Wachtmeister Studer / Вахтмистр Штудер. Книга для чтения на немецком языке - Фридрих Глаузер 6 стр.


»Aber der alte Ellenberger! « Und zwinkerte mit dem rechten Auge. »Aber der Cottereau ist verschwunden« warf Studer ein und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

»Hab keinen Kummer«, sagte Murmann gemütlich. »Der kommt scho wieder ume«

»Jää aber hast du nicht die Polizeidirektion alarmiert, daß es dann im Radio gekommen ist?«

»Ich?« fragte Murmann und wies mit dem großen, behaarten Zeigefinger auf seine nackte Brust. »Ich?« Und ob Studer etwa krank sei, daß er so dumme Fragen stelle?? Das habe doch der Ellenberger gemacht, um sich einen Spaß zu leisten! Beromünster, habe der Ellenberger einmal gemeint, sei auch nicht für die Hunde gebaut worden, man müsse den Leuten etwas zu tun geben. Und die vielen Empfänger

Studer fand bei sich, daß dieses Gerzenstein ein merkwürdiges Dorf sei, und seine Einwohner waren noch merkwürdiger. Aber er beschloß, den Korporal Murmann nicht länger zu belästigen, übrigens wartete das Essen im Bären sicher schon auf ihn. So verabschiedete er sich und versprach, am Abend wiederzukommen. Murmann schien diese Diskretion zu schätzen; denn er meinte beim Abschied: zum Reden habe man immer noch Zeit, und so um die Mittagsstunde, da habe er immer Schlaf. Wenn man jeden Abend die Polizeistunde kontrollieren müsse in allen Beizen, dann habe man tagsüber einen dummen Kopf. Dazu gähnte er ausgiebig.

So stand Studer wieder auf der asphaltierten Straße. Rechts und links, so weit der Blick reichte: Läden, Läden, Läden.

Und die Häuser waren nicht stumm

Es war Samstagnachmittag.

Durch die Mauern, durch die geschlossenen Fenster und durch die geöffneten jodelte das Gritli Wenger

 Es jodelte den Sonntag ein

Noch einer, der nicht mehr mitmachen will

Der Speck war zäh und der Suurchabis schwamm in allzu viel Flüssigem. Die Gaststube war leer. Am Ausschank polierte die Kellnerin Weingläser. Es hatte endgültig aufgehört zu regnen, aber der Himmel war mit einer weißen Schicht überzogen, die blendete. Studer spürte ein unangenehmes Beißen in der Nase: es war wohl ein Schnupfen, der sich meldete. Kein Wunder, wenn der Mai so kalt war. Er kostete den Kaffee. Der war ebenso dünn und lau wie derjenige seiner Frau, wenn sie nächtelang gelesen hatte.

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