Jack Mars
Rückruf Null
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Jack Mars
Jack Mars ist der USA Today Bestseller Autor der LUKE STONE Thriller Serie, welche sieben Bücher umfasst (und weitere in Arbeit). Er ist außerdem der Autor der neuen WERDEGANG VON LUKE STONE Vorgeschichten Serie und der AGENT NULL Spionage-Thriller Serie.
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BÜCHER VON JACK MARS
LUKE STONE THRILLER SERIE
KOSTE ES WAS ES WOLLE (Buch #1)
AMTSEID (Buch #2)
LAGEZENTRUM (Buch #3)
EINE AGENT NULL SPIONAGE-THRILLER SERIE
AGENT NULL (Buch #1)
ZIELOBJEKT NULL (Buch #2)
JAGD AUF NULL (Buch #3)
EINE FALLE FÜR NULL (Buch #4)
AKTE NULL (Buch #5)
RÜCKRUF NULL (Buch #6)
ATTENTÄTER NULL (Buch #7)
KÖDER NULL (Buch #8)
AKTE NULL (Buch #5) – Zusammenfassung
Als eine internationale Krise droht, einen neuen Weltkrieg auszulösen, arbeiten dunkle Mächte in den höchsten Rängen der US Regierung daran, ihren eigenen Komplott weiterzuspinnen. Die einzige Person außerhalb ihrer Ränge, die darüber Bescheid weiß, ist Kent Steele, der sich verzweifelt darum bemüht, Millionen von Leben zu retten, während er jene, die ihm nahestehen, nicht in die Hände derer fallen lässt, deren Interessen dadurch gefördert würden.
Agent Null: Nachdem er seine verlorenen Erinnerungen wiedererlangt hatte, wandte sich Null mit dem Wissen, das er Jahre zuvor hatte, an die höchste Instanz, den Präsidenten der Vereinigten Staaten. Allerdings inspirierte das jene, die hinter den Kulissen arbeiteten, nur dazu, den Präsidenten zu ihrem Zielobjekt zu machen und die Ermordung dem Iran anzuhängen. Null hielt den Mordversuch auf und fand dabei heraus, dass sein Freund und Verbündeter, Agent John Watson, derjenige war, der Nulls Frau und die Mutter seiner Kinder im Auftrag seiner CIA Vorgesetzten ermordete.
Maya und Sara Lawson: Nulls beide Töchter wurden beide kühn und fähig, nachdem ihre Leben mehrmals bedroht wurden, doch sie sind sich nicht der erschütternden Umstände des Todes ihrer Mutter bewusst, die ihr Vater kürzlich herausfand.
Agent Maria Johansson: Marias wollte durch ihre Zusammenarbeit mit den Ukrainern herausfinden, ob ihr Vater, ein hohes Mitglied des nationalen Sicherheitsrates, in die Verschwörung verwickelt war. Sie fand heraus, dass dem nicht so war und nachdem sie Null dabei half, den Mordversuch aufzuhalten, löste sie ihre Verbindung zum ukrainischen Geheimdienst. Nach dem Skandal und den darauffolgenden Verhaftungen wurde ihr Vater zum zwischenzeitlichen CIA Direktor ernannt.
Alan Reidigger: Nulls bester Freund und CIA Agentenkollege, von dem alle dachten, er wäre schon lange tot, erscheint wieder als Mitch, der stämmige Mechaniker, der Null schon zuvor geholfen hatte. Sein Aussehen wurde drastisch verändert, doch nachdem Null sein Gedächtnis wiedererlangte, erkennt er seinen alten Freund schnell wieder.
Deputy Direktor Shawn Cartwright: Obwohl Null an Cartwrights Unschuld bei dem Komplott, einen Krieg im Nahen Osten auszulösen, zweifelte, bewies dieser sich als loyal, als er Null half, der Division zu entkommen. Dennoch wurde Cartwright in einem Keller erschossen, während er die Söldner aufhielt.
Deputy Direktor Ashleigh Riker und Direktor Mullen: Die beiden Vorgesetzten der CIA, die in die Verschwörung verwickelt waren und aktiv gegen Null arbeiteten, wurden beide nach dem Mordversuch verhaftet, gemeinsam mit Dutzenden anderen, viele davon im Kabinett des Präsidenten.
