Trotze Nicht Dem Herzen - Amy Blankenship 8 стр.


„Ui, ich werde ihm einen Kräutertee machen, wenn er aufwacht.“ Sennin dachte nicht, dass der Beschützer krank war, da sie so eine starke Immunität gegen menschliche Krankheiten hatten. Die Wahrheit war… er hatte nie davon gehört, dass einer von ihnen krank gewesen wäre. Es musste etwas viel Tiefgründigeres sein.

Seine alten, braunen Augen wurden schärfer als er an den fehlenden Talisman dachte. Seit der Schützende Herzkristall zersplittert war, waren die kleinen Bruchstück-Talismane überall aufgetaucht, und meist in den falschen Händen. Jeder schwache Dämon, der einen Talisman hatte, wurde stark und sehr gefährlich. Hyakuheis böse Armee schien jeden Tag zu wachsen. In letzter Zeit hatte er gefühlt, wie das Böse sich näherte.

Toya stand draußen vor der Hütte und fragte sich, ob er hineingehen sollte oder nicht, als er seinen Namen hörte.

„Ich frage mich, worüber sich Toya so aufgeregt hat, dass Kyoko nach Hause gehen wollte“, sagte Suki und unterdrückte ein Gähnen.

Sennin nickte: „Men sollte meinen, dass er mittlerweile seine Lektion gelernt hat. Wir brauchen sie ebenso sehr wie die Beschützer.“

Suki setzte sich auf ihre Matte und wischte etwas eingebildeten Schmutz weg. „Nun, er brauchte nicht lange, um sie zornig zu machen. Ich wette, er hat etwas darüber gesagt, dass sie nach Alkohol roch.“ Sie drehte sich um, um Kamui böse anzustarren, als sie unterdrücktes Lachen von ihm kommen hörte.

Sie hob einen Kamm auf, den Kyoko ihr geschenkt hatte und warf ihn in seine Richtung. Er traf ihn am Kopf. „Ich dachte, du schläfst!“

Sennin lachte über die beiden, als er zur Tür ging. „Gute Nacht Suki… Kamui.“

Toya stand vor der Hütte. Er hatte vergessen, dass Kyoko nach Alkohol gerochen hatte. Also brauchte er ihnen nicht zu sagen, was wirklich passiert war, obwohl es schön wäre, Shinbe Probleme mit Suki zu bereiten. Er grinste. Sie wäre so wütend auf ihn, dass sie ihn ins nächste Jahrhundert schlagen würde.

Als er in den Baum hoch sprang, lachte Toya über den Gedanken, wie Suki Shinbe schlagen würde, wissend, dass sein Bruder keinen Finger heben würde, um sie aufzuhalten.

Kapitel 5 "Gefährliche Eifersucht"

Kyoko fühlte sich miserabel. Alles, woran sie denken konnte, waren Shinbe und Toya und dieser dumme Kuss. Sie lag unter der weichen Decke, hellwach, und fragte sich, wie es kam, dass sie überhaupt von einem der beiden geküsst werden wollte. Einer war Shinbe, der lüsterne Beschützer, der mit jeder Frau flirtete, die ihm über den Weg lief. Er hatte wohl schon mehr Frauen gehabt, als sie an beiden Händen abzählen könnte, und doch machte sie schon allein der Gedanke an den Kuss schwindlig.

Der andere war Toya, der sie für jede Kleinigkeit anschrie und immer versuchte, jede einzelne ihrer Bewegungen zu beherrschen. Doch manchmal konnte er so süß sein. Beide konnten sie das. Sie ließ ihren Kopf auf ihr Kissen fallen und seufzte. Es war merkwürdig, dass sie normal immer nur an Toya gedacht hatte, bevor sie einschlief, aber schon seit einiger Zeit jetzt, hatten sich die Gedanken immer mehr auf Shinbe konzentriert. Shinbe… Sie versank im Schlaf und träumte wieder von ihm.

*****

Shinbe erwachte mitten in der Nacht, in Schweiß gebadet. Ein weiterer Traum. Er winselte als er aufstand. Wieso musste er immer noch an sie denken? Sie brachte ihn um den Verstand. Er sah sich um, um sicher zu gehen, dass Suki und Kamui noch schliefen. Er schlich durch die Hütte wie ein Geist und ging noch draußen, atmete tief ein und sah hoch in den Himmel. Da bemerkte er Toya, der von den unteren Ästen des Baumes genau vor der Hütte auf ihn herunter starrte.

„Was?“ Shinbe wollte sich nicht schon wieder mit ihm anlegen, aber die Art wie Toya ihn anstarrte brachte ihn einfach aus der Ruhe.

