Tobende Herzen - Amy Blankenship 7 стр.


„Sie zu fangen bedeutet, ein reines Herz zu fangen. Um das zu tun, wirst du sie in einem Netz der Täuschungen fangen müssen.“ Der gespenstische Junge sah in den Spiegel und beobachtete Kyoko mit Augen, die die Farbe des Todes trugen.

Hyakuhei lächelte ein verdorbenes Lächeln. Sein makelloser, perfekter Körper und sein Gesicht verbargen seine Bösartigkeit. Sein langes, dunkles Haar floss wie ein Wasserfall in funkelnden Wellen um ihn. Er war sehr sinnlich, mit schlanken Muskeln, die sich bei jeder Bewegung unter seiner Haut abzeichneten. Diese Priesterin, die die Beschützer schützten, ähnelte so sehr der einzigen Frau, die er je geliebt hatte.

Er wusste, Kyoko war die Reinkarnation derjenigen, die er vor so langer Zeit verloren hatte… der einen, die ihm gnadenlos weggenommen worden war.

Seine Hand ballte sich zur Faust, als die Erinnerungen von einer anderen Zeit zurückkommen wollten. Er schob sie mit einem Knurren weg und konzentrierte sich wieder auf die Priesterin vor ihm. Wie konnte er ein unbeflecktes Herz dazu bringen, sich in ihn zu verlieben, wenn er das reine Böse war? Sie hatte die Macht, die er vor so langer Zeit ihrer Vorgängerin gegeben hatte. Das war es, was ihn zu ihr hinzog, der Gedanke, diese Reinheit zu erobern. Erst würde er sie in eine Falle verwickeln müssen.

„Ich werde die Magie der Tenshi verwenden, um der Priesterin einen Zauber aufzuerlegen, der sie dazu bringen wird, sich in mich zu verlieben.“ Hyakuhei begann zu lachen, aber es lag kein Humor in dem Geräusch. Mit geschlossenen Augen, rief er die engelsgleiche Gestalt von einem der Dämonen, die er in seinen Körper aufgenommen hatte, und nun kontrollierte.

Dieser Dämon, ein Tenshi, konnte einen Zauber um das Mädchen schlingen, sodass sie sich unbewusst in den verliebte, der sie in seinem Besitz hielt. Nachdem er auch einen Dämon mit unaussprechlicher Macht gerufen hatte und eine Horde von fliegenden, bösen Geistern, um Toya und die anderen in Schach zu halten, schickte Hyakuhei sie alle los, um auf die Gruppe zu treffen, während er alles im Spiegel der Seelen beobachtete.

*****

Als Toya und die Gruppe sich der unheilvollen Aura in dem Tal näherten, blieb Kyoko stehen. Bösartigkeit… sie konnte sie überall um sie fühlen, aber sie konnte sie nicht sehen. „Etwas ist hier bei uns“, flüsterte Kyoko und machte einen verängstigten Schritt zurück. Ihre großen, smaragdgrünen Augen hoben sich zu einem Hügel vor ihnen gerade als ein riesiger Dämon aus dem Boden stieg, als würde er aus einem nicht gekennzeichneten Grab klettern.

Toya knurrte über die kleinen Dämonen, die auch aus dem Boden traten. Die Zwillingsdolche erschienen schnell in seinen Händen während Shinbe und Suki sich an seine Seiten gesellten. Kaen fletschte seine Zähne als Kamui zu Kyoko hinüber huschte, um sich vor sie zu stellen, für den Fall, dass einige der Dämonen an den anderen vorbei kamen.

Toya sprang nach vorne und rief: „Kyoko! Siehst du den Talisman in dem großen Dämon?“

Kyoko schaute konzentriert auf den Dämon und sah ein leises Leuchten in seiner Stirn. „Stirn!“, rief sie zurück zu Toya während Suki begann, die Geister, die vor dem großen Dämon auf sie zuflogen, abzumetzeln.

Kyoko beobachtete, wie Shinbe begann, die violetten Perlen von seiner Hand abzuwickeln, um die verfluchte Leere, die Hyakuhei ihm als Kind geschenkt hatte, zu öffnen. Dieselbe Leere, die ihn als Ganzes verschlucken konnte, wenn ihre Kräfte außer Kontrolle gerieten. Das Vakuum der Leere würde die Dämonen in Wellen in seine Tiefen saugen, wodurch sie eine der besten und gefährlichsten Waffen im Kampf gegen Hyakuhei und seine Armee war.

