Das Herz Der Zeit - Amy Blankenship 4 стр.


„Suki“, rief der junge Mann namens Shinbe aus. „Du brichst mein Herz.“ Er verlieh seinem Ausruf Nachdruck, indem er beide Hände vor die Brust schlug.

Suki runzelte die Stirn: „Shinbe... wenn ich dich verletzen könnte, würde dein Gehirn mittlerweile aus deinen Augen tropfen nach all den Schlägen, die du mich gezwungen hast, auszuteilen.“

Shinbe zwinkerte: „Du weißt, ich mag die derbe Liebe, mit der du mich verehrst.“

„Ich würde dir derbe Liebe hier und jetzt zeigen, aber ich möchte die Neue hier nicht verängstigen“, gab Suki barsch zurück.

Kyoko mochte sie schon, und ergriff ihre Hand und schüttelte sie fest. Sie lächelte: „Hallo, ich bin Kyoko Hogo, aber bitte nur Kyoko.“

Sie wandte sich zu dem Mann, der hinter Suki stand. „Es freut mich sehr, euch beide kennen zu lernen.“ Es lag etwas in seinen Augen, das Kyokos Aufmerksamkeit beanspruchte. Sie waren von einer erstaunlich violetten Farbe und sehr atemberaubend. Sein Haar reichte ihm etwas über die Schultern und war sehr dunkel mit blauen Strähnen. Er erinnerte sie irgendwie an einen Sänger von einer dieser Rockbands aus den 80ern.

Suki strahlte von einem Ohr zum anderen. „He, ich habe von dir gehört. Ja, ich wusste, dass du heute kommen würdest. Ich wollte dich nachher suchen und dich herumführen.“ Auf ihrem Gesicht erschien plötzlich ein angespannter Ausdruck und sie drehte den Kopf zur Seite und starrte Shinbe böse an: „Ich würde das nicht tun, wenn ich du wäre.“

Kyoko senkte ihren Kopf um zu sehen, was geschah. Und siehe da... die Hand des Mannes war mitten auf dem Weg zu Sukis Hinterteil stehen geblieben und er grinste mit einem verträumten Blick.

Shinbe seufzte und ließ seine Hand fallen. „Eines Tages werde ich herausfinden, wie du das weißt, selbst wenn du nicht hinsiehst.“

Suki stöhnte nur. „Ich weiß es einfach, das genügt!“ Und mit einem freundlichen Lächeln zu Kyoko sagte sie: „Komm mit mir und ich ziehe mich schnell um.“ Sie nahm Kyoko an der Hand und zog sie weg von der Tür.

Kyoko blickte noch einmal zurück zu Shinbe und sah ihn winken. 'Mit diesen beiden werde ich viel Spaß haben', dachte sie innerlich, als sie in die Frauenumkleidekabine gezogen wurde.

Suki wusste schon, dass sie Kyoko mochte, und irgendwie hatte sie das Gefühl, als würde sie sie schon kennen, ohne sie je getroffen zu haben. „Kyoko, erzähl mir ein wenig von dir, während ich mich umziehe“, sagte sie und verschwand hinter der Trennwand.

Kyoko setzte sich auf eine Bank und fühlte sich völlig ungezwungen neben Suki. „Nun, ich komme aus einem kleinen Dorf am anderen Ende der Stadt. Und aus irgendeinem Grund, völlig unerwartet, erhielt ich einen Brief, in dem stand, dass ich hier ein Stipendium bekam.“ Kyoko konnte Sukis „Ja, das kommt vor“, hören, also redete sie weiter. „Ich weiß wirklich nicht, wie ich ein Stipendium bekommen habe, wofür ich mich nicht einmal beworben habe.“

Suki konnte die Frage in der Aussage hören und streckte lächelnd ihren Kopf um die Ecke. „Mach dir keine Sorgen darüber. Du bist genauso hierhergekommen, wie ich.“ Sie verschwand wieder hinter der Wand als sie noch hinzufügte: „Ich habe mich hier auch nie beworben.“

Kyoko runzelte die Stirn: „Aber wieso? Es muss einen Grund geben. Kennst du ihn?“

Suki kam wieder zurück, nun ganz umgezogen. Sie setzte sich hin um ihre Turnschuhe anzuziehen. „Ja, ich habe es herausgefunden. Nun, einen Teil davon zumindest. Der Mann, der diese Uni besitzt, sucht Menschen mit...“, Suki zögerte und legte ihren Kopf etwas zur Seite, „...einzigartigen Fähigkeiten.“ Sie zuckte die Schultern und fügte hinzu: „Du wirst dich an einiges gewöhnen müssen, wenn du beginnst, die anderen, die hier leben, kennen zu lernen.“ Sie grinste in dem Wissen, dass sie recht hatte.

