Begraben - Блейк Пирс 5 стр.


Das Graben war nicht einfach. Tatsächlich war es ein bisschen frustrierend.

Es war nicht einfach, so ein Loch in den Sand zu graben.

Sand hatte diese Eigenschaft, wieder in sich zusammenzufallen und den Raum, in dem er gegraben hatte, teilweise wieder aufzufüllen.

Er dachte....

Es wird nicht sehr tief sein. Aber es muss gar nicht tief sein.

Die ganze Zeit blickte er dabei über den Strand und suchte nach seiner Beute. Und tatsächlich kam sie bald in Sichtweite und joggte nicht allzu weit entfernt zufrieden vor sich hin.

Und zur richtigen Zeit war das Loch genau so tief, wie es sein musste.

Der Mörder schob die Schaufel in den Sand, hob die Hände und winkte.

„Komm her!“, rief er dem Jogger zu.

Nicht, dass es darauf ankäme, was er schrie––der Jogger würde nicht in der Lage sein, seine genauen Worte herauszuhören, bloß einen gedämpften Schrei.

Der Jogger hielt bei dem Geräusch an und schaute in seine Richtung.

Dann ging er zu dem Mörder hinüber.

Der Jogger lächelte, als er sich näherte, und der Mörder lächelte zurück.

Bald befanden sie sich in Hörweite.

„Was ist los?“, schrie der Jogger über die Brandung hinweg.

„Komm her und ich zeige es Ihnen", schrie der Mörder zurück.

Der Jogger lief unbedacht zu dem Ort, wo der Mörder stand.

„Schauen Sie da runter", sagte der Mörder. „Sehen Sie genau hin."

Der Jogger beugte sich vor, und mit einer schnellen, geschickten Bewegung nahm der Killer die Schaufel, schlug sie ihm auf den Hinterkopf und schubste ihn in das Loch....

Riley wurde durch den Klang von Direktor Belts Stimme aus ihrer Träumerei gerissen.

„Agentin Paige?"

Riley öffnete die Augen und sah, dass Belt sie mit einem neugierigen Blick ansah. Er hatte sich von Jenns Fragen nicht lange abgelenkt lassen.

Er sagte: „Sie scheinen uns für einen Moment verlassen zu haben."

Riley hörte Jenn in der Nähe kichern.

„Das macht sie manchmal", erklärte Jenn dem Direktor. „Keine Sorge, sie arbeitet hart."

Riley wiederholte schnell die Eindrücke, die sie gerade gewonnen hatte––alles sehr hypothetisch, natürlich, und natürlich kaum eine genaue Wiedergabe dessen, was tatsächlich passiert war.

Aber sie war sich sehr sicher, dass der Jogger einer Einladung des Mörders gefolgt war und sich ihm ohne Angst genähert hatte.

Dies gab ihr einen kleinen, aber entscheidenden Einblick.

Riley sagte zum Polizeidirektor: „Der Mörder ist charmant und sympathisch. Die Leute vertrauen ihm."

Die Augen des Direktors weiteten sich.

„Woher wollen Sie das wissen?“, fragte er.

Riley hörte hinter sich ein Lachen von jemandem, der sich ihr von Hinten näherte.

„Vertrauen Sie mir, sie weiß, was sie tut."

Sie wirbelte beim Klang der Stimme herum.

Bei dem was sie sah, verbesserte sich ihre Stimmung abrupt.

KAPITEL SECHS

Direktor Belt trat auf den Mann zu, der sich ihnen näherte.

Er sagte: „Mein Herr, dieser Bereich ist gesperrt. Haben Sie die Absperrung nicht gesehen?“

„Das geht in Ordnung.“, sagte Riley. „Das ist Special Agent Bill Jeffreys. Er gehört zu uns.“

Riley eilte zu Bill und führte ihn gerade so weit weg, dass sie von den anderen nicht gehört wurden.

„Was ist passiert?“, fragte sie. „Warum hast du meine Nachrichten nicht beantwortet?“

Bill lächelte schüchtern.

„Ich war einfach nur ein Idiot. Ich …“ Seine Stimme verblasste und er sah weg.

Riley wartete auf seine Antwort.

Dann sagte er schließlich: „Als ich deine Nachrichten bekam, wusste ich einfach nicht, ob ich bereit bin. Ich rief Meredith an, um Details zu erfahren, aber ich wusste immer noch nicht, ob ich bereit bin. Verdammt, ich wusste nicht einmal, ob ich bereit bin, als ich hier herfuhr. Ich wusste nicht, ob ich bereit bin, bis ich gerade eben sah....“

Er zeigte auf die Leiche.

Er fügte hinzu: „Jetzt weiß ich es. Ich bin bereit, wieder an die Arbeit zu gehen. Ich bin dabei.“

Seine Stimme war fest und sein Ausdruck sah so aus, als ob er es wirklich ernst meinte. Riley atmete erleichtert auf.

