Kate wandte sich wieder zu Frank um, der immer noch auf sie zukam. Als er an der Tür zum Badezimmer vorbeikam, sah Kate, dass das Blut über den Rand der Duschwanne getreten und über den Boden gelaufen war und sich jetzt im Flur ausbreitete. Als Frank in das Blut trat, war ein schmatzendes Geräusch zu vernehmen.
Frank Nobilini lächelte sie an und erhob wie zum Gruße eine schon vermoderte, abgefaulte Hand. Kate trat einige Schritte rückwärts, hob die Hände vors Gesicht und begann zu schreien.
Durch ihr Schreien wachte sie auf. Dieses verdammte Haus. Sie hatte nie begriffen, warum es sie so verstört hatte. Vielleicht lag es an Jennifer Noblinis Schreien, die damals durch dieses perfekt scheinende Haus gehallt waren… das alles war total surreal gewesen. Wie etwas aus einem Horrorfilm.
Kate setzte sich im Bett auf und drehte sich zur Bettkante. Nachdem sie ein paar Mal tief Luft geholt hatte, blickte sie auf ihren Wecker: es war 1:22 Uhr morgens. Das einzige Licht im Raum stammte von den Digitalzahlen ihres Weckers und von der Lampe draußen, deren schwacher Schein kaum durch die geschlossenen Jalousien drang.
Sie hatte schon zuvor von Cass Nobilini und diesem ersten Fall geträumt, aber dieser Traum war wirklich allzu realistisch gewesen. Ihr Herz hämmerte noch in ihrer Brust, als sie aus dem Bett stieg und zum Minikühlschrank ihres Hotelzimmers ging, um sich dort eine Flasche Wasser zu holen. Sie trank davon, während sie das Zimmer durchquerte und sich auf die Bettkante neben ihrem Laptop, der auf dem Nachttisch daneben stand, setzte.
Sie knipste die Nachttischlampe an, fuhr den Laptop hoch und checkte ihre Emails. Sie hatte nur eine neue Mail, und die kam von Director Durans Assistentin Nancy Saunders. Die hatte einen Agent beauftragt, die Nobilini-Akte auszubuddeln, welche ihr kurz vor Mitternacht gemailt wurde.