Vorher Sehnt Er Sich - Блейк Пирс 6 стр.


Auf den ersten Blick konnte sie nichts finden. Es waren fünf Menschen getötet worden, alle waren in Lagerräumen gefunden worden. Einer der Lagerräume hatte mehr als zehntausend Dollar wertvolle Baseballkarten enthalten und ein anderer eine makabere Sammlung von Jahrhunderte alten Waffen. Sieben Menschen wurden hinsichtlich der Morde befragt, aber keiner wurde je überführt.

Die Theorie, mit der die Polizei und das FBI gearbeitet hatten, war, dass der Mörder seine Opfer entführte und sie dann zwang, ihre Lagerräume zu öffnen. Laut den Originalberichten, schien es nicht so, als wenn der Mörder irgendwas aus den Lagerräumen stahl, obwohl es offensichtlich unmöglich war, sich darüber sicher zu sein.

Soweit Mackenzie sehen konnte, gab es keine bestimmten Gegenstände, die am Tatort hinterlassen worden waren. Die Akten enthielten Bilder des Tatorts und von den fünf Opfern, drei der Lagerräume waren in einem unordentlichen Zustand gewesen, anscheinend hatten sie keine so obsessiv geordnete Berührung gehabt wie der von Elizabeth Newcomb.

Zwei der Tatortbilder waren auffallend sauber. Einer war von dem Tatort des zweiten Opfers und der andere vom fünften Opfer. Beide Lagerräume waren in einem Zustand, den Mackenzie als organisiertes Chaos beschreiben würde; es gab Stapel von Dingen hier und dort, die jedoch willkürlich zusammengewürfelt worden waren.

Als sie sich die Bilder vom zweiten Tatort ansah, suchte Mackenzie den Hintergrund ab, sie zoomte so nahe sie konnte heran, ohne dass der Bildschirm pixelig wurde. Fast in der Mitte des Zimmers auf drei unsicher gestapelten Kisten, dachte sie, hätte sie etwas Interessantes entdeckt. Es sah aus wie eine Art Krug, vielleicht etwas, worin man Wasser oder Limonade hineingoss. Es lag auf etwas, was wie eine Art Teller aussah. Es gab noch andere willkürliche Objekte, die offen herumlagen, diese schienen sorgfältig direkt in die Mitte des Zimmers gelegt worden sein.

Sie starrte darauf, bis ihre Augen zu schmerzen begannen, und war sich dennoch nicht sicher, worauf sie schaute. Auch wenn sie wusste, dass das reine Spekulation war, öffnete sie eine leere E-Mail, um es direkt zu zwei Agenten zu schicken, von denen sie wusste, dass sie schnell und effektiv sein würden – zwei Agenten, von denen sie manchmal dachte, dass sie und Ellington sie zu ihrer Hochzeit einladen sollten: Agentin Yardley und Agent Harrison.

Sie fügte die Akten, die sie bekommen hatte, der E-Mail bei und schrieb eine schnelle Nachricht: Kann einer von euch sich die Akten für diese Fälle ansehen und schauen, ob jemand ein Verzeichnis von dem gemacht hat, was in dem Lagerraum war? Vielleicht könnt ihr Rücksprache mit den Besitzern der Lagerhäuser halten.

Wissend, dass es nicht mehr viel zu tun gab, erlaubte Mackenzie sich endlich ins Bett zu gehen. Weil sie so müde war und der Tag sie geschafft hatte, schlief sie ein, sobald ihr Kopf auf das Kopfkissen fiel.

Sogar als der schreckliche Anblick der Puppe von Elizabeth Newcombs Lagerraum ihr in den Kopf kam, schaffte sie es, das zu ignorieren – zumindest den größten Teil – und in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Kapitel zehn

Mackenzie war nicht allzu überrascht, als sie um 6.30 Uhr aufwachte und sah, dass Agent Harrison sich bei ihr gemeldet hatte. Er war praktisch ein Such Guru und hatte sich schnell mit den Akten, Ordnern und den vielen Daten zurechtgefunden. Seine Mail enthielt zwei Anhänge und die typische, direkt auf den Punkt gebrachte Nachricht.

Die beiden angehängten Dokumente waren Inventurlisten des FBIs. Das ist alles was wir haben, da die Familien von zwei der Opfer sich weigerten, der Aufforderung des Büros nachzukommen und die Habseligkeiten im Lager durchzusehen. Die Fünfte fehlt, weil der Eigentümer des Gebäudes den Inhalt drei Tage nach ihrem Tod bei einer Auktion verkauft hat. Hört sich schlimm an, aber das Opfer hatte keine Familie mehr, die ihre Sachen hätte abholen können.

Ich hoffe das hilft dir. Lass mich wissen, wenn du noch etwas Genaueres brauchst.

Mackenzie öffnete den Anhang und fand eine einfache Liste in einem einfachen Word Dokument. Die Erste war sieben Seiten lang. Die Zweite war sechsunddreißig Seiten lang. Das größere Dokument, war eine Liste für einen Lagerraum der Jade Barker gehörte. Der Name kam Mackenzie sofort bekannt vor; sie rief die Bilder vom Tatort vom Original Dokument auf und sah, dass der unordentlichste davon Jade Barker gehört hatte – derselbe mit dem Teller und der Kanne, direkt in der Mitte des Bildes.

Mackenzie machte eine schnelle Suche durch das Dokument und fand beide Gegenstände auf Seite zwei aufgelistet.

Spielzeugkanne

Plastik Spielzeugteller.

Hinter ihr zog Ellington sich an. Als er sein Shirt zuknöpfte, kam er zu ihr hinüber und schaute auf den Bildschirm. „Mist“, sagte er. „Sie haben was für dich gefunden oder?“

„Ja, das haben sie“, sagte sie und zeigte auf die beiden Gegenstände. Dann überlegte sie einen Moment, ehe sie fragte: „Wo genau ist Salem, Oregon?“

„Im nördlichen Teil des Staates. Ich bin mir nicht sicher wo.“ Er machte eine Pause und sah sie mit amüsierter Irritation an und seufzte. „Du planst einen Tagesausflug?“

„Ich glaube, das könnte sich lohnen. Ich würde mir gerne die Orte ansehen und vielleicht mit einigen der Familienmitgliedern sprechen.“

„Wir haben Familienmitglieder hier, mit denen wir sprechen müssen“, wies Ellington sie zurecht. „Angefangen mit Elizabeth Newcombs Eltern. Und ehrlich, ich würde gerne mit den Polizisten sprechen, die zuerst in dem Lagerhaus waren, um einen detaillierten Bericht zu bekommen.“

„Hört sich an, als wenn du den Morgen schon verplant hast.“

„Mac … Salem ist ungefähr vier Stunden weit weg von hier, glaube ich. Es macht keinen Sinn uns aufzuteilen, nur damit du den ganzen Tag rumfährst, nur um vielleicht irgendeine vage Vorstellung davon zu bekommen, was da vor acht Jahren passiert ist.“

Mackenzie öffnete einen Tab auf ihrem Laptop und tippte Seattle und Salem, Oregon ein. Ohne ihn anzusehen, sagte sie: „Es sind dreieinhalb Stunden … wenn ich fahre nur drei. Wenn alles glatt läuft, bin ich zum Abend essen wieder da.“

Wenn alles glatt läuft“, wiederholte Ellington.

Sie lächelte und stand auf. „Ich liebe dich auch.“

Damit küsste sie ihn und wünschte sich, dass sie gestern doch ein wenig früher ins Bett gegangen wäre.

* * *

“Harrison, ich brauche noch mehr Informationen.“

Etwas am Fahren und Telefonieren gefiel Mackenzie. Sicherlich wusste sie, dass das missbilligt wurde, aber in ihrer Branche sah sie es als eine ultimative Form von Multitasking.