Sie führte Bill zurück zu den Beamten, die sich um die Leiche im Loch versammelt hatten. Sie stellte ihn dem Direktor und dem Gerichtsmediziner vor.

Jenn kannte Bill bereits und sie schien froh, ihn zu sehen, was Riley gefiel. Das Letzte, was Riley brauchte, war, dass Jenn sich an den Rand gedrängt oder verärgert fühlte.

Riley und die anderen erzählten Bill, was er bisher noch nicht wussten. Mit großem Interesse hörte er zu.

Schließlich sagte Bill zum Gerichtsmediziner: „Ich denke, es wäre in Ordnung, die Leiche jetzt mitzunehmen. Das heißt, wenn es Agentin Paige recht ist.“

„Ist mir recht.“, stimmte Riley ihm zu. Sie war froh, dass Bill wieder ganz der Alte und darauf bedacht war, Autorität auszustrahlen.

Als das Team des Gerichtsmediziners begann, die Leiche aus dem Loch zu ziehen, inspizierte Bill die Umgebung.

Er fragte Riley: „Hast du den Tatort des vorherigen Mordes schon überprüft?“

„Noch nicht.“, antwortete sie.

„Dann sollten wir das jetzt tun.“, sagte er.

Riley sagte zu Direktor Belt: „Lassen Sie uns einen Blick auf den anderen Tatort werfen.“

Der Direktor stimmte zu. „Bis zum Naturschutzgebiet sind es einige Kilometer.“, fügte er hinzu.

Wieder schafften sie es kommentarlos an den Reporter vorbeizukommen. Riley, Bill und Jenn stiegen in den Geländewagen des FBI ein, während Direktor Belt und der Gerichtsmediziner einen anderen Wagen nahmen. Der Direktor führte sie vom Strand weg, über eine sandige Straße in ein bewaldetes Gebiet. Dort, wo die Straße endete, parkten sie ihre Autos. Riley und ihre Kollegen folgten den beiden Beamten zu Fuß auf einen Trampelpfad, der durch die Bäume führte.

Der Direktor führte die Gruppe am Wegrand entlang und deutete auf einige deutlich erkennbare Fußspuren am Boden.

„Gewöhnliche Turnschuhe.“, kommentierte Bill die Situation.

Riley nickte. Sie konnte die Abdrücke erkenne, die in beide Richtungen zeigten. Aber sie war sich sicher, dass sie ihnen nicht viel mehr Informationen als die Schuhgröße des Täters liefern würden.

Allerdings wurden die Fußspuren von weiteren interessanten Abdrücken durchbrochen. Zwei wackelige Linien gruben sich in den Boden.

„Was hältst du von diesen Linien?“, fragte Riley Bill.

„Spuren einer Schubkarre, die irgendwo hin- und dann wieder zurück führen.“, sagte Bill. Er blickte über die Schulter zur Straße zurück und fügte hinzu: „Ich schätze, der Mörder hat geparkt, wo wir jetzt parken und nahm seine Werkzeuge mit sich.“

„Das haben wir uns auch gedacht.“, stimmte Belt zu. „Und in diese Richtung hat er den Ort wieder verlassen.“

Bald kamen sie an eine Stelle, wo ihr Weg einen schmaleren kreuzte. In der Mitte des Weges befand sich ein langes und tiefes Loch. Es war etwa so breit wie der Weg selbst.

Direktor Belt wies auf die Stelle, an der der neue Weg sich aus den umliegenden Bäumen hervor schlängelte. „Das Opfer scheint aus dieser Richtung gekommen zu sein.“, sagte er. „Das Loch war getarnt, und sie fiel hinein.“

Terzis fügte hinzu: „Ihr Knöchel war gebrochen, wahrscheinlich von dem Sturz. Sie war also hilflos, als der Mörder anfing, Dreck auf sie zu kippen.“

Riley schauderte wieder bei dem Gedanken an diesen schrecklichen Tod.

Jenn sagte: „Und all das ist gestern passiert.“

Terzis nickte und sagte: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Todeszeitpunkt mit dem des Mordes am Strand übereinstimmt – wahrscheinlich gegen sechs Uhr morgens.“

„Vor dem eigentlichen Sonnenaufgang.“, fügte Belt hinzu. „Es war wohl noch ziemlich dunkel. Ein Jogger, der nach Sonnenaufgang hierher kam, sah, dass der Boden aufgewirbelt war und rief uns an.“

Während Jenn anfing, weitere Fotos zu machen, suchte Riley das Gebiet ab. Ihre Augen fielen auf plattgedrücktes Gestrüpp, das von den Schubkarrenspuren durchzogen war. Sie konnte die Stelle sehen, and der der Mörder etwa fünf Meter ab vom Weg Erde aufgehäuft hatte. Die Bäume standen ziemlich dicht Am Rand des Wegs, so dass eine Joggerin weder den Mörder noch die Erde hätte sehen können, während sie in diese Richtung rannte.

