Die Reize der Untreue - Krasnogorov Valentin 4 стр.


ER. Ich habe immer ein schlechtes Gewissen gehabt. Bei dir ist´s wohl anders.

SIE. Wenn du so ein Angsthase bist, dann mache ich eben selbst auf. (geht entschlossen zum Ausgang.)

ER. (Hält sie fest.) Bleib stehen!

SIE. (versucht, sich loszureißen.) Lass mich!

ER. (flüstert.) Leise!

SIE. Du kläglicher Feigling!

ER. Bei mir geht vielleicht mein ganzes Leben in die Brüche, und du fürchtest nur, dass du ja nicht zu deiner boshaften Schwiegermutter zu spät kommst.

SIE. Und du fürchtest eine alte Hexe, von der du dich schon längst hättest scheiden sollen.

ER. Die „alte Hexe“ ist, erstens, fünf Jahre jünger als du und zweitens zwanzigmal schöner. Du siehst neben ihr aus…(er sucht einen möglichst stark beleidigenden Ausdruck.) wie eine zerknitterte Giftmorschel.

SIE. Warum hast du dann mit mir geflirtet?

ER. Erstens, wegen der Abwechslung, zweitens aus Dummheit.

SIE. Wenn du wüsstest, wie ich dich jetzt hasse!

ER. Nicht mehr als ich dich.

Pause

SIE. Irgendwie hat es lange nicht geklingelt.

ER. Ich habe auf der Treppe Schritte gehört.

SIE. Vielleicht ist sie weggegangen? Guck doch mal nach.

er schleicht zur Tür und kommt strahlend wieder.

ER. Niemand da.

SIE. Was für ein Glück! (Wirft sich ihm an den Hals.) Sei nicht böse, gut?

ER. Und du sei auch nicht böse

SIE. (Ergreift die Tasche.) Ich renne los.

ER. Mach´s gut.

SIE. Ein Treffen machen wir später aus.

ER. Gut.

SIE. Mach auf.


Sie laufen schnell zur Tür, doch sie werden durch ein scharfes, anhaltendes Klingeln an der Tür aufgehalten. Sie stehen wie versteinert. Gleichzeitig beginnt das Telefon zu klingeln. Verzweifelt sehen sie sich an.


Ende des Dramoletts „Die Reize der Untreue“

3. Eine alltägliche Geschichte

Такие дела


Dramolett


Handelnde Personen:

Mann

Frau


Eine Küche in einer modernen Wohnung. Eine junge Frau deckt den Tisch für das Abendbrot. Es klingelt an der Tür. Die Frau geht gemächlich zur Tür, öffnet und kommt zurück. Ihr folgt ein Mann. Er trägt Taschen mit Gemüse, Brot und anderen Lebensmitteln.


ER. Ich habe alles gekauft, was du gesagt hast.

SIE. (gibt ihm eine Schmatz auf die Wange.) Danke. Packe alles in den Kühlschrank. Aber zieh erst die Hausschuhe an.

Er stellt die Taschen auf den Boden, zieht die Schuhe aus, steckt mit gewohnter Bewegung die Füße in die Hausschuhe und verteilt die Einkäufe in die Fächer des Kühlschranks.

SIE. Wollen wir gleich Abendbrot essen oder willst du dich erst ausruhen?

ER. (gibt ihr ebenfalls einen Schmatz.) Lieber gleich. Ich bin irgendwie hungrig.

SIE. Dann wasche dir die Hände.

Er zieht das Jackett aus und wäscht sich die Hände.

SIE. (Schneidet Brot, stellt Teller auf den Tisch u.a.) Bist du fertig?

ER. Ja, ich bin fertig

SIE. Setz dich.

Er setzt sich an den Tisch,

SIE. Wie geht es dir, nicht besser?

ER. Nicht besser, aber auch nicht schlechter.

SIE. Wie war es auf Arbeit?

ER. Wie immer.

SIE. (gibt das Essen auf.) Du hörst dich nicht sehr fröhlich an.

ER. Ich bin so wie immer

SIE. Willst du ein Gläschen Wein?

ER. Ja gern.

SIE. (holt den Wein.) Bring mal den Flaschenöffner

ER. Liegt er dort, wo er immer liegt?

SIE. Ja.

Er holt den Flaschenöffner und kommt zurück.

ER. (beim Öffnen der Flasche.) Wo ist dein Glas?

SIE. Ich trinke nicht.

Назад