Prolog
Karina Pavlo sah zu, als die beiden Männer am Konferenztisch neben ihr aufstanden. Auch sie stand auf, da sie wusste, dass es sich so gehörte, doch ihre Beine fühlten sich schwach und zittrig an. Sie sah dabei zu, als sie einander freundlich anlächelten, diese zwei Männer in teuren Anzügen, diese stark kontrastierenden Staatsoberhäupter. Sie sagte nichts, während sie ihr Geschäft damit abschlossen, sich über den Tisch hinweg die Hand zu geben.
Karina war immer noch schockiert darüber, was sie gerade gehört hatte, über die Worte, die über ihre eigenen Lippen kamen.
Sie war nie zuvor im Weißen Haus gewesen, doch der Teil des Gebäudes, den sie besuchte, lag kaum im Auge der Öffentlichkeit. Der Keller (wenn man ihn überhaupt so nennen konnte, denn er sah kaum so aus, wie man sich einen Keller vorstellt) unter dem nördlichen Säulengang enthielt alle mögliche Ausstattung, wie etwa eine Kegelbahn, Wäschestationen, eine Schreinerwerkstatt, einen Zahnarzt, den Krisensaal, das Büro des Präsidenten, drei Konferenzsäle und einen bequemen Warteraum, in den Karina bei ihrer Ankunft geführt wurde.
In diesem Warteraum nahm ein Geheimdienstagent ihre persönlichen Gegenstände entgegen, ihr Handy und eine kleine, schwarze Handtasche und bat sie darum, ihren dunklen Blazer auszuziehen. Der Agent durchsuchte ihn gründlich, jede Tasche und jede Naht und führte dann eine gründliche, doch mechanische Abklopfung durch, bei der sie ihre Arme in einem Winkel von neunzig Grad ausstrecken musste. Er bat sie darum, ihren Mund zu öffnen, ihre Zunge anzuheben, ihre Schuhe auszuziehen und stillzustehen, während er mit einem Metalldetektor-Stab über sie fuhr.
Das einzige, was Karina mit zu dem Treffen bringen durfte, war die Kleidung an ihrem Körper und die Perlenohrringe, die sie trug. Die strengen Sicherheitsmaßnahmen waren jedoch nicht außergewöhnlich. Karina war schon seit einigen Jahren Dolmetscherin, hatte bei den Vereinten Nationen gearbeitet und für mehrere Staatsoberhäupter übersetzt. Karina, die in der Ukraine geboren, in Wolgograd in Russland ausgebildet wurde und schon lange genug in den USA lebte, um ein permanentes Visum zu erhalten, hielt sich für eine Weltbürgerin. Sie sprach vier Sprachen fließend und konnte sich in drei weiteren unterhalten. Ihre Sicherheitsfreigabe war so hoch, wie die eines Zivilen nur sein konnte.
Doch dieses war ihre große Chance. Die Gelegenheit, das Weiße Haus zu besuchen, um bei einem Treffen zwischen den neuen Präsidenten von Russland und den Vereinigten Staaten zu dolmetschen, kam ihr nicht einmal zwanzig Minuten zuvor wie der neueste Höhepunkt ihrer Karriere vor.
Wie falsch sie doch lag.
Zu ihrer Linken knöpfte sich der russische Präsident Aleksandr Kozlovsky den obersten Knopf seiner Anzugjacke zu. Es war eine fließende, eingeübte Geste, die Karina fast irrational gelassen erschien, wenn man bedachte, was sie gerade Momente zuvor gehört hatte. Mit seinen fast zwei Metern überragte Kozlovsky beide. Sein schlanker Körper und sein Gang auf seinen langen Gliedmaßen ließen ihn wie eine Kellerspinne aussehen. Er sah schlicht aus, hatte ein glattes, faltenfreies Gesicht, als würde er sich noch weiterentwickeln.