Plötzlich stand Suki auf, warf einen Schuh gegen die Tür der Umkleidekabine und feixte triumphierend als sie das leise Fluchen von der anderen Seite hörte. Sie holte ihren Schuh wieder und setzte sich wieder, um ihn anzuziehen. „Also, welche einzigartige Fähigkeit hast du?“

Kyokos Atem schien auszusetzen, als ihre Gedanken zu rasen begannen. Es war absolut unmöglich, dass jemand hier wissen konnte, dass sie eine Priesterin war. Sie sah Suki entschuldigend an und schaute schnell wieder weg, als sie antwortete: „Keine, von der ich wüsste.“

Suki hob eine Augenbraue aber zuckte die Schultern in dem Wissen, dass sie es früher oder später herausfinden würde. „Komm, lass uns gehen. Shinbe wird wahrscheinlich schon auf uns warten.“ Sie öffnete die Tür und tatsächlich, Shinbe stand nah genug an der Tür, dass er sie belauschen hatte können. Er lächelte sie unschuldig an, während er ein paar Schritte rückwärts machte.

Suki schloss die Tür hinter sich und zeigte auf das Türschild. „Shinbe, kannst du nicht lesen? Hier steht Umkleideraum Frauen.“ Sie schenkte ihm einen vielsagenden Blick.

Shinbe zuckte die Schultern: „Ja, daher stand ich auch davor.“ Er sprang schnell außer Reichweite, als sie mit der Hand nach ihm schlug. „Suki... Ich bin ein Mann... Ich brauche Zuneigung. Wie könnte ich diese besser bekommen, als dadurch, dass ich lerne, wie der weibliche Geist arbeitet?“

„Du kannst deine Nachforschungen in der Bibliothek betreiben“, meinte Suki mit zusammengebissenen Zähnen.

Shinbe grinste. „Meine liebste Suki, jedes Buch über den weiblichen Geist in der Bibliothek ist... leer.“

Suki lächelte zurück: „Das kommt daher, dass alle diese Bücher in der Bibliothek von Männern geschrieben wurden.“

Mit einer hochgezogenen Augenbraue lehnte sich Shinbe zu ihr hin: „Genau. Ich habe vor, der erste zu sein, der eines schreibt, das für die von uns, die Testosteron besitzen, verständlich ist.“

Suki warf Kyoko einen resignierenden Blick zu und sah dann auf ihre Uhr. „He, bist du hungrig? Lass uns erst in die Mensa gehen und essen.“

Kyoko nickte. Sie war am Morgen zu nervös gewesen, um zu essen, aber mit ihnen fühlte sie sich richtig entspannt und nun war sie am Verhungern.

Shinbe bedeutete ihnen mit einer Handbewegung vor zu gehen: „Ladies first.“ Er schrie auf, als Suki ihm nun doch einen Klaps auf den Kopf gab.

„Diesmal war ich nicht zu langsam, nicht wahr... nun, geh vor.“ Suki schenkte ihm einen beschuldigenden Blick. Als Shinbe sicher vor ihnen her ging, flüsterte sie Kyoko mit einem wissenden Grinsen ins Ohr: „Vergiss nicht, ihn immer vor dir zu halten, es sei denn, du willst begrapscht werden.“

Kyoko konnte nicht verhindern, dass sie in lautes Lachen ausbrach und sie konnte sich nicht mehr einkriegen, bis sie in die Mensa kamen, die für sie mehr wie ein edler Speisesaal aussah. Ihre Augen wurden groß und sie blieb dichter bei Suki. „Weißt du, jedes Mal, wenn ich mich hier umdrehe, habe ich das Gefühl, am falschen Ort zu sein.“

Shinbe führte sie zu einem Tisch weit hinten im Raum. Suki und Kyoko setzten sich auf eine Bank. Während Shinbe sich gegenüber setzte und aussah, als wäre er der unschuldigste Mann der Welt. „Weißt du, es gibt vieles, woran du dich hier gewöhnen musst“, lächelte er Kyoko zu und seine violetten Augen leuchteten auf. „Ich bin schon seit einem Jahr hier, und kenne mich immer noch nicht aus.“

Suki zwickte Kyokos Arm. „Er kam auch so an wie du und ich. Eine offene Einladung.“ Sie zuckte die Schultern, als wolle sie Kyoko sagen, dass sie es einfach annehmen und genießen sollte.