Kyoko sah einen Schatten an ihr vorbeifliegen und sah hoch. „Shinbe! Tu es nicht! Ein Verwandler.“ Sie zeigte darauf und Shinbe hob seinen Blick und verschloss die verfluchte Leere schnell wieder, nickte ihr ein Danke für die Warnung zu, gerade als ein Schwarm von Dämonen auf sie losging. Die Verwandler waren die eine Sache, die die Leere nicht verkraftete.

Shinbe wäre beinahe gestorben, das letzte Mal, als er unabsichtlich einen von Hyakuheis Verwandlern eingesaugt hatte. Ihre Macht reflektierte sich in der Leere, wodurch diese außer Kontrolle geriet und Shinbes eigenes Leben in die Gefahr brachte, selbst von dem verfluchten Vakuum gefressen zu werden.

Sukis Bajonett zischte im letzten Moment durch die Luft und tötete einige der niedrigen Dämonen, die sich näherten. Shinbe warf Flüche und kämpfte mit Zaubern gegen den Rest, der sie angriff.

In diesem Moment passierte alles auf einmal. Kyoko sah zu, wie die Gruppe einen großen Schwarm von Bodenkriegern abwehrte. Fliegende Dämonen griffen Toya mit Bewegungen an, die zu schnell waren, um sie zu sehen, sodass der Mammut-Dämon freie Bahn hatte. Toya wurde über das Schlachtfeld geworfen, nur um sofort wieder aufzustehen und ihn wieder anzugreifen.

Kyoko hob ihren Bogen, wollte helfen, soviel sie konnte, als etwas ihre Aufmerksamkeit ablenkte… ihre Bewegungen erstarren ließ. Ein Licht senkte sich auf sie herab, stieß Kamui weg, als wäre er von ihr weggeschleudert worden. Es war so hell, dass Kyoko ihre Augen fest zudrückte und ihren Arm vor ihr Gesicht hob, um nicht geblendet zu werden.

Toya sah die Lichtgestalt, die auf Kyoko herab schwebte. Sein Herz hämmerte in seiner Brust… seine Aufmerksamkeit war auf sie gerichtet, statt auf den Kampf mit dem Dämon, als er sich wieder einmal vom Boden erhob.

Als sie schließlich ihre Augen öffnete, schrie Kyoko auf, als sie einen Mann genau vor ihr sah. Er war schön… mit Flügeln aus Licht… wie in ihren Literaturbüchern in der Schule. Diese hätten geschrieben, dass er ein Engel war. Dieser Mann war bestimmt kein Engel… das fühlte sie. Sie zog die Sehne ihres Bogens zurück und ein Gedankenpfeil erschien während sie sich an die Geschichte erinnerte, dass der schönste Engel aus dem Himmel verstoßen worden war, weil er böse war.

Kyoko hielt ihren Arm ruhig während sie in die Kristalle sah, die seine Augen darstellten, aber sie konnte nicht schießen. Wie konnte sie etwas so Wunderbares verletzen? Mit seinem langen, weißen Haar, das um ihn floss, sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nichts so Liebenswürdiges gesehen. Er kam langsam auf sie zu, flüsterte Worte, die sie nicht verstehen konnte.

Suki und Shinbe hatten gemeinsam die meisten der fliegenden Geister ausradiert und sie drehten sich um, um Toya mit dem wütenden Dämon zu helfen, der den Beschützer in den Boden hämmerte, weil er sich nicht auf den Kampf konzentrierte. Er war zu sehr beschäftigt damit, zu sehen, was mit Kyoko geschah.

Suki warf ihre Waffe und sie schnitt durch die Wange des Dämons, sodass er seine Aufmerksamkeit auf sie richtete. Shinbe riss sie aus der Schusslinie, gerade als der Dämon angriff und Staub und Blätter aufwirbelte, als seine Klauen Suki verfehlten und dafür den Boden aufritzten. Er rief zu Toya: „Geh und hilf Kyoko. Wir kümmern uns um den hier!“

Toya rannte zu dem strahlenden Licht, sah das Bild eines Mannes mit Flügeln, der innerhalb der Sperre auf Kyoko zu schwebte. Er rannte darauf zu, aber das Lichtfeld hielt ihn ab, ebenso, wie es Kamui weggeschleudert hatte. Kleine Blitze schwarzen Lichts verbrannten seine Haut. Er flog rückwärts und krachte mit einem lauten Plumpsen in den Boden. Er lag da eine Minute, benommen, versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

Kamui stand auf der anderen Seite der Lichtkugel und warf panisch jeden einzelnen Zauber, der ihm einfiel, um die Barriere zu durchbrechen, aber es half nichts. Er knurrte frustriert, als er wieder versuchte, den Schild zu zerstören und zu Kyoko zu kommen. Er faltete seine Hände vor sich, sang seinen mächtigsten Zauber und ließ ihn los, nur damit der Zauber an dem Schild reflektiert wurde, und ihn selbst traf und ihn wild über das Gras davonschleuderte.

