«

»Aus Deutschland gekommen?«

»Ja. Heute.«

»Irgendwelche Papiere?«

»Nein.«

Der Beamte nickte. Er ließ die Klingen seines Messers zuschnappen und klappte den Schraubenzieher auf. Kern sah, daß in der perlmutternen Schale außerdem noch eine Nagelfeile eingelassen war. Der Beamte begann vorsichtig damit seinen Daumennagel zu glätten.

Kern wartete. Es schien ihm, als wäre der Nagel des müden Mannes vor ihm das Wichtigste auf der Welt. Er wagte kaum zu atmen, um ihn nicht zu stören und ärgerlich zu machen. Er preßte nur verstohlen die Hände auf dem Rücken fest aneinander.

Der Nagel war endlich fertig. Der Beamte besah ihn befriedigt und blickte auf.»Zehn Tage«, sagte er.»Sie können zehn Tage hier bleiben. Dann müssen Sie ’raus.«

Die Spannung in Kern löste sich jäh. Er glaubte, er fiele, aber er atmete nur tief. Dann faßte er sich rasch. Er hatte gelernt, den Zufall festzuhalten.»Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn ich vierzehn Tage haben könnte«, sagte er.

»Das geht nicht. Warum?«

»Ich warte darauf, daß mir Papiere nachgeschickt werden. Dazu muß ich eine feste Adresse haben. Ich möchte dann nach Österreich.«

Kern hatte Angst, im letzten Augenblick noch alles zu verderben; aber er konnte nicht mehr zurück. Er log glatt und schnell. Er hätte ebensogern die Wahrheit gesagt, aber er wußte, daß er lügen mußte. Der Beamte dagegen wußte, daß er diese Lügen glauben mußte – denn es gab keine Möglichkeit, sie zu kontrollieren. So kam es, daß beide fast glaubten, von der Wahrheit zu reden.

Der Beamte ließ den Schraubenzieher seines Messers zuschnappen.»Gut«, sagte er.»Ausnahmsweise vierzehn Tage. Aber es gibt dann keine Verlängerung.«

Er nahm einen Zettel und begann zu schreiben. Kern sah ihm zu, als schriebe ein Erzengel. Er konnte kaum fassen, daß alles so geklappt hatte. Bis zum letzten Augenblick erwartete er, daß der Beamte in der Kartothek nachsehen und feststellen könnte, daß er schon zweimal in Prag war. Zur Vorsicht gab er deshalb einen anderen Vornamen und falsche Geburtsdaten an. Er konnte dann immer noch behaupten, das damalls sei ein Bruder von ihm gewesen.

Aber der Beamte war viel zu müde, um etwas nachzusehen. Er schob Kern den Zettel hin.»Hier! Sind noch mehr draußen?«

»Nein, ich glaube nicht. Vorhin wenigstens war niemand mehr da.«

»Gut.«

Der Mann zog ein Taschentuch hervor und begann liebevoll die Perlmutterschalen seines Messers zu putzen. Er merkte kaum noch, daß Kern sich bedankte und dann so rasch hinausging, als könne ihm sein Papier noch jetzt wieder abgenommen werden.

Erst draußen vor dem Tor des Gebäudes blieb er stehen und sah sich um. Du süßer Himmel, dachte er überwältigt, du süßer, blauer Himmel! Ich bin zurückgekommen und nicht eingesperrt worden! Ich brauche vierzehn Tage lang keine Angst zu haben, vierzehn volle Tage und vierzehn Nächte, eine Ewigkeit! Gott segne den Mann mit dem Perlmuttermesser! Möge er demnächst eins finden, das noch eine versenkbare Uhr und eine goldene Schere enthält.

Neben ihm vor dem Eingang stand ein Polizist. Kern fühlte nach dem Ausweis in seiner Tasche. Mit einem Entschluß trat er dann auf den Polizisten zu.»Wie spät ist es, Wachtmeister?«fragte er.

Er hatte selbst eine Uhr bei sich. Aber es war ein zu seltenes Erlebnis, einmal vor einem Polizisten keine Angst haben zu brauchen.

»Fünf«, brummte der Polizist.

»Danke.«Kern ging langsam die Treppe hinunter. Er wäre am liebsten gelaufen. Jetzt erst glaubte er, daß alles wirklich wahr war.

DER GROSSEWARTERAUM des Komitees für Flüchtlingshilfe war überfüllt mit Menschen. Trotzdem wirkte er auf eine sonderbare Weise kahl. Die Leute standen und saßen im Halbdunkel herum wie Schatten. Fast niemand sprach. Jeder hatte alles, was ihn anging, schon hundertmal gesagt und besprochen. Jetzt gab es nur noch eins, zu warten. Es war die letzte Barriere vor der Verzweiflung.

Über die Hälfte der Anwesenden waren Juden. Neben Kern saß ein bleicher Mensch mit einem Birnenschädel, der einen Geigenkasten auf den Knien hielt. Auf der andern Seite hockte ein alter Mann, über dessen gebuckelte Stirn eine Narbe lief. Er öffnete und schloß ruhelos die Hände. Daneben saßen, eng zusammengeschmiegt, ein blonder, junger Mann und ein dunkles Mädchen. Sie hielten die Hände fest ineinander verschränkt, als fürchteten sie, wenn ihre Aufmerksamkeit nur einen Augenblick nachließe, auch hier noch auseinandergerissen zu werden. Sie sahen sich nicht an; sie sahen irgendwohin in den Raum und in die Vergangenheit hinein, und ihre Augen waren leer von Gefühl. Hinter ihnen saß eine dicke Frau, die lautlos weinte. Die Tränen liefen ihr aus den Augen, über die Wangen und das Kinn auf das Kleid; sie achtete nicht darauf und machte keinen Versuch, sie aufzuhalten. Ihre Hände lagen schlaff in ihrem Schoß.

In dieser schweigenden Ergebenheit und Trauer spielte unbefangen ein Kind. Es war ein Mädchen von ungefähr sechs Jahren. Lebhaft und ungeduldig, mit glänzenden Augen und schwarzen Locken, wanderte es umher.

Vor dem Mann mit dem Birnenschädel blieb es stehen. Es blickte ihn eine Zeitlang an; dann zeigte es auf den Kasten, den er auf den Knien hielt.»Hast du eine Geige darin?«fragte es mit einer klingenden, fordernden Stimme.

Der Mann sah das Kind einen Moment an, als verstände er es nicht. Dann nickte er.

»Zeig sie mir«, sagte das Mädchen.

»Warum?«

»Ich möchte sie sehen.«

Der Geiger zögerte einen Augenblick; dann öffnete er den Kasten und nahm das Instrument heraus. Es war in ein violettes Seidentuch gewickelt. Mit behutsamen Händen faltete er es auseinander.

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