Kyoko lehnte sich mit einem verwirrten Blick nach vorne: „Ich verstehe es nicht. Wieso würde jemand so etwas tun?“

Shinbe nickte, wissend, dass ihr jemand die Wahrheit erzählen musste. „Ich habe bestimmte Fähigkeiten und Suki auch.“ Er zuckte die Schultern und zwinkerte ihr zu. „Jeder mit einem Stipendium hier, hat das.“ Er zögerte und suchte nach dem richtigen Ausdruck. „Wir alle haben eine bestimmte Begabung.“ Er sah fragend zu Suki: „Hast du es ihr schon gesagt?“

Suki schüttelte kurz ihren Kopf und drehte sich dann zu Kyoko in dem plötzlichen Wunsch, das Thema zu ändern: „He, willst du Hamburger und Pommes?“

Kyoko nickte und Suki stand auf, als wollte sie der Frage um die unerwarteten Stipendien ausweichen wollen. „Bleib hier, ich komme gleich zurück, keine Sorge. Für die, die Stipendien haben, ist das Essen gratis und sie bringen es sogar.“ Suki ging, um die Bestellung aufzugeben und ließ sie alleine mit Shinbe.

Kapitel 3 "Toya Kennenlernen"

Shinbe beugte sich mit einem ernsten Ausdruck auf seinem Gesicht zu ihr, seine violetten Augen glühten beinahe. „Es gibt hier einige normale Menschen, und dann gibt es die, die Stipendien haben, wie ich und Suki. Es gibt noch andere, die Stipendien haben, aber wir alle haben eine spezielle Fähigkeit... wie eine Kraft, die normale Menschen nicht haben.“

„Meine ist Telekinese. Ich kann Objekte mithilfe meiner Gedanken bewegen.“ „Und Telepathie, was bedeutet, ich kann zu anderen mit meinen Gedanken sprechen.“ Er sagte die Worte, ohne ein Geräusch von sich zu geben und wusste, dass sie ihn in ihrem Bewusstsein hören konnte.

Kyokos Lippen öffneten sich, als sie sah, dass sich seine Lippen nicht bewegten, aber doch konnte sie seine Stimme in ihrem Kopf hören. Sie fühlte sich plötzlich warm und sicher, als gehörte seine Stimme dorthin, oder... so. Ihr Gesichtsausdruck entspannte sich und ihre Augen wurden weich, als sie ihn ansahen.

Shinbe versuchte, sein überraschtes Stirnrunzeln zu verbergen... als er sein Bewusstsein mit dem ihren vereinigt hatte, gerade eben... hatte er alle seine Kraft gebraucht, um die Verbindung wieder zu schließen. Es war als wollte seine Macht von ihm, dass er bei ihr blieb. In dem Versuch, das Gefühl abzuschütteln, fuhr er fort: „Ich kann auch anderen Zauber auferlegen und ich komme aus einer langen Linie von Mönchen.“ Er brach ab, als Kyoko in Lachen ausbrach.

Suki glitt zurück auf die Bank neben Kyoko und warf übergangslos ein: „Ich weiß, es ist schwer zu glauben, aber er kommt wirklich aus einer langen Linie von Mönchen.“ Sie grinste, dann wurde ihr Blick wieder ernst. „Und ich habe gesehen, wie er Dinge geworfen hat, ohne sie zu berühren, und er ist fantastisch in allen Sorten von Kampfsport.“

„Vielleicht sollten wir die liebe Kyoko über alle meine Talente aufklären“, meinte Shinbe anzüglich.

Suki drehte sich um und starrte Shinbe böse an: „Nein, ich werde ihr nicht erzählen, dass du DARIN gut bist!“ Sie gab ihm einen Klaps auf den Kopf, nur aus Prinzip.

„Aber er benimmt sich trotzdem so, als wäre er nur ein Mensch.“ Eine sarkastische Stimme kam aus dem Nichts und Shinbe richtete sich auf und rutschte weg, um der Stimme Platz zu geben.