Kamui stand auf der anderen Seite der Lichtkugel und warf panisch jeden einzelnen Zauber, der ihm einfiel, um die Barriere zu durchbrechen, aber es half nichts. Er knurrte frustriert, als er wieder versuchte, den Schild zu zerstören und zu Kyoko zu kommen. Er faltete seine Hände vor sich, sang seinen mächtigsten Zauber und ließ ihn los, nur damit der Zauber an dem Schild reflektiert wurde, und ihn selbst traf und ihn wild über das Gras davonschleuderte.

Kyoko versuchte, der Anziehungskraft der engelhaften Gestalt vor ihr zu widerstehen. Sie konnte hören, wie sie einen Zauber flüsterte und sie spürte ein komisches Gefühl, das von ihrer Brust aus durch ihren Körper strömte. Es war nicht schmerzhaft… aber dennoch… es fühlte sich an als würde es explodieren. Nicht vor Schmerz… sondern mit einem Gefühl der Liebe. Sie war trotzdem noch genug sie selbst, um gleichzeitig Angst zu empfinden.

Sie versuchte, vor ihm zurückzuweichen, als er immer näher kam, und in diesem Moment wurde ihr klar, was genau er machte. Dieser hinterhältige Dämon verzauberte sie… und jetzt war es zu spät. Kyoko blinzelte langsam. Sie fühlte das überwältigende Gefühl, verliebt zu sein. Sie würde alles für diese Person tun, aber sie wusste nicht einmal, wer diese Person war. Wer war derjenige, den sie so sehr liebte, dass es schmerzte?

Sie fühlte, wie der Boden sich unter ihren Füßen bewegte und sie begann, in einem Loch zu versinken, gerade als der verführerische Dämon schließlich nur noch Zentimeter vor ihr stand. Seine seidigen Lippen streiften über ihre und ihre Welt wurde schwarz.

*****

Hyakuhei sah in den Spiegel und beobachtete, wie Kyoko der Zauber auferlegt wurde. Er wusste, wenn sie aufwachte, würde die Person vor ihr, derjenige sein, den sie liebte. Seine Augen glühten in einem schwachen, roten Licht als er ein Portal unter dem Schild, in dem sie gefangen war, öffnete, und sie zu sich zog.

„Ja, komm zu mir. Ich bin derjenige, den du wirklich liebst.“ Seine Gedanken verwirrten sich und er hatte das Gefühl, dass sie endlich zu ihm nach Hause kam. „Wie es sein sollte“, flüsterte er.

Yuuhi beobachtete Hyakuhei ohne jedes Anzeichen einer Emotion auf seinem bleichen, kindlichen Gesicht. „Sie wird nicht kommen, denn Toya wird sie aufhalten.“

Hyakuheis Augen richteten sich wütend auf den Jungen vor ihm ehe er seinen Blick wieder auf den Spiegel konzentrierte.

*****

Toya stand über der Lichtkugel, die Kyoko von ihm fern hielt. Sein gesamter Körper vor Angst und Zorn zitternd, sammelte er seine Beschützerkräfte und ließ sie in seine Zwillingsdolche fließen.

„Du wirst sie mir nicht wegnehmen!“ Seine Augen wurden sofort zu geschmolzenem Silber als seine Macht an die Oberfläche kam und eine Schockwelle von ihm ausströmte, sodass sein Haar und seine Kleider im Wind wild flatterten. Er überkreuzte seine Zwillingsdolche, sodass die Klingen blau aufleuchtenden als der Tenshi Kyokos Lippen küsste.

Der Dämon sah hoch, gerade als Toya sich herunter stürzte. Mit einem Blitz verschwand der Schild und die Klingen trafen auf den Tenshi, töteten in sofort.

Toya bückte sich hinunter und ergriff Kyoko um die Taille, zog sie hoch und aus dem Loch heraus, das sich unter ihr geformt hatte. Er sprang von dem Loch weg, gerade als der riesige Dämon, den Suki und Shinbe bekämpften, wieder versuchte, ihn anzugreifen.

Nachdem er sah, dass Kyoko bewusstlos war, und er nicht wusste, was der geflügelte Dämon mit ihr gemacht hatte, sah Toya rot. Er hob seinen Feuerdolch mit einem wütenden Knurren, fühlte, wie sich Hitze in seinem Beschützerblut aufstaute und ließ sie auf die sich nähernden Dämonen los, zerfetzte sie alle.

*****

Yuuhi senkte den Spiegel der Seelen vor Hyakuhei, der enttäuscht wegschaute.

Hyakuheis Stimme blieb ruhig. „Egal, der Zauber wird nur ein paar Stunden anhalten, nachdem der Tenshi zerstört wurde.“ Er bereute es nicht, denn er würde noch viele weitere Chancen bekommen und er würde die Priesterin gefangen nehmen. Er öffnete seine Faust, sodass die kleinen Kristallsplitter sichtbar wurden, die sie letztendlich in seine Hände befördern würden.

„Sie wird trotzdem zu mir kommen“, sagte er mit verführerischer Stimme, während Yuuhi zurück in den Spiegel sah.

*****

Toya fühlte sich durch die Ereignisse so gebrochen, dass er nicht einmal bemerkte, dass die dunklen Wolken verflogen waren und die Sonne wieder ihre späten Strahlen über die Lichtung schickte. Er zog Kyoko noch näher an sich, sodass ihr Kopf auf seinem Oberschenkel lag, während er kniete. Er konnte keine Wunden sehen, aber die Tatsache, dass sie bewusstlos war, ließ ihn Todesängste ausstehen. Er achtete nicht auf die anderen, als sie sich um ihn versammelten.

Kamui kniete sich neben Toya nieder. „Geht es ihr gut?“ Er sah auf Kyoko hinunter und seine Stimme brach beinahe. „Ich sollte sie beschützen“, flüsterte er, als er seine Hand ausstreckte und ihre Wange mit seinen Fingerspitzen berührte. „Kyoko, bitte wach auf… für mich… komm schon… wieso wachst du nicht auf?“ Das Zittern in Kamuis Stimme zeigte die Schuldgefühle, die an ihm nagten, weil er sie nicht gerettet hatte.

Shinbe war derjenige, der antwortete: „Ich erkannte den lieben Dämon, der bei ihr war. Ich habe vor einiger Zeit ihre Geheimnisse studiert. Sie heißen Tenshi. Er ist sehr schwach bei physischen Angriffen und kann leicht zerstört werden. Seine eigentliche Macht ist ein betrügerischer Liebeszauber.“ Er richtete seine nächste Frage an Toya: „Er hat sie nicht geküsst, oder?“

Toya nickte, erinnerte sich an den Blitz der Eifersucht, der durch ihn geschossen war, als die schöne, männliches Gestalt es gewagt hatte, Kyoko zu küssen.

Shinbe seufzte und schlug seine Hand vor sein Gesicht, ehe er zwischen seinen Fingern durch blinzelte. „Dann haben wir vielleicht ein Problem, wenn sie aufwacht.“

Toya fühlte, wie sein Magen sich schmerzhaft zusammenzog, bei dem Gedanken, dass Kyoko irgendwie verletzt sein könnte. „Shinbe, was ist mit ihr los? Welche Art von Zauber hat dieser Mistkerl ihr auferlegt? Können wir ihr irgendwie helfen? Gibt es ein Gegenmittel oder so?“ Er sprach ruhig, ließ sie nie aus den Augen, aus Angst, dass sie aufhören könnte, zu atmen. Er hatte sich in seinem ganzen zeitlosen Leben noch nie so benommen gefühlt.

„Nun, der Tenshi hat ihr einen Liebeszauber auferlegt, als er sie küsste. Soviel weiß ich. Er wollte sie wohl zu Hyakuhei bringen, als sie hinunter in das Loch gingen, das sich geöffnet hatte. Aber nachdem du den Dämon umgebracht hast, sollte der Zauber nicht sehr lange andauern.“ Shinbe warf einen besorgten Blick auf Toya, hoffte, dass seine Studien zu dem richtigen Ergebnis geführt hatten… um ihrer aller Willen.

Toya runzelte die Stirn, als er sich ein paar Zentimeter von ihr entfernte und aufstand. Sein Herz schlug schneller, als er fragte: „Was für eine Art Zauber ist ein Liebeszauber, und wieso will Hyakuhei ihn auf Kyoko legen?“ Dann dämmerte ihm, was Hyakuheis Ziel gewesen war. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augen wurden sehr schmal. „Verdammt sei der Mistkerl! Ich werde ihn umbringen!“

Er ließ sich schwer zu Boden fallen und setzte sich neben Kyoko. „Und, was wird passieren, wenn sie aufwacht und Hyakuhei ist nicht hier?“ Toya versuchte, die Wut zu verbergen, die er bei dem Gedanken fühlte, dass Hyakuhei Kyoko wollte.

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