Die Nacht der Verwegenen - Морган Райс 7 стр.


„Kannst du meinen Vater retten?“

Lorna sah hinüber und erkannte Aidan, der sie mit roten Augen und Wangen, die von Tränen nass waren, hoffnungsvoll und verzweifelt anschaute. Sie nahm einen tiefen Atemzug.

„Ich weiß es nicht“, sagte sie einfach.

Lorna legte eine Handfläche auf Duncans Stirn und die andere auf seine Wunde. Sie begann ein altes Lied zu summen und langsam wurde die Menge still. Aidan hörte auf zu Schluchzen. Sie fühlte eine riesige Hitze durch ihre Handflächen strömen, eine Hitze, die sich nun seiner Krankheit stellte. Sie schloss die Augen und rief alle Kraft, die sie hatte, versuchte sein Schicksal zu lesen und zu verstehen was passiert war und was das Schicksal für ihn bereit hielt.

Langsam kam die Information. Duncan sollte heute hier sterben. Das war sein Schicksal. Hier, an diesem Ort, auf diesem Schlachtfeld, nach seinem großen Sieg in der Schlucht. Sie sah all die Schlachten, die er je gekämpft hatte; sah seinen Aufstieg vom Krieger zum Kommandanten und sah seinen größten und letzten Kampf hier im Canyon. Er war nicht dazu bestimmt gewesen die Flut zu überleben. Er war dazu bestimmt gewesen in ihrem Sog zu sterben. Er hatte die Revolution so weit vorangetrieben wie es ihm gestattet gewesen war.

Sie spürte seine Tochter Kyra, die durch die Luft flog, sie war auf dem Weg hierher und war dazu bestimmt seinen Platz einzunehmen. Duncan sollte jetzt in diesem Moment sterben.

Dennoch als sie über ihm kniete rief Lorna die Kraft des Universums und flehte es an Duncans Schicksal zu ändern. Denn nach allem war Duncan der einzige wahre Freund ihres Vaters, König Tarnis, gewesen, selbst noch dann als alle anderen ihn im Stich gelassen hatten. Duncan war derjenige gewesen, den sein Vater gebeten hatte aufzubrechen und sie zu retten. Um ihres Vaters Willen schuldete sie ihm das. Und auch tief in ihr drin fühlte sie, dass es für Duncan noch einen epischen Kampf gab, der gekämpft werden musste.

Lorna rang mit dem Schicksal und spürte wie dieser Kampf sie erschöpfte. Sie fühlte den mächtigen Kampf der Seelen in ihr, als sie mit Kräften kämpfte mit denen sie nicht kämpfen sollte. Gefährliche Kräfte. Kräfte, die sie umbringen könnten. Denn das Schicksal war nun wahrlich nicht etwas, was einfach auf die leichte Schulter genommen werden sollte.

Назад