Песнь о Нибелунгах - Старонемецкий эпос 60 стр.


Старались друг на друге бойцы рассечь шишак,

И Гунтер доказал, что он доподлинный смельчак.

Но был король измучен, а бернец бодр и свеж.

Он Гунтера осилил, как Хагена допрежь.

Пробил кольчугу вормсца клинок его меча,

И хлынула из раны кровь, красна и горяча.

Связал бургунду руки победоносный враг,

Хоть с государем пленным не поступают так. [364]

Но Дитрих знал: коль рейнцев освободить от пут,

Всех, кто к ним ни приблизится, они вдвоём убьют.

Потом правитель бернский, прославленный храбрец,

Отвёл свою добычу к Кримхильде во дворец.

При виде скорби брата забыв печаль и боль,

Она сказала Гунтеру: «Привет мой вам, король!» [365]

Он молвил: «Поклонился б я вам, моя сестра,

Когда бы вы хотели сородичам добра.

Но приуготовляли вы нам не встречу – месть.

Недаром плохо приняты и я и Хаген здесь».

Возвысил голос Дитрих: «Вам, госпожа моя,

Заложников презнатных привёл сегодня я.

Доныне в спорах ратных никто не брал таких.

Прошу в награду за труды – оставьте их в живых».

Взяв с королевы слово, что пленных пощадят,

В слезах пошёл воитель [366] куда глаза глядят.

Но клятве оказалась Кримхильда неверна —

У двух бургундских витязей жизнь отняла она.

Велела их Кримхильда держать в темнице врозь,

И больше им друг друга узреть не довелось,

Покуда брата смерти сестра не предала

И с головою короля к вассалу не пришла.

Когда владетель Тронье был отведён в тюрьму,

Явилась королева и молвила ему:

«Верните то, что взяли вы у меня когда-то, [367]

А не вернёте – я велю казнить и вас и брата».

Лишь усмехнулся Хаген: «Не след меня стращать.

Поклялся вашим братьям о кладе я молчать,

Покамест не узнаю, что умерли все трое,

И где он – этого я вам до гроба не открою». [368]

Она в ответ: «От клятвы освобожу я вас», —

И обезглавить брата велела сей же час,

И к Хагену обратно вернулась поскорей,

Отрубленную голову влача за шёлк кудрей. [369]

На государя глянул в последний раз вассал,

К Кримхильде повернулся и с вызовом сказал:

«Напрасно ты ликуешь, что верх взяла в борьбе.

Знай: я поставил на своём благодаря тебе.

Погиб державный Гунтер, король моей страны.

Млад Гизельхер и Гернот врагами сражены.

Где клад – про это знаем лишь я да Царь Небес.

Его ты, ведьма, не найдёшь – он навсегда исчез».

Она в ответ: «Остались в долгу вы предо мной.

Так пусть ко мне вернётся хоть этот меч стальной,

Которым препоясан был Зигфрид, мой супруг,

В тот страшный день, когда в лесу он пал от ваших рук».

Из ножен королевой был извлечён клинок,

И пленник беззащитный ей помешать не смог.

С плеч голову Кримхильда мечом снесла ему.

Узнал об этом муж её к прискорбью своему. [370]

«Увы! – воскликнул Этцель с горячими слезами. —

Убит рукою женской храбрейший меж мужами, [371]

Превосходил отвагой он всех, кто носит щит,

И смерть его, хоть он мой враг, мне совесть тяготит».

А Хильдебранд промолвил: «Себе я не прощу,

Коль за бойца из Тронье сполна не отомщу.

Пусть даже я за это погибну в свой черёд,

Та, кем был обезглавлен он, от кары не уйдёт».

Старик, пылая гневом, к Кримхильде подскочил. [372]

Мечом своим тяжёлым взмахнул он что есть сил.

Она затрепетала, издав короткий крик,

Но это ей не помогло – удар её настиг.

Жену владыки гуннов он надвое рассