Gefährliche Dinge - Amy Blankenship 2 стр.


„Engel?“ Chad ließ sie los und lehnte sich schwer an die Wand. „Großer Gott.“

„Genau.“ Envy nickte und sah zu, wie er mit den Fingern durch sein Haar fuhr, als kämpfte er gegen den Drang an, es auszureißen. „Also, du kümmerst dich um Trevor. Kannst du das für mich tun? Bring ihn und Zachary zu der Versammlung am Morgen.“ Sie biss sich auf die Lippe, wollte nicht noch eine Szene haben. „Und als Gegenleistung nehme ich meine Sachen heute Nacht nicht mit… wenn du dich dann besser fühlst.“

Chad nickte und schenkte ihr ein kleines Lächeln. „Abgemacht.“

Er öffnete die Tür und trat dann mit ihr hinaus, aber hielt inne, als er Zachary zwischen den beiden Männern stehen sah, eine brennende Handfläche auf jeden von ihnen gerichtet.

„Oh Mann, wir gehen“, sagte Envy und eilte zur Tür hinaus, ergriff Devons Hand und rannte geradewegs auf sein Auto zu.

Trevor wollte ihnen folgen, aber Zachary hielt ihn auf. „Bleib stehen, du eifersüchtiger Junge. Wir müssen uns erst um den Bruder kümmern.“

„Lass uns hineingehen und ich mache uns Kaffee“, bot Chad an und folgte Trevor mit einem dankbaren Seufzen, als dieser sich wütend umdrehte und ins Haus marschierte, als wäre er auf einer Mission. Er nickte, als Zachary Trevor nach drinnen folgte, dann schloss er die Tür und fragte sich, wo, zur Hölle, er nun wieder hineingeraten war.

Als die Kaffeemaschine angeschaltet war, wandte sich Chad seinen beiden Gästen zu. Im Moment hatte er mehr Fragen als Antworten, und das half nicht wirklich. „Also was ist mit diesem Dämon, von dem Envy behauptet, dass er befreit wurde? Sie sagte auch, dass Warren am Morgen alle für eine Unterhaltung darüber, was heute Nacht passiert ist, versammeln will, und sie will, dass wir drei als Überraschungsgäste kommen.“

Trevor konnte das kleine Lächeln, das seine Lippen umspielte, nicht unterdrücken. Also wollte Envy, dass er auch mitmachte… wollte, dass er in der Nähe war. Er konnte es ihr nicht verübeln. So wie Devon sie beschützte, konnte sie sich unmöglich sicher fühlen. Zu wissen, dass sie ihn brauchte, ließ den Großteil seiner Wut wieder in den Hintergrund verschwinden.

„Wir hätten diese kleine Party sowieso gestürmt.“ Er schielte hinüber zu Zachary, der zustimmend nickte. Er lächelte wieder, als ihm klar wurde, dass er Envy in ein paar Stunden wiedersehen würde. „Ich schätze, es wird Zeit, dass wir dir erzählen, was hier vorgeht.“

Er schämte sich innerlich dafür, wie er seine Position schon wieder benutzte, um Envy näherzukommen. Ihm war auch sehr klar, wie es für alle anderen aussehen musste. Devon würde annehmen, dass er Envy wieder benutzte, aber das war völlig verkehrt. Andererseits würde er sich durchaus dazu herablassen, ihren Bruder zu benutzen, um ihr näherzukommen, und gleichzeitig seine Arbeit zu machen. Devon würde einfach lernen müssen, dass es im Krieg und in der Liebe keine Regeln gab… und der beste Formwandler gewinnen sollte.

„Ich höre“, murmelte Chad und verschränkte seine Arme vor seiner Brust, um Trevors Aufmerksamkeit wieder zurückzuholen, von wo auch immer sie war. Er hatte nie gedacht, dass er Gedanken lesen konnte, aber im Augenblick hatte er eine sehr gute Vorstellung davon, was in Trevors Kopf vor sich ging.

„Wir wissen nicht viel über den Dämon, nur, dass er ein paar Jahrhunderte lang dort gefangen gehalten wurde. Seine Existenz ist älter als alle Akten des TEP, aber wir suchen noch weiter nach Hinweisen“, begann Zachary und hoffte, dass Trevor gleich übernehmen würde.

„Also wusstet ihr, dass ein Dämon für weiß Gott wie lange unter dem Friedhof eingesperrt war, und ihr habt nichts dagegen getan?“, wollte Chad wissen.

