Ein Licht Im Herzen Der Dunkelheit - Amy Blankenship 4 стр.


Er hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um sich selbst von dem Bösen, das ihn still umgab, zu entfernen. Ebenso wie die Menschen dieser Welt, ernährte er sich nur von den Tieren, die die Natur ihnen bot. Obwohl die Dunkelheit alles war, was ihm erlaubt war, so wie es der Fluch eines Vampirs forderte, würde er nie zu dem Dämon werden, den sein Onkel aus ihm machen wollte.

In den letzten Jahren hatte sich etwas in ihm geregt eine Sehnsucht, die er nicht verstehen konnte, und die er mehr als tausend lange Jahre nicht gefühlt hatte.

Erinnerungen, die er nie vergessen hatte, spielten sich wieder in Kyous Kopf ab, von einem einst unschuldigen, jungen Mann, der sein Leben mit Freude erfüllt hatte, selbst in einer Welt der Dunkelheit. Toya Er war so voller Leben gewesen mit lachenden, goldenen Augen und der Unwissenheit eines Kindes. Wieder stach sein Herz vor Schulgefühlen dafür, dass er seinen jüngeren Bruder nicht hatte beschützen können.

Sonnengoldene Augen, die durch die Jahrhunderte der Einsamkeit kalt geworden waren, bluteten rot bei der Erinnerung an ein Versprechen, das er noch erfüllen musste. In jedem Jahrzehnt, das vergangen war, war Kyou viel stärker geworden. Viele Male war er ihm nahe gekommen, aber das Objekt seines Hasses und seiner Rache entwich ihm immer wieder.

Er würde nicht ruhen, ehe die bösartige Kreatur, die er suchte, sich vor Schmerzen zu seinen Füßen wand und seine Seele in die Hölle geworfen wurde, wo sie hingehörte.

Kyous Blick wurde angezogen von dem einzigen ruhigen Ort in der ganzen Stadt dem stillen Park im Zentrum. Solche Orte sollten nicht in der Nähe einer solchen Bösartigkeit sein, murmelte er in die Nacht. Nachdem er von dem Gebäude gesprungen war, setzte Kyou seine Suche fort, so wie er es die letzten Jahrhunderte getan hatte. Hyakuhei würde mit seinem Leben dafür bezahlen, dass er ihm den einzigen weggenommen hatte, der ihm je etwas bedeutet hatte, oder es je tun würde. Sein Bruder war für immer verloren und würde nicht zurückkehren.

Toya, flüsterte Kyou, als er in der Nacht verschwand, das Sinnbild eines Racheengels

*****

Der Park war um diese Tageszeit immer friedlich. Es war ein ruhiger Nachmittag und die Sonne stand hoch am Himmel. Kotaro spazierte gemächlich zwischen den Bäumen in der Mitte, wo ein großer Marmorblock stand. Er hatte keine Ahnung, woher dieser kam er war schon immer dagewesen, seit er denken konnte. Er war sogar älter als die Stadt selbst. Alles, was er mit Sicherheit wusste, war, dass er ein überwältigendes Gefühl des Friedens fühlte, wenn er in seiner Nähe war.

Wer hätte gedacht, dass so ein rechteckiger Felsbrocken solch beruhigende Gedanken hervorrufen kann? murmelte Kotaro vor sich hin.

Einem kleinen Pfad zwischen den Bäumen folgend ging er zu dem Stein, sodass er ihn ansehen konnte. Obwohl es kein völlig zufriedenstellender Tag gewesen war mit der Gewissheit, dass der Felsen noch dastand, fühlte er sich gleich viel besser.

Kotaro blieb mitten im Schritt stehen, als er zu der Lichtung kam, und runzelte die Stirn über die Person, die im Schneidersitz auf dem Stein saß, ihre Ellbogen auf die Knie und das Kinn in die Hände gestützt. Kurzes, violettes Haar bewegte sich leicht in der sanften Brise, sodass der Mann fast aussah wie ein Kind.

Was, zur Hölle, machst du hier?, fragte Kotaro scharf.

Kamui grinste, ohne ihn anzusehen. Stattdessen nickte er in die Richtung der Uni in der Ferne. Darauf warten, dass meine Vorlesung anfängt.

Kotaro schüttelte den Kopf und ging weiter, ehe er wieder stehenblieb und herumwirbelte, um Kamui anzusehen. Wovon redest du da? Du gehst überhaupt nicht auf diese Uni.