Toya roch die Luft und knurrte, als er Shinbes Erregung fühlte. „Was machst du, Beschützer?“

Shinbe ließ seinen Kopf sinken und legte seine Finger an seine Schläfen als hätte er Kopfschmerzen, obwohl das für einen Unsterblichen unmöglich war. „Ich mache einen Mitternachtsspaziergang, nicht dass es dich was angeht.“

Toya knurrte wieder und sprang herunter von seiner Warte über Sennins Hütte. Er umkreiste Shinbe als würde er seine Beute begutachten. „Natürlich tust du das.“ Toya umkreiste ihn weiter.

Shinbe beobachtete ihn aus dem Augenwinkel mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck aber innerlich gewappnet für einen Angriff von Toya. „Ich weiß nicht, was du sagen willst, Toya. Aber wenn es dir nichts ausmacht, ich brauche dich wirklich nicht, um meine Hand zu halten.“

Toya blieb stehen und stellte sich genau vor Shinbe, so schnell, dass er den Luftzug spürte. „Halte dich von Kyoko fern, hörst du? Wenn ich auch nur eine Sekunde lang meine, dass du sie berührt hast…“ Mit einer schnellen Bewegung schüttelte er einen seiner Zwillingsdolche aus seinem Ärmel in seine Hand, während er den anderen Beschützer drohend anstarrte. „Werde ich es mir nicht zweimal überlegen, ehe ich dich töte, Bruder oder nicht.“

Shinbe konnte Toyas Plumpheit nicht ausstehen. „Ja, ich verstehe. Also, wenn ich jetzt darf.“

Toya machte einen Schritt zur Seite und ließ Shinbe vorbei. 'Ich traue diesem Beschützer nicht', dachte Toya innerlich.

Shinbe ging in den Wald. Es war ihm egal, wo er hinging. Er wollte einfach nur so weit wie möglich von Toyas wissenden Augen weg sein. Ja, er wusste, dass Toya ihn umbringen würde, wenn er herausfand, was er getan hatte, aber zumindest würde er als glücklicher Mann sterben. Er seufzte und sah hinauf zum Sternenhimmel. „Ach, Kyoko. Wieso musstest du gehen? Verdammter Toya.“ Er schwang seinen Stab vor sich und knurrte. „Verdammt seist du.“

Shinbe ging weiter, ohne eigentlich zum Schrein gehen zu wollen, aber das war es, wo er letztendlich dennoch ankam. Er stand am Rand der Lichtung, wissend, dass er nicht dort sein sollte. Toya folgte ihm wahrscheinlich. Er sah sich nervös um und suchte nach einem Anzeichen von seinem temperamentvollen Bruder. Als er ihn nirgendwo fühlen konnte, bewegte er sich langsam auf die Jungfernstatue zu.

Er stand vor der Statue und sah auf das Bildnis von Kyoko in der Vergangenheit, träumte vor sich hin und hörte nicht die Schritte, die sich von hinten näherten.

„Was zum Teufel meinst du, was du hier tust, Beschützer?“, rief Toya leise von hinten. Er erschreckte Shinbe so sehr, dass dieser sein Gleichgewicht verlor und beinahe in die Arme der Jungfer gefallen wäre, hätte Toya ihn nicht am Arm ergriffen.

„Toya, du musst wirklich aufhören, dich so an Leute heranzuschleichen“, sagte Shinbe mit einem Knurren, als er Toyas Hand abschüttelte.

„Ich habe dir gesagt, du sollst dich von Kyoko fern halten. Ich weiß nicht, was in deinem Kopf vor sich geht, aber wenn ich dir den Verstand hinein prügeln muss, dann werde ich das.“ Toyas Augen funkelten zornig als er nur daran dachte, dass sein Bruder Gefühle für Kyoko haben könnte. Nicht in diesem Leben, nicht, wenn er etwas dagegen tun konnte.

Shinbe hatte genug von Toyas Drohungen. Er entgegnete bissig: „Was zur Hölle!“ Er schwang seinen Stab in Toyas Richtung, der sich mit einem Sprung in Sicherheit brachte. „Du hattest eine Million Chancen mit Kyoko aber du willst sie nie sehen. Nun willst du ihr sagen, mit wem sie sein darf? Wen sie küssen darf?“ Er lachte, aber es klang wütend. „Das wird nicht passieren, Toya. Du verlierst.“ Shinbe schüttelte seinen Kopf und hielt seinen Stab ruhig, bereit für den bevorstehenden Wutanfall. Er wusste, wozu Toya fähig war, aber er hatte es satt, immer nachzugeben.