Trevor hob eine Augenbraue, als er ihn ansah. „Was sollten wir tun? Ihm helfen, freizukommen? Er war dort gefangen und wir wissen nicht einmal, wie, zur Hölle, ein Gefallener Engel und ein Vampir es geschafft haben, den Zauber, der ihn festhielt, zu brechen.“

„Gefallener Engel?“, fragte Chad. „Also es gibt wirklich die Engel, von denen Envy gesprochen hat?“

Zachary nickte. „Ja, von ihnen wissen wir schon lange. Wir wissen, dass es noch mehr gibt, aber wir können sie nirgendwo finden. Und scheinbar wussten die beiden, die in dieser Stadt leben, auch nichts von der Existenz eines weiteren Engels, der in der Höhle gefangen war, bis einer von ihnen dort hinuntergegangen ist.“

„Wir haben auch jemanden, der mit Dämonen umgehen kann“, bemerkte Trevor. „Mit ein wenig Glück, kann sie uns helfen, wenn wir sie herrufen.“

„Es ist noch nicht zu spät, um einen Rückzieher zu machen“, sagte Zachary zu Chad. „Sag es einfach, und wir werden deine Erinnerungen von allem, was geschehen ist, auslöschen.“

Chad runzelte die Stirn, nahm die Kaffeekanne und schenkte drei Tassen ein. Er war sein ganzes Leben lang Polizist gewesen, weil er etwas Gutes tun wollte. Mehr als nur einmal hatte er das Gefühl gehabt, dass er nicht genug tat. Es gab immer noch einen weiteren Drogenhändler, einen weiteren Mörder, eine weitere Verkehrsübertretung… manchmal erschien es ihm, als wäre es alles die Mühe nicht wert. Aber was Trevor und Zachary machten, machte wirklich einen Unterschied… auf die Art, wie Chad es immer selbst tun hatte wollen.

Er trank einen langen Schluck Kaffee, stellte seine Tasse ab und nickte einmal. „Ich bin dabei.“

*****

Angelica entschied, dass Telefone noch schlimmer waren, als Dämonen, als ihres um drei Uhr früh zu läuten begann. Als sie auf das Display sah, wurden ihre Augen schmal und sie nahm den Hörer ab. Sie schob ihr dunkles Haar aus dem Weg und drückte das Gerät an ihr Ohr.

„Wenn nicht die Welt auseinanderfällt, die Meere sich rot verfärbt haben, die zehn Landplagen von Ägypten zurückgekommen sind, oder du gerade stirbst, solltest du besser einen verdammt guten Grund haben, wieso du mich aufweckst“, knurrte sie.

„Oh, komm schon Boo… redest du so mit deinem Zachy-Bären?“

Angelica legte auf und ließ ihren Kopf wieder auf ihr Kissen fallen. Sie war gerade wieder eingeschlafen, als das Telefon wieder klingelte. Ohne nachzusehen, wer es war, der störte, nahm sie ab.

„Ich werde dich kriegen, Zachary“, murmelte sie. „Dich und dein kleines Hündchen auch.“

„Oh oh, 'Zauberer von Oz'-Flashback“, sagte Zachary erschrocken und Angelica lächelte insgeheim über seine Scherze, war froh, dass er sie nicht sehen konnte.

„Was willst du?“, sie setzte sich auf und strich wieder ihr Haar aus ihrem Gesicht.

„Wir haben eine richtig Böse hier, die Misery heißt“, erklärte Zachary.

Angelica kletterte aus ihrem Bett und schaltete das Licht an. „Wie groß?“

„Ich bin mir nicht sicher, aber ich würde schätzen Level sieben.“ Er grinste in das Telefon, wissend, dass er damit ihre Aufmerksamkeit bekommen würde… und er liebte es, Boos Aufmerksamkeit zu bekommen.

Angelica ging ins Wohnzimmer und schaltete ihren Laptop ein. Sie tippte ein paar Buchstaben ein und runzelte die Stirn.

„Level sieben? Bist du sicher?“, fragte sie. Alles über Level fünf war sehr gefährlich und außerordentlich selten.