Kamui zwinkerte ihm zu, ehe er langsam verblasste und dann weg war und nur einen Wirbel aus glitzerndem Regenbogenstaub hinterließ.

Kotaro schaute wütend auf den Staub, der in der Luft schwebte, ehe auch dieser verschwand. Manchmal ist dieser Junge echt undurchschaubar, erklärte er der nun verlassenen Lichtung, dann senkte sich sein Blick, als würde er den Stein streicheln. Er hörte das Geräusch schneller Schritte auf dem Asphalt, aber bemerkte es kaum, bis ihm jemand von hinten auf die Schulter tippte. Er zuckte scharf zusammen und wirbelte herum, um Hoto und Toki zu sehen, die vornüber gebeugt standen, ihre Hände auf ihren Knien und schwer um Atem ringend.

Was ist denn mit euch passiert?, fragte Kotaro mit einem Grinsen, als er sich wieder von seinem Schock erholt hatte.

Hoto winkte mit einem Blatt Papier vor seinem Gesicht. Für dich von der Polizei wichtig.

Kotaro griff nach dem Zettel. Von der Polizei, ja? Muss wirklich wichtig sein, wenn es euch beide dazu bringt, einen Marathon zu laufen.

Toki nickte, ehe er sich zu Boden fallen ließ und auf die Seite drehte, um sich auszuruhen. Hoto senkte sich nur auf seine Knie und legte seinen Kopf auf das Gras.

Ihr beide seid die größten Schwächlinge, die ich je gesehen habe, beschwerte sich Kotaro gutmütig.

Seitenstechen, winselte Toki. Muss zurück in ein klimatisiertes Büro.

Kotaro seufzte resignierend und ließ die beiden in der warmen Sonne liegen, ehe er den Zettel auseinanderfaltete. Seine Hand ballte sich zur Faust, sodass das Papier zerknüllt wurde, das er gerade von der Polizeistation in der Nähe das Campus bekommen hatte. Ein weiteres Mädchen war spurlos verschwunden. Er war schon eine ganze Weile damit beschäftigt, das Verschwinden von vielen jungen Mädchen zu untersuchen, was ihn letztendlich auch zu der Uni geführt hatte, wo er nun der Chef des Sicherheitsdienstes war.

Seine Gedanken wanderten sofort zu seiner geliebten Kyoko. Er hatte sie wiedergefunden und so wie er es erwartet hatte war Toya nicht weit. Eine Sache, die ihn überrascht hatte, war die Tatsache, dass Toya normal wiedergeboren worden war völlig menschlich, oder so schien es wenigstens.

Manchmal konnte er den wahren Toya direkt unter der Oberfläche fühlen unbemerkt von den anderen, aber bisher war dieser Teil von ihm noch nicht erwacht. Danke Gott für einen kleinen Gefallen. Kotaro fuhr sich nervös mit der Hand durch sein zerzaustes Haar.

Er war froh, dass keiner der beiden sich an die Vergangenheit erinnerte es waren Erinnerungen, die besser vergessen werden sollten. Er wünschte sich, dass er das Privileg hätte, sie einfach zu vergessen aber für ihn blieben die Erinnerungen und führten oft dazu, dass er in Schweiß gebadet nachts aufwachte.

Nachdem er den Park verlassen hatte, fand er sich selbst wieder auf den Pflastersteinen, die den Weg vor dem Campus bedeckten. Kotaro richtete seine eisblauen Augen auf das Gebäude, wo Kyoko lebte. Er runzelte die Stirn, Sorge lag auf seinem Gesicht und er verspürte den plötzlichen Drang, nachzusehen, ob seine Frau in Sicherheit war.

Die langen Haare an seinem Hinterkopf wurden von einem tief sitzenden Gummiband zusammengehalten. Der Rest weiter vorne am Kopf sah immer ein wenig zerzaust aus, sodass er an einen ungezogenen Jungen erinnerte, aber das passte ihm ganz gut so. Dieses Aussehen hatte ihm in den letzten Jahren mehr als nur einmal genützt.

Sein Körper war groß mit schlanken Muskeln aber man sollte ihn nicht nach dem Aussehen beurteilen. Er hatte kein Gramm Fett und war stärker als 50 Menschen zusammen. Die einzigen Leute, die von seiner unmenschlichen Stärke wussten, waren diejenigen, die ihn zu sehr ärgerten, oder es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen. Und diese wenigen hatten zu große Angst, als dass sie etwas darüber gesagt hätten. Niemand am Campus wusste von Kotaros heimlicher anderen Seite und er wollte, dass das auch so blieb.

Kotaro war verantwortlich für die Sicherheit einer jeden Person, die sich am Campus bewegte, egal ob es ein Besucher, ein Student oder ein Professor war. Seit etwa einem Monat waren immer wieder junge Frauen aus dieser Gegend verschwunden, und die meisten davon in der direkten Umgebung der Uni.

Ein tiefes Knurren ertönte in seiner Brust, als er die Gerüche um sich herum einatmete. In der Luft lag ein uralter Geruch des Bösen. Er näherte sich demjenigen, der für mehr als nur das Verschwinden der Mädchen verantwortlich war das konnte er fühlen. Nachdem er diese Gedanken vorerst verdrängt hatte, ging er forschen Schrittes zu den Wohnhäusern, in denen viele der unschuldigen Studenten wohnten.

Er würde gehen und nach Kyoko sehen, und wenn sie ihn in ihre Wohnung ließ seine Augen verdunkelten sich würde er sie den Rest des Tages nicht mehr alleine lassen und auch nicht in der Nacht. Er hoffte nur, dass Toya heute nicht wieder in der Nähe war. Er wollte sie für sich alleine haben. Schließlich war sie eigentlich seine Frau und dieser Junge würde sein Leben anders ausfüllen müssen.

Seine Schritte wurden langsamer bei dem Gedanken er war froh, dass Toya jetzt wenigstens ein Leben hatte. Ein fast belustigtes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er innerlich dieses Leben bedrohte, wenn Toya nicht endlich aufhörte, Kyoko auf Schritt und Tritt zu verfolgen.

Allein der Gedanke daran, wie sie neben ihm auf ihrem bequemen Sofa saß, Popcorn aß und irgendeinen romantischen Film ansah, klang für ihn wie der perfekte Abend. So etwas machten sie mindestens einmal pro Woche und für ihn war das der beste Teil jeder Woche. Dann hatte er seine ungestörte Zeit mit seiner braunhaarigen Schönheit. Es machte keinen Unterschied, ob sie einen Film ansahen, oder nur auf der Couch saßen und quatschten er liebte einfach das Gefühl, wenn sie sich an ihn kuschelte.

Kotaro grinste zufrieden, fragte sich, wie es wäre, wenn er immer an ihrer Seite wäre Tag und Nacht.

Sein Grinsen verblasste bei dem nächsten Gedanken Kyoko hatte ihn noch nicht ausgewählt. Toya war immer noch im Rennen. Zumindest in diesem Leben. Einige Dinge ändern sich nie. Er sah hoch in den Himmel, als wollte er ein sarkastisches Danke an irgendjemanden da oben schicken. Etwas sagte ihm, dass die Götter einen sehr verstörenden Sinn für Humor hatten.

*****

Die Prüfungen waren endlich geschafft und Kyoko sang schon den ganzen Nachmittag diese Worte. Sie war ein braves Mädchen gewesen und hatte gelernt, bis sie ihre Bücher einfach nicht mehr sehen konnte, aber es hatte sich bezahlt gemacht. Sie wusste einfach, dass sie all diese gemeinen Tests gut bestanden hatte. Schon wegen dieses Gedankens wollte sie schon den ganzen Tag einen Freudentanz aufführen.

Tatsächlich war das Erste, was sie gemacht hatte, als sie in ihre Wohnung gekommen war, ihre Bücher quer durchs Wohnzimmer zu werfen, als wären sie ansteckend und dann hatte sie endlich dem Drang nachgegeben spontan einen Freudentanz im Flur aufgeführt, als wäre sie noch ein kleines Mädchen.

Direkt danach war sie übergegangen zu ihrer eigenen Version des Torjubels, den sie bei Toya einmal gesehen hatte, und so war sie bis in ihr Bad gehüpft, wo sie sich ein heißes Schaumbad gönnen wollte. Kyoko hatte beschlossen, dass, wenn sie das schon machen wollte, dann richtig, und hatte die Stereoanlage aufgedreht und Kerzen geholt.

Sie jubelte immer noch über ihren Erfolg als die Wanne sich gefüllt hatte, und machte kurzen Prozess mit ihrer Kleidung, indem sie sie auszog und einfach in die Luft warf. Wahrscheinlich werde ich meine Unterwäsche am Ventilator wiederfinden, wenn ich fertig bin, dachte sie, dann zuckte sie die Schultern und setzte sich in das warme Wasser.

Sie rutschte weiter hinunter in das Bad, sodass die Seifenblasen über ihren Schultern und um ihren Hals schwammen. Ihre smaragdgrünen Augen, die dafür bekannt waren, dass sie von einem Augenblick auf den anderen stürmisch werden konnten, leuchteten zufrieden.

Die nussbraunen Wellen ihres Haares türmten sich ungeordnet auf ihrem Kopf und ihre seidig weiche Haut war unter dem Schaum versteckt. Sie war ein glückliches Mädchen und alles, was sie jetzt noch tun wollte, war, sich den restlichen Tag zu entspannen. Ein wenig sanfte Musik im Hintergrund, süß duftende Kerzen, die das Badezimmer beleuchteten, und alles war perfekt.

Sie schloss ihre Augen, wusste, dass sein Bild bald in ihrem Kopf auftauchen würde als wartete er auf sie. Es war ihr kleines Geheimnis.

Eisblaue Augen beobachteten sie aus ihrem Kopf heraus. Sie hatte nachts so oft von ihm geträumt, dass sie sein Bild nun auch im wachen Zustand heraufbeschwören konnte. Je tiefer sie in den Traum eintauchte, umso realistischer wurde er, bis es schien, dass er wirklich da war neben der Badewanne kniete.

Seine Lippen verzogen sich zu einem sinnlichen Lächeln, als er die Hand ausstreckte und ihr den Waschlappen aus der Hand nahm während seine Augen so hell leuchteten, wie blaues Feuer.

Träume sind schön, flüsterte sie und rollte ihren Kopf zur Seite, ließ ihn tun, was er wollte.

Klingeling. Eines der nervigsten Geräusche der Welt hallte durch die Wohnung. Kyoko richtete sich ruckartig auf, sodass das Wasser über den Rand auf den Fliesenboden schwappte. Sie hob ihre Hand zu ihrer Wange und konnte die Hitze dort fühlen, als das Telefon wieder klingelte.

Verdammt! Sie stand schnell auf, wusste, dass das Telefon am anderen Ende des Wohnzimmers stand. Während sie aus der Wanne kletterte, nahm sie ihren seidenen Bademantel von der Kommode und wickelte sich darin ein, während sie lief, um den Anruf entgegenzunehmen.

Als sie erkannte, dass sie eine Spur aus Wasser am Boden hinterließ, beschloss sie, dass sie in Zukunft das Schnurlostelefon mit ins Badezimmer nehmen musste.

Am anderen Ende der Leitung klopfte Suki mit ihren Fingernägeln auf den Küchentisch, wünschte sich, dass Kyoko sich beeilen würde. Sie hatte das sichere Gefühl, dass Shinbe jeden Moment hier auftauchen würde und sie wollte nicht, dass er erfuhr, was sie plante.

Sie hörte das Klicken am anderen Ende. Endlich!

Kyoko nahm das Telefon wieder weg von ihrem Ohr, um es wütend anzustarren, dann hob sie es wieder hoch. Suki, ich war in der Badewanne!, jammerte Kyoko, während sie sehnsüchtig wieder durch die offene Badezimmertür schielte, denn sie wusste, das Wasser war noch heiß und roch nach Jasmin. Es lockte sie, wieder zurückzukommen, um es zu genießen ebenso wie ihr Traum. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, als sie ihren Blick von dem losriss, was sie so gerne wollte.

Stehst du da nackt?, kicherte Suki, die wusste, dass Kyoko immer schnell errötete.

Suki!, rief Kyoko vorwurfsvoll. Ihre Freundin hatte einen verrückten Sinn für Humor, was wahrscheinlich daher kam, dass sie viel zu viel Zeit mit Shinbe verbrachte. Sie grinste spitzbübisch und entgegnete. Wolltest du etwas? Es gibt da ein heißes, duftendes Bad, das meinen Namen ruft, und du unterbrichst unser kleines Date.

Date? Suki betrachtete das Telefon und verdrehte die Augen. Du brauchst eindeutig Hilfe, Kyoko. Wer hat denn ein romantisches Bad alleine? Du solltest zumindest deine Einbildungskraft nutzen und dir einen sexy Mann vorstellen, der dir den Rücken schrubbt, wenn du da drinnen bist. Sie seufzte resignierend, völlig ahnungslos, wie schockiert Kyoko gerade darüber war, dass diese Aufforderung der Wirklichkeit so nahe kam.

Egal, jedenfalls werden wir beide gemeinsam ausgehen, um zu feiern, dass die Prüfungen vorbei sind, verkündete Suki. Sie hatte nicht vor, Kyoko die Gelegenheit zu geben abzulehnen.

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