Toya starrte Shinbe erschrocken an. Er konnte sich nicht bewegen. Er wusste, er konnte seine Zwillingsdolche nicht verwenden… wenn er das täte, würde er seinen Bruder umbringen. Seine Augen bluteten in geschmolzenem Silber, als er seinen Blick auf seinen Bruder richtete. „Was hast du gerade gesagt? Willst du mir sagen, dass 'du' Kyoko willst?“ Toya knurrte, als er hinzufügte: „Du bist nichts als ein lüsterner Beschützer. Kyoko würde dich nie wollen!“ Er machte einen Schritt auf Shinbe zu.

Shinbe duckte sich unter Toyas Arm aber blieb stehen. „Meinst du, sie wird dich immer noch wollen, wenn alles, was du tust, ist, sie zu kontrollieren und so zu tun, als wären dir ihre Gefühle völlig egal?“ Er duckte sich unter einem weiteren von Toyas Angriffen durch und lachte. „Du wirst langsam…“ Seine Stimme wurde düsterer: „Oder habe ich einen Nerv getroffen?“

Toya stand da und starrte Shinbe an. Wieso er die Zwillingsdolche nicht rief, das wusste er nicht. Aber er wollte unbedingt Shinbes Blut fließen sehen. Er brauchte die Messer dafür nicht. „Du hast kein Recht, darüber zu reden, was ich tue.“ Toyas Stimme war tödlich als er seinen Kopf senkte, seine Strähnen verdeckten den roten Ton, der sich zu dem Silber mischte, das sich in seinen Augen breit gemacht hatte.

Shinbe hob eine Augenbraue. „Ha, also habe ich einen Nerv getroffen. Wie interessant. Der silberne Beschützer hat Gefühle… für seine Priesterin. Aber du hast kein Recht, Kyoko zu sagen, wen sie küssen darf. Immerhin, wie sie sagte, hat sie keinen Freund. Also so wie ich das sehe, darf jeder sein Glück bei ihr versuchen.“ Shinbe zuckte die Schultern und drehte sich um, um zum Schrein zu sehen.

Toya wartete einen Moment, ehe er Shinbe ansprang. „Verdammt, dreh mir nicht den Rücken zu!“ Er traf Shinbe hart, sodass er stolperte und sein Stab über die Lichtung flog.

Shinbe rollte sich schnell weg und stand dann sofort wieder auf, um Toya wieder zu begegnen. Sein langes, dunkelblaues Haar bewegte sich im Wind und seine violetten Augen glühten gefährlich. Beide Beschützer waren einen Moment lang still, als sie einander wütend gegenüber standen. Das Gras um sie und um die Jungfernstatue glitzerte mit einer unbemerkten Aura, die der Feind hinterlassen hatte.

Unbewaffnet und im Nachteil hob Shinbe seine Hände vor sich, die Flächen nach oben, und rief seine Beschützerkräfte. Die Felsbrocken um sie herum begannen, sich vom Boden zu heben, in dem sie so lange gefangen gewesen waren. Er wusste, dass er nicht die Zeit haben würde, den Zauber zu Ende zu bringen, als Toya ihn wieder angriff. Er versuchte, auszuweichen, aber fühlte, wie seine Beine nachgaben, als er auf der Jungfernstatue auftraf.

Die schweren Steine fielen wieder zurück zu Boden, als Toya in ihn stürzte und ihn an der Kehle ergriff. Shinbe ergriff Toyas Hemd als sie beide in einen See aus warmem, blauem Nebel stolperten.

Anstatt mit einem Krachen aufzukommen, wie Shinbe erwartet hatte, fühlte er sich in ein weiches, blaues Licht eingewickelt. Sein erster Gedanke war, dass er gestorben sein musste, denn Toya hatte ihn gewürgt, gerade als sie fielen. Als sie aus der Zeitlupe ausbrachen, verschwand der geheimnisvolle Nebel und sie landeten… hart. Toyas Hände waren immer noch an seiner Kehle.

Als seine Sinne wieder zurückkamen, griff Shinbe hoch zwischen Toyas Arme und konnte die Hände des Beschützers von seiner Kehle drücken.

Toya landete auf seinem Rücken, als Shinbe ihn wegstieß. Dabei erkannte er, wo sie waren. „Was zum…?“ Toya starrte hoch in die Dunkelheit und sah das Dach über seinem Kopf. Sie waren in Kyokos Zeit gesprungen? Shinbe war in Kyokos verdammter Zeit? „Nein!“ Toya knurrte laut als er sich von dem Holzboden hoch drückte und Shinbe sehr böse anstarrte. Keiner der Beschützer war jemals durch das Herz der Zeit gekommen, außer ihm. Er war der einzige Beschützer, der hier sein durfte. Eifersucht brachte Toyas Blut zum Kochen.