„Dir auch guten Morgen“, sagte Agent Harrington am anderen Ende der Leitung. „Ich nehme an, du hast meine Mail bekommen?“

„Habe ich. Und es war eine enorme Hilfe. Aber ich frage mich, ob du noch ein wenig mehr für mich suchen könntest.“

Sie wusste, er würde zustimmen. In der Vergangenheit hatte er sich darum sorgen müssen, was McGrath wohl davon halten würde.

Aber mit Mackenzies neuer Rolle und Position direkt unter McGrath wusste sie, dass Harrison ihre Anfrage ganz nach oben auf den Stapel legen würde.

„Was brauchst du?“

“Ich fahre nach Salem, Oregon, um mir die Tatorte anzusehen und mit allen zu sprechen, die ich finden kann. Es wäre nett, wenn du mir Namen und Kontaktinformationen heraussuchen könntest, für Familien oder nahe Freunde der Opfer, die in der Gegend leben.“

„Ja, das kann ich machen. Wie lange fährst du?“

„Über drei Stunden.“

„Du hast alles, ehe du ankommst.“

„Danke, Harrison.“

„Also ist dieser Fall irgendeine merkwürdige Art von Pre-Flitterwochen für euch beide?“, fragte er.

„Weit gefehlt. Ich nehme an, man kann es eine Art Vorspiel nennen“, witzelte sie.

„Ja, so genau wollte ich es gar nicht wissen. Ich mach mich mal an die Arbeit. Viel Glück bei der Spurensuche Agentin White.“

Sie beendeten den Anruf und Mackenzie starrte in Gedanken versunken auf die Interstate. Sie dachte an das Bild des Lagerraums von Jade Barker, die vor acht Jahren gestorben war. Wenn der Teller und die Teekanne, die sie auf dem Bild gesehen hatte, dieselben zwei Objekte waren, die vom FBI aufgelistet worden waren, was hieß das dann? Sicherlich war es eine dünne Verbindung für einige merkwürdige Fundgegenstände in diesem neuen Seattle Fall, aber wo führte sie hin? Selbst wenn sie Salem mit dem unwiderruflichen Beweis verließ, dass der Mörder eine Teeparty hinterlassen hatte – Plunder und Spielzeuge (und ja, das bezog die Puppen in das Partythema mit ein), bewies es wirklich irgendwas?

Natürlich dachte sie. Es gibt uns eine bizarre Spur, der wir nachgehen müssen. Dadurch können wir uns auf ein bestimmtes Merkmal der Tatorte konzentrieren – ein Merkmal, das dem Mörder anscheinend etwas Besonderes bedeutet.

Und da war noch mehr. Es würde ihnen einen Einblick geben wie gefährlich und verzerrt der Mörder sein konnte.

Kapitel elf

Zu seinem Wort stehend hatte Harrison Mackenzie alle Informationen geschickt, die er finden konnte. Sie hatte alles bekommen, als sie eine halbe Stunde von Salem entfernt war. Die Information kam in einer Mischung von Texten und E-Mails mit Anhängen. Und obwohl es nicht viel war, dachte Mackenzie, dass es ausreichend wäre.

Sie hatte sich während der Fahrt auch die Zeit genommen, schon einmal bei der Polizei in Salem anzurufen. Sie hatte gefragt, ob es dort jemanden gab, mit dem sie über den Lagerraummörder von vor fünf Jahren sprechen konnte. Nach einer schockierenden Stille am anderen Ende der Leitung bekam sie den Namen von Detective Alan Hall.

Mit all dieser Information begann Mackenzie ihre Fahrt nach Salem mit einem Besuch auf der Polizeistation. Es schien ein ruhiger Tag auf der Polizeistation zu sein. Die Empfangsdame wischte ihren Tisch mit einem Stück Stoff sauber, während drei Beamte um einen Tisch im Hintergrund standen und sich unterhielten.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte die Empfangsdame.

„Ich bin Special Agentin Mackenzie White. Ich soll mich hier mit Detective Hall treffen.“

„Oh ja“, antwortete die Frau. „Ich sage ihm Bescheid.“

Sie rief in einem anderen Teil des Gebäudes an und nach ein paar Sekunden sagte sie, „Ihr Besuch ist hier.“

„Danke“, sagte Mackenzie, nachdem sie aufgelegt hatte.

„Natürlich. Von wo kommen Sie denn, wenn ich fragen darf.“

„Ich bin gestern aus Washington gekommen, nach Seattle.“

Die Rezeptionistin versuchte dabei zu lächeln, aber sie reimte sich wahrscheinlich im Kopf die Dinge zusammen und entschied, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Anstatt mit dem Smalltalk weiterzumachen, wandte sie sich wieder ihrem Tisch zu.

Noch ehe sie ein paar Mal darüber gefahren war, kam ein Polizist in Zivil durch den kleinen Kantinenbereich, wo die Rezeptionistin sauber machte. Er schien ein wenig überrascht bei dem Anblick von Mackenzie aber er gab sich Mühe das zu verstecken. Er war ein älterer Mann, irgendwas zwischen fünfzig und fünfundfünfzig schätzte Mackenzie. Er trug einer dieser kleinen Fahrermützen, in denen einige Männer albern aussahen, aber er sah ganz gut darin aus.

„Agentin White?“, fragte er.

„Freut mich Sie kennenzulernen“, sagte sie und bot ihm ihre Hand, als er sie ebenfalls zum Gruß ausstreckte. „Nett Sie kennenzulernen, Detective Hall.“

„Sie werden Ihre Meinung noch schnell genug darüber ändern“, erwiderte er. „Mir geht’s genauso wie Ihnen: Dieser Fall verfolgt mich. Ich hätte fast meinen Job gekündigt. Also ich helfe Ihnen, so gut es geht, aber ich will mich nicht damit aufhalten.“

„Natürlich“, sagte sie. „Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten können?“

„Wie wäre es mit meinem Auto?“, sagte Hall. „Ich werde Ihnen alles auf dem Weg zum ersten Lagerkomplex erzählen. Es ist nur fünfzehn Minuten entfernt.“

„Das hört sich gut an“, sagte sie.

Anscheinend war Hall niemand, der sich mit Formalitäten aufhielt. Er gab ihr ein kurzes höfliches Nicken und begann ohne weitere Worte, zur Tür zu gehen. Mackenzie folgte ihm und fühlte eine Art merkwürdige Furcht in sich aufsteigen.

Dieser Fall verfolgt mich hatte er gesagt.

Bei dem unruhigen Blick in seinen Augen, als er sich zur Tür drehte, zweifelte Mackenzie nicht ein bisschen daran.

* * *

„Er tut es wieder, oder?“

Die Frage war aus Halls Mund, noch ehe sie auf dem Parkplatz waren. Er hatte einen gewissen Blick auf seinem Gesicht, als wenn er es schon lange geahnt hätte, solche Nachrichten zu bekommen.

„Das tut er“, antwortete sie. „Oder es scheint zumindest so. In Seattle. Was macht Sie so sicher, so eine Frage zu stellen?“

“Die Art, wie er sie getötet hat … er hat sie einfach da liegen lassen zum Finden oder Verrotten … es macht keinen Sinn, dass er einfach aufgehört hat. Ich denke, wir sind nahe dran ihn zu kriegen. Ich glaube das wirklich: ich glaube, deswegen hat er aufgehört, als wir nahe dran waren. Aber ich habe immer das Gefühl gehabt, dass er irgendwo wieder auftaucht und weitermacht.“

„Wir haben bis jetzt zwei Leichen in Seattle“, erklärte Mackenzie. „Eine lag schon eine ganze Weile im Lagerraum. Sieben bis acht Tage mindestens.“

Hall nickte. „Eine einzelne Stichwunde in den Bauch?“

„Ja, Sir.“

“Ich dachte immer, er macht das, damit sie ausbluten … langsam sterben, wissen Sie? Und das stört mich an dem Fall. Die vierte Leiche … sie war mindestens drei Tage dort. Der Gerichtsmediziner sagte, sie sei erst vor Kurzem gestorben. Sehr kürzlich. Wenn wir sie nur ein paar Stunden eher gefunden hätten…“

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