Kyoko sah auf und ihre Augen trafen tief goldene. Der Besitzer der Stimme sah besser aus, als alles, was sie je gesehen hatte. Lange, schwarze Haare mit silbernen Strähnen fielen in einer langen Mähne von seinem Kopf. Seine sonnengebräunte Haut schien mit einem gesunden Teint zu scheinen und sein Körper war einfach köstlich. Seine Augen aber, schienen sie festzuhalten, obwohl er sie nicht einmal direkt ansah.

Suki schnaubte und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust, wobei sie dem neu Hinzugekommenen einen verärgerten Blick zuwarf. „Sehr gut, dich haben wir jetzt gerade noch gebraucht, um sie zu verjagen.“

Shinbe grinste Suki zu und drehte sich dann zu Kyoko um vorzustellen: „Das ist Toya. Toya, das ist Kyoko. Es ist ihr erster Tag hier.“

Toya drehte den Kopf um Kyoko anzusehen, und aus irgendeinem Grund störte sie die Art, wie er sie ansah, als würde er sie abschätzend taxieren. Kyoko zog die Augen zusammen, ihr erster Eindruck von ihm ging nach hinten los.

„Also bist du die Priesterin?“, schnaubte Toya und drehte den Kopf als wolle er sie wegschicken, als er sich hinsetzte.

Kyokos Augen wurden groß und sie schnappte nach Luft. Niemand hier wusste, dass sie eine Priesterin war. Tatsächlich wussten das nur ihre nächsten Familienmitglieder. „Woher zum Teufel, weißt du das?“ schrie sie ihn an, plötzlich stinksauer.

Toya zuckte zusammen und fühlte sein Blut stechen. „Verdammt, schrei doch nicht wie eine Verrückte. Ich kann dich auch so hören“, brummelte er.

Suki und Shinbe kauerten sich beide unglücklich in ihre Stühle als Kyoko und Toya sich gegenseitig mit Blicken zu erdolchen schienen.

Toyas Sinne begannen, eine Welle von Macht, die mit Kyokos Wut kam, wahrzunehmen und er spannte sich an, dachte, dass sie vielleicht doch ein wenig Macht in dem kleinen, süßen Körper hatte, aber er hätte ihr das nie im Leben gesagt.

Schweigend nahm er ihre Erscheinung in sich auf. Ihr braunes Haar glänzte in dem Licht um ihr hübsches, herzförmiges Gesicht. Sie hatte lebhafte, smaragdgrüne Augen, die ihn nun verärgert ansahen, was sein Blut etwas erhitzte. Er mochte Frauen mit Mumm und sie war offensichtlich voll davon, aber aus irgendeinem Grund brachte es ihn auf die Palme. Was er nicht mochte, das war die Art, wie sie ihn anstarrte... das würde er schnell richten.

Er starrte sie noch fester an und versuchte sie, einzuschüchtern. „Du hast ein Stipendium bekommen, nicht wahr... und ER sagte, du bist eine PRIESTERIN!“, knurrte Toya in ihr Gesicht, wobei er bei jedem Wort näher kam, bis seine Nase beinahe, die ihre berührte. Er überkreuzte die Arme in seinen weiten Ärmeln und schnaubte. „Ich wette, du weißt nicht einmal, was ein Dämon ist“, brummte er, wobei er sich darüber klar wurde, dass sie immer hübscher wurde, und das ärgerte ihn.

Kyoko wich zurück, ihre Gereiztheit erreichte den Gipfel. Sie wusste, was Dämonen waren. Sie hatte sie ihr ganzes Leben lang studiert, und wenn ihre Familie recht hatte, dann hatte sie auch einige getroffen... aber sie konnte sich nicht erinnern. Dennoch, ihr gefiel Toyas Arroganz nicht, also zog sie nur eine Augenbraue hoch als würde sie still fragen, ob er darauf wetten wollte.

Suki schien Kyoko zu Hilfe kommen zu wollen: „Toya, kannst du dich nicht eine verdammte Minute lang normal benehmen? Sie ist gerade mal seit ein paar Stunden hier, und bevor du sie wegjagen kannst, möchte ich sie überzeugen, zu bleiben.“ Sie sah richtig traurig aus bei dem Gedanken, Kyoko so schnell zu verlieren.

Toya hob verärgert eine Augenbraue und schenkte Suki einen schnellen Blick. „Nun, sie hat noch nicht einmal meine Frage beantwortet. Meinst du, sie kommt dagegen an?“ und starrte wieder Kyoko an.

„Ich komme gegen alles an, was du dir ausdenken könntest, mir in den Weg zu werfen, Arschloch“, erklärte Kyoko mit eiskalter Stimme.

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