„Jetzt werde ich dich wirklich umbringen!“ Toya ging wieder auf Shinbe los und verpasste ihm einen harten Schlag gegen die Schläfe.

Aber Shinbe war nicht so schwach, wie er aussah. Er schüttelte seinen Kopf und streckte ein Bein aus, ließ sich schnell fallen und trat Toya in die Seite und brachte ihn zum Stolpern.

Toya knurrte als er seitlich gegen die Schreinwand krachte.

Shinbe lehnte sich gegen die Holzwand und rang nach Luft. Sein Mantel war an manchen Stellen zerrissen und sein Kopf dröhnte von Toyas Schlag. Er sah zu Toya hinüber, dem kein Schaden anzumerken war… sein einziger Ausdruck war stinkwütend.

Toya ging in die Hocke und schrie: „Du darfst hier nicht sein!“ Er schoss auf Shinbe zu, aber krachte mit einem harten Schlag gegen die Wand, als Shinbe in letzter Sekunde in Deckung ging.

Toya war wohl stärker, aber Shinbe war schneller. Als er sich duckte, drehte sich Shinbe um und schoss einen Lebensenergiestrahl ab, der einen Gott verletzt hätte.

Toya wurde zurückgeworfen, aber durch seinen Zorn konnte er sonst nichts fühlen. Er wischte das Blut von seiner Lippe als er Shinbe mit Quecksilberaugen anstarrte. Er musste sich beruhigen, aber noch als der Gedanke in seinem Kopf auftauchte, wurde er von der Raserei verdrängt. Er wollte Shinbe verletzen, schwer. Er sah wie Shinbe sich nach vorne beugte, seine Hände auf seinen Beinen abstützte und schwer nach Luft rang. Er ergriff diese Chance um Shinbe am Mantel zu nehmen und aus der Tür des Schreinhauses zu werfen.

Beschützer konnte man nicht umbringen… wenigstens in der Theorie… es war eine Lüge. Hyakuhei hatte ihren Vater umgebracht und niemand war unsterblich. Shinbe schlitterte über den Kies, ehe er zum Halten kam und dann aufstand während er Blut und Dreck aus seinen Augen wischte.

*****

Kyoko lag im Bett und fragte sich, was sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Sie konnte Schläge und erstickte Schreie hören, also nahm sie an, dass Opa noch so spät auf war und fern sah. Sie fuhr beinahe aus der Haut vor Schreck, als Tama in ihr Zimmer stürmte.

„Kyoko!“, Tama zeigte auf das Fenster. „Jem… jemand kämpft in… im… im Garten“, er brachte die Worte kaum heraus, als Kyoko zum Fenster rannte und hinaussah. Sie konnte nicht wirklich etwas sehen, denn offenbar war der Lichtmast, der am Rand des Gartens gestanden hatte, weg.

Tama stand neben ihr und starrte hinaus in den Garten, gerade als ein Blitz aus Rot und Schwarz näher am Haus auftauchte, wo er durch das Licht der Haustür beleuchtet wurde.

Er zeigte hinunter: „Es, es ist…“

„Toya!“, schrie Kyoko als sie fühlte, wie Panik sie ergriff. Mit wem kämpfte er… einem Dämon… in ihrer Welt? Sie sah zu als er plötzlich in die Luft gehoben wurde und rückwärts in den großen Baum geschleudert wurde, auf den sie als Kind immer geklettert war. Das Problem war… sie sah nichts, das ihn geworfen hatte, es sei denn er kämpfte mit einem Geist.

„Tama, geh und wecke Opa auf. Ich muss Toya helfen.“ Sie griff schnell nach ihrem Bogen und rannte zur Tür hinaus während Tama im Schock zurückblieb.

Sie rannte barfuß in den Garten, einen Gedankenpfeil schon im Bogen angelegt. Als sie versuchte, ihr Ziel auszumachen erschrak sie, als sie erkannte, dass da nicht ein Beschützer war, sondern zwei. Das ließ sie mitten im Schritt ruckartig anhalten.

„Shinbe“, flüsterte Kyoko als sie zusah, wie er gegen die Außenwand des Schreinhauses krachte. Sie hatte beinahe das Gefühl, dass sie den Stoß genauso fühlen konnte wie er, nur dass er bei ihr eine tiefe Delle in ihrem Herzen hinterließ. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung von der Seite wahr und richtete ihre grünen Augen dorthin. Es war Toya, und er war gerade dabei, Shinbe noch einmal anzugreifen.

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