„Ich rate nur“, antwortete Zachary. „Sie schaffte es, einen der beiden Gefallenen Engel, die wir beobachten, einzuschließen und scheinbar war ein anderer Gefallener Engel sehr lange dort unten mit ihr. Nachdem sie als Level sieben eingestuft werden, nehme ich an, dass etwas, das mächtig genug ist, sie gefangen zu nehmen, ebenso stark ist.“

„Level sieben? Bist du sicher?“, fragte sie. Alles über Level fünf war sehr gefährlich und außerordentlich selten.

„Ich rate nur“, antwortete Zachary. „Sie schaffte es, einen der beiden Gefallenen Engel, die wir beobachten, einzuschließen und scheinbar war ein anderer Gefallener Engel sehr lange dort unten mit ihr. Nachdem sie als Level sieben eingestuft werden, nehme ich an, dass etwas, das mächtig genug ist, sie gefangen zu nehmen, ebenso stark ist.“

Angelica durchsuchte ihre Datenbank. Mehr als drei Viertel davon waren illegaler Weise aus den Kellern des Vatikans besorgt worden, aber niemand konnte ihren Ergebnissen widersprechen. Die Tatsache, dass vielleicht ein Dämon der Stufe sieben in Los Angeles entdeckt worden war, war Grund genug, nicht nur sie, sondern auch den Rest des TEP-Teams aufzuwecken.

Jeder Dämon wurde in eine Klasse von eins bis zehn eingeordnet, wobei Level zehn der Satan selbst wäre. Sie würde nur ungern jemandem begegnen, der genug Magie besaß, um einen Dämon der Stufe sieben einzusperren… man bräuchte den Donner Gottes, um ihn loszuwerden.

„Ich kann nichts über eine Dämonin mit Namen Misery in der Gegend von Los Angeles finden“, sagte sie nach ein paar Minuten. „Lass mich meine externe Festplatte anschließen und die Dateien dort durchsuchen.“

Sie hörte, wie Zachary im Hintergrund mit jemand anders redete und nahm an, dass es Trevor war, bis sie eine weitere Stimme hörte, die an der Unterhaltung teilnahm.

„Mit wem redest du?“, fragte sie neugierig.

„Mit dem neuesten Mitglied unseres Teams, Chad“, antwortete Zachary. „Er ist hier vor Ort ein Polizist, der ein bisschen zu viel weiß, also haben wir ihn an Bord geholt, um die Massen zu schützen, und mit Massen meine ich die anderen Idioten, die mit ihm arbeiten.“

Angelica grinste. „Da draußen sind sie wahrscheinlich noch schlimmer.“

„Nicht viel“, sagte Zachary.

„Okay“, sagte Angelica. „Ich habe sie angeschlossen, lass mich sehen, was ich hier alles finden kann.“

„Du meinst, du weiß es nicht?“, fragte Zachary überrascht.

Angelica seufzte. „Du weißt, wie ich bin. Ich würde manchmal meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Ich bin erst dazu gekommen, mir einen kleinen Teil dieses Ordners anzusehen.“

„Ja, gut, du warst etwas in Eile, als du ihn heruntergeladen hast“, sagte Zachary und seufzte. „Das waren schöne Zeiten.“

Angelica klickte auf die Festplatte und gab ein Wort in den Suchmodus ein.

„Ich nehme an, du hast dich nicht benommen“, fragte Angelica und lehnte sich auf ihrem Sofa zurück, während sie wartete, dass der Computer seine Arbeit machte.

„Natürlich nicht“, lachte Zachary. „Du kannst mich nirgendwo hin mitnehmen, erinnerst du dich?“

Angelica zog den Kopf ein, als sie sich daran erinnerte, wie sie vor ein paar Monaten zu einer großen Gala gegangen waren. Während sie einen vierjährigen Werwolf verfolgt hatten, der verloren gegangen war, und darüber nicht sehr glücklich war. Am Ende der Nacht hatte Zachary seine Hosen verloren, weil der Werwolf sich in einem kindischen Wutanfall verwandelt und sie in Stücke gerissen hatte.

Das Lustigste aber war, dass Zachary kein Wort gesagt hatte, sie einfach ausgezogen hatte und in seiner Unterhose mit Hemd und Anzugjacke herumspaziert war. Angelica hatte sich nicht entschließen können, ob sie vor Scham im Boden versinken, oder laut loslachen wollte. Als sie seine Beine mit kniehohen Strümpfen in Anzugschuhen gesehen hatte, wäre sie beinahe gestorben, als mehrere der jungen Damen sich um ihn tummelten und mit ihm tanzen wollten.

Ihr Laptop biepte und sie beugte sich nach vor, um zu sehen, was er gefunden hatte.

„Etwas gefunden?“, fragte Zachary.

Angelica öffnete ein paar der Dateien, in denen der Computer das Wort Misery gefunden hatte, und begann zu lesen. Ihre Zigarette fiel ihr aus den Fingern, während sie las, und landete auf ihrem Fuß.

„Autsch, verdammt!“, fluchte sie, hob die Zigarette schnell wieder auf und drückte sie aus.

„Alles in Ordnung?“ Zachary runzelte besorgt die Stirn und hob eine Hand, als Trevor wissen wollte, was los war.

Angelica überflog die Information, nur um sicherzugehen. „Ich nehme den nächsten Flug dort runter“, erklärte sie, ehe sie das Schnurlostelefon abschaltete und weglegte. Sie sah zurück auf den Bildschirm und kümmerte sich nicht mehr um Zacharys Fragen. Es war nicht das, was sie gelesen hatte, was sie davon überzeugte, dass dies gefährlich war… es war die Tatsache, dass der Chef des TEP sie gerade irgendwie aus der Datei ausgesperrt hatte.

Wenn Storm Geheimnisse hatte… dann wollte sie wissen, wieso.

Kapitel 2

Anthony schritt ohne Unterlass über den Marmorboden seines Arbeitszimmers auf und ab. Er fuhr mit einer Hand frustriert und wütend durch sein dunkles Haar. Er wusste, dass er seine Fassung verloren hatte, als er Arthur umgebracht hatte, und jetzt hatte er sein Druckmittel verloren, um Jewel zu zwingen, ihn zu heiraten… nicht dass ihn das davon abhalten würde.

Er hatte gewollt, dass die Situation ruhig blieb… aber als Arthur Anthonys Vater ins Spiel gebracht hatte, hatte der Werwolf-Teil in ihm durchgedreht. Nun würde er eine andere Methode anwenden müssen, um seine flüchtige Braut zurückzuholen. Das Problem war, dass er sie zuerst finden musste.

Jemand klopfte an die Tür und Anthony blieb lange genug stehen, um sein Haar und seine Kleidung glatt zu streichen. Er war ein Alphamann, dazu gehörte ein gewisses Auftreten.

„Herein“, rief er mit kalter Stimme.

Die Tür öffnete sich und einer seiner Wölfe trat ein und schloss die Tür hinter sich.

„Was hast du gefunden?“, fragte Anthony.

Das Rudelmitglied sah sehr nervös aus und räusperte sich. „Ich bin dort geblieben, wie Sie befohlen haben, um zu sehen, ob der Priester zurück zur Kirche kommt. Ich war noch nicht lange da, als in der Kirche und auf dem Friedhof dahinter die Hölle losbrach. Leute tauchten überall auf, die meisten aus dem Nichts.“ Er hielt inne und schluckte nervös, bevor er hinzufügte: „Da bemerkte ich, dass Jewel bei ihnen war.“

„Wo ist sie dann jetzt?“, fragte Anthony drohend, während er mit schnellen Schritten auf den Mann zukam. „Wieso hast du sie nicht mitgebracht?“

Der Wolf wich zurück, Panik in seinen Augen, er wusste, dass es nie eine schöne Sache war, dem Alpha schlechte Nachrichten zu bringen. „Ich konnte nicht“, sagte er zitternd.

Anthonys Hand schoss plötzlich nach vor und er packte seinen Untergebenen an der Kehle, hob ihn in die Luft. „Du bist ein Werwolf. Wieso hast du sie nicht einfach genommen?“

„Sie war von Wertieren umgeben… zu vielen davon“, erklärte der Wolf, während er seine Hände hob und versuchte, ein wenig Druck von seiner Kehle zu nehmen.

Anthonys Griff wurde nur noch fester und seine Augen nahmen eine gespenstische, goldene Farbe an. Sein Bruder war endlich aus Italien zurückgekommen, er war sich dessen sicher. „Habe ich dir nicht beigebracht, wie du gegen ein anderes Rudel, als dein eigenes zu kämpfen hast? Mein Bruder hätte keine Chance gegen dich haben dürfen.“ Das war eine Lüge. Der Wolf würde jetzt irgendwo im Straßengraben liegen, wenn er es gewagt hätte, Andreas Valachi anzugreifen.

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