Das Loch war nun von der Polizei erneut ausgegraben worden, die die Schaufelladungen voll Erde direkt neben denen des Mörders angehäuft hatte.

Riley erinnerte sich, dass Meredith den Namen dieses Opfers in Quantico erwähnt hatte, aber sie konnte sich im Moment nicht daran erinnern.

Sie sagte zu Direktor Belt: „Ich nehme an, Sie konnten das Opfer identifizieren.“

„Das stimmt.“, sagte Belt. „Sie hatte immer noch alle ihre Ausweise bei sich, genau wie Todd Brier. Ihr Name war Courtney Wallace. Sie lebte in Sattler, aber ich kannte sie nicht persönlich. Also kann ich dir noch nicht viel über sie erzählen, außer, dass sie jung war, wahrscheinlich Anfang zwanzig.“

Riley kniete sich neben das Loch und schaute hinein. Sofort erkannte sie, wie der Mörder seine Falle gestellt hatte. An der Unterseite des Lochs befand sich eine schwere, lose gewebte Decke aus Jute, in der sich Blätter und Geröll verfangen hatten. Über das Loch gebreitet musste sie für eine unvorbereitete Joggerin unsichtbar gewesen sein, vor allem im Dämmerlicht.

Sie nahm sich vor, ein forensisches Team der BAU hinzuziehen, um diese beiden Standorte noch genauer untersuchen zu lassen. Vielleicht könnten sie den Ursprung des Jutetuchs zurückverfolgen.

In diesem Moment verspürte Riley das gleiche Gefühl, das sie schon am Strand gehabt hatte, als würde sie in den Kopf des Mörders schlüpfen. Dieses Mal war das Gefühl nicht annähernd so stark. Aber sie konnte sich vorstellen, dass er genau wir gesessen hatte, wo sie jetzt kniete, und auf seine hilflose Beute geblickt hatte.

Was tat er in jenen Momenten, bevor er begann, sie lebendig zu begraben?

Sie erinnerte sich an ihren früheren Eindruck, dass er charmant und sympathisch sein musste.

Als er die junge Frau auf dem Grund dieser Grube vorfand, hatte er ihr zunächst wahrscheinlich Verwunderung vorgespielt. Vielleicht vermittelte er der Frau sogar den Eindruck, dass er ihr helfen würde, rauszukommen.

Sie vertraute ihm, dachte Riley. Wenn auch nur für einen Moment.

Dann fing er an, sie zu necken.

Und schon bald begann er, Schubkarren voller Dreck auf sie zu schütten.

Sie muss geschrien haben, als ihr klar wurde, was vor sich ging.

Wie hat er also auf ihre Schreie reagiert?

Riley spürte, dass in diesem Moment sein Sadismus voll zum Vorschein gekommen sein musste. Er hielt inne, um ihr eine einzige Schaufel Dreck ins Gesicht zu werfen – nicht so sehr, um sie am Schreien zu hindern, sondern um sie zu quälen.

Riley zitterte jetzt am ganzen Körper.

Sie war erleichtert, als die Verbindung zum Mörder verflog.

Jetzt könnte sie den Tatort wieder objektiv betrachten.

Die Form der Grube erschien ihr seltsam. Das Ende, an dem sie stand, war keilförmig gegraben. Das andere Ende gab die gleiche Form spiegelverkehrt wider.

Es sah so aus, als hätte sich der Mörder dabei Mühe gegeben.

Aber warum?, fragte sich Riley. Was könnte das bedeuten?

Gerade da hörte sie Bills Stimme irgendwo hinter sich rufen.

„Ich habe etwas gefunden. Kommen Sie, das müssen Sie sehen.“

KAPITEL SIEBEN

Riley wirbelte herum, um zu sehen, weshalb Bill schrie. Seine Stimme erklang hinter den Bäumen auf der einen Seite des Weges.

„Was ist das?“, rief Direktor Belt.

„Was haben Sie gefunden?“, wiederholte Terzis.

„Kommen Sie einfach her.“, schrie Bill zurück.

Riley stand auf und ging in seine Richtung. Sie konnte zertretene Büsche sehen, dort wo er den Weg verlassen hatte.

„Sind Sie unterwegs?“, rief Bill und klang jetzt ein wenig ungeduldig.

Riley konnte an seinem Tonfall erkennen, dass er es ernst meinte.

Gefolgt von Belt und Terzis wanderte sie durch das Dickicht, bis sie die kleine Lichtung erreichten, auf der Bill stand. Er schaute immer noch auf den Boden.

Er hatte tatsächlich etwas gefunden.

Ein weiteres Stück Stoff war über den Boden gespannt worden, lose durch kleine Stifte an den Ecken gehalten.

„Großer Gott.“, murmelte Terzis.

„Nicht noch eine Leiche.“, sagte Belt.

Aber Riley wusste, dass es etwas anderes sein musste. Das Loch war viel kleiner als das andere und quadratisch.

Bill zog Plastikhandschuhe an, um Fingerabdrücke zu vermeiden. Dann kniete er nieder und zog das Tuch vorsichtig weg.

Alles, was Riley sehen konnte, war ein rundes Stück dunkles, poliertes Holz.

Bill nahm den hölzernen Ring vorsichtig mit beiden Händen und zog ihn nach oben.

Alle außer Bill schnappten nach Luft, über das, was er da langsam aus dem Loch holte.

„Eine Sanduhr!“, sagte Direktor Belt.

„Die größte, die ich je gesehen habe.“, fügte Terzis hinzu.

Und in der Tat, das Objekt war gut einen halben Meter breit.

„Bist du sicher, dass es keine Falle ist?“, warnte Riley.

Bill stand mit dem Objekt in der Hand auf, hielt es senkrecht und behandelte es so behutsam, wie er auch einen Sprengsatz angefasst hätte. Er stellte es aufrecht auf dem Boden neben dem Loch auf.

Riley kniete nieder und untersuchte es genau. Das Ding schien weder Drähte noch Federn zu haben. Vielleicht war etwas unter dem Sand versteckt? Sie kippte das Ding zur Seite und konnte nichts Merkwürdiges erkennen.

„Es ist nur ein großes Stundenglas.“, murmelte sie. „Und es wurde versteckt wie die Falle auf dem Weg.“

„Nicht wirklich ein Stundenglas.", sagte Bill. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Sand länger als eine Stunde lang rieselt. Es ist eine Sanduhr.“

Das Objekt erschien Riley überraschend schön. Die beiden Glaskugeln waren exquisit geformt und durch eine schmale Öffnung miteinander verbunden. Die runden hölzernen Ober- und Unterteile wurden durch drei Holzstäbe verbunden, in die dekorative Muster geschnitzt worden waren. Das Oberteil war mit einem Wellenmuster verziert. Das Holz war dunkel und gut poliert.

Riley hatte schon früher Sanduhren gesehen – viel kleinere Versionen zum Kochen, die drei, fünf oder zwanzig Minuten lang dauerten. Diese war viel, viel größer, über einen halben Meter groß.

Din untere Kugel war teilweise mit braunem Sand gefüllt.

In der oberen Kugel war kein Sand.

Direktor Belt fragte Bill: „Woher wussten Sie, dass hier etwas sein würde?“

Bill hockte neben der Sanduhr und untersuchte sie aufmerksam. Er fragte: „Fand von Ihnen noch jemand die Form der Grube merkwürdig?“

„Ja, ich“, sagte Riley. „Die Enden des Lochs wurden keilförmig gegraben.“

Bill nickte.

„Es hatte in etwa die Form eines Pfeils. Der Pfeil zeigte auf die Stelle, an der sich der Weg wegbog, und einige der Büsche waren zertreten. Also bin ich einfach dorthin gegangen, wo der Pfeil hinzeigte.“

Direktor Belt starrte immer noch erstaunt auf die Sanduhr.

„Nun, wir haben Glück, dass Sie es gefunden haben.“, sagte er.

„Der Mörder wollte, dass wir hier nachsehen.“, murmelte Riley. „Er wollte, dass wir das herausfinden.“

Riley blickte auf Bill, dann auf Jenn. Sie konnte erkennen, dass sie genau das dachten, was sie dachte.

Der Sand in der Sanduhr war fertig gelaufen.

Irgendwie, auf eine Weise, die sie noch nicht verstanden, bedeutete das, dass sie kein Glück haben würden.

Riley sah Belt an und fragte: „Hat einer deiner Männer so einen Sanduhr am Strand gefunden?“

Belt schüttelte den Kopf und sagte: „Nein.“

Riley fühlte eine dunkle Ahnung in sich aufsteigen.

„Dann haben Sie nicht gründlich genug gesucht.“, sagte sie.

Belt und Terzis waren einen Augenblick lang sprachlos. Sie sahen aus, als könnten sie ihren Ohren nicht trauen.

Dann sagte Belt: „Schauen Sie, so etwas wäre sicher aufgefallen. Ich bin sicher, dass in der näheren Umgebung nichts war.“

Riley runzelte die Stirn. Dieses so sorgsam platzierte Ding musste einfach wichtig sein. Sie war sich sicher, dass die Polizei eine weitere Sanduhr übersehen hatte.

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