Achtzehn Monate zuvor war der vorherige russische Präsident, Dmitri Ivanov, in den Ruhestand getreten. Zumindest nannte man es so. Nachdem der riesige amerikanische Skandal aufgedeckt wurde, hatte man gleichzeitig entdeckt, dass die russische Regierung ebenfalls mit den Verschwörern unter einer Decke steckte. Nicht nur unterstützten sie die USA im Nahen Osten, sondern warteten auch darauf, dass die Welt sich auf die Meeresenge von Hormus konzentrierte, damit sie ukrainische ölproduzierende Ressourcen in der Ostsee für sich vereinnahmen könnten.
In Russland wurde niemand verhaftet. Es gab keine Verurteilungen, keine Haft. Durch den Druck der Vereinten Nationen und der ganzen Welt trat Ivanov einfach von seinem Posten zurück und wurde durch Kozlovsky ersetzt, von dem Karina wusste, dass er vielmehr ein Ersatzdarsteller als der wirkliche politische Rivale war, als den die Medien ihn darstellten.
Kozlovsky lächelte selbstgefällig. “Es war mir eine Freude, Präsident Harris.” Pavlo nickte er nur kurz zu, bevor er sich rasch umdrehte und aus dem Saal schritt.
Zwanzig Minuten zuvor hatte der Geheimdienstagent Karina zu dem kleinsten der drei Konferenzsäle im Keller des Weißen Hauses gebracht, in dem sich ein dunkler, langer Tisch aus einem exotischen Holz, acht Lederstühle, ein Fernsehbildschirm und sonst nichts befanden. Keine einzige Seele. Als Karina den Auftrag zum Dolmetschen bekam, dachte sie, dass bei dem Treffen Kameras, Nachrichtensprecher, Mitglieder der Kabinette beider Regierungen, Presse und Medien anwesend wären.
Doch es waren nur sie, und dann Kozlovsky, und dann Samuel Harris.
Der Präsident der Vereinigten Staaten, Samuel Harris, stand rechts von ihr. Er war siebzig Jahre alt, halb glatzköpfig, sein Gesicht war vom Alter und Stress faltig und seine Schultern hingen aufgrund einer Verletzung am Rücken, die er bei seinem Einsatz in Vietnam erlitt, ständig vor. Dennoch bewegte er sich entschlossen und seine raue Stimme war viel dominanter, als man sich vorstellen konnte.
Harris hatte den vorherigen Präsidenten, Eli Pierson, bei den Wahlen im vorherigen November leicht geschlagen. Trotz dem Mitleid der Öffentlichkeit wegen des Mordversuches an ihm achtzehn Monate zuvor, und trotz der noblen Anstrengung, sein Kabinett nach dem iranischen Skandal wieder aufzubauen, hatte Amerika seinen Glauben an ihn verloren.
Karina kam Harris wie ein Geier vor, was sie nur dadurch bestätigt sah, wie er angeflogen kam und die Wahlstimmen von Pierson stahl, wie ein Aasvogel, der die Innereien aus einem Kadaver von viel zu vielen Fehlern und Vertrauen in die falschen Leute riss. Harris, der demokratische Kandidat, musste kaum Versprechen machen, außer jegliche weitere Korruption im Weißen Haus aufzudecken und schnellstmöglich zu beenden. Doch wie Karina Pavlo gerade herausgefunden hatte, gab es weitere Korruption im Weißen Haus, die sich möglicherweise ausschließlich auf das Amt des Präsidenten beschränkte.
Über den Besuch des russischen Präsidenten Kozlovsky wurde bei fast allen Medien der USA berichtet. Es war das erste Mal seitdem die verräterische Intrige beider Regierungen bekannt wurde, dass die beiden neuen Weltführer sich persönlich trafen. Es gab Pressekonferenzen, ständige Berichterstattung und Treffen mit hundert Kameras im Raum, um zu besprechen, wie die beiden Nationen auf freundliche und abgestimmte Weise nach der Beinahe-Katastrophe nach vorne schauen konnten.
Doch Karina wusste jetzt, dass es alles nur Täuschung war. Die letzten Minuten, die sie mit den beiden Weltführern, der Spinne und dem Geier, verbrachte, hatten das bewiesen. Kozlovskys Englisch war höchstens elementar und Harris sprach kein Wort russisch, sodass ihre Anwesenheit notwendig war und die Rede der beiden zu ihrer wurde.
Es hatte alles recht harmlos begonnen. Nettigkeiten wurden ausgetauscht, Englisch kam von Harris zu ihr und dann ging Russisch von ihr zu Kozlovsky, als ob Karina eine Übersetzungsmaschine wäre. Die beiden Männer sahen sich gegenseitig an, fragten sie nicht einmal etwas oder bemerkten auch nur ihre Anwesenheit, nachdem das Treffen begonnen hatte. Sie spuckte die Worte mechanisch heraus wie ein Prozessor. Sie drangen durch ihr Ohr in einer Sprache ein und verließen sie durch ihre Kehle in einer anderen.
Erst als die ominöse Motivation für das private Treffen sich enthüllte, verstand Karina, dass dies – diese paar Minuten in einem verschlossenen Raum im Untergeschoss des Weißen Hauses, bei denen nur die beiden und eine Dolmetscherin anwesend waren – der wirkliche Grund für den Besuch des russischen Präsidenten in den Vereinigten Staaten war. Sie konnte nur so sachlich wie möglich dolmetschen und verzweifelt hoffen, dass ihr eigener Gesichtsausdruck sie nicht verriet.
Plötzlich wurde sich Karina Pavlo akut bewusst, dass es nicht wahrscheinlich war, dass sie das Weiße Haus lebendig verließe.
Nachdem Kozlovsky den Saal verlassen hatte, wandte sich Präsident Harris an sie, lächelte sie lüstern an, also ob die Unterhaltung, deren Zeugin sie gerade geworden war, nicht stattgefunden hätte, als wäre sie nichts weiter als eine Formalität gewesen. “Danke Ihnen, Frau Pavlo”, sagte er väterlich. “Wir wissen Ihre Erfahrung und Kompetenz zu schätzen und halten Sie für außerordentlich wertvoll.”
Vielleicht war es der Schock über das, was sie gerade herausgefunden hatte, der sie veranlasste, ebenfalls ein Lächeln zu erzwingen. Oder vielleicht war es die Mühelosigkeit, mit der Harris ein solch höfliches Verhalten an den Tag legte, während er ganz genau wusste, dass die Dolmetscherin gerade jedes einzelne Wort gehört und sogar für den anderen Gesprächspartner wiederholt hatte. Aus welchem Grund auch immer, Karina bemerkte, wie ihre Lippen sich gegen ihren Willen nach oben zogen und ihre Stimme sagte: “Danke für die Gelegenheit, Mr. Präsident.”
Er lächelte erneut. Ihr gefiel sein Lächeln nicht, denn es lag keine Heiterkeit darin. Es war eher lüstern als heiter. Sie hatte es hundert Mal auf dem Fernseher gesehen, bei seiner Wahlkampagne, doch es persönlich zu erleben war noch unangenehmer. Es erschien ihr, als wüsste er etwas, dass ihr verborgen war – was ja auch ganz und gar stimmte.
Ein Alarm schmetterte in ihrem Kopf. Sie fragte sich, wie weit sie wohl kommen würde, falls sie ihn aus dem Weg stieße und versuchte, zu rennen. Nicht besonders weit, dachte sie. Sie hatte mindestens sechs Geheimdienstagent im Gang des Kellers gesehen, und sie war sich genauso sicher, dass der Weg, auf dem sie hier heruntergekommen war, bewacht wäre.
Der Präsident räusperte sich. “Wissen Sie”, sagte ihr Harris, “es gab einen guten Grund, warum sonst niemand anwesend waren. Das können Sie sich ja sicher vorstellen.” Er kicherte ein wenig, als ob die Bedrohung für die Weltsicherheit, von der Karina gerade herausgefunden hatte, ein Witz wäre. “Sie sind die Einzige auf der ganzen Welt, die von dem Inhalt dieser Unterhaltung weiß. Sollte es an die Öffentlichkeit geraten, dann wüsste ich durch wen. Und die Dinge würden dann für diese Person nicht mehr besonders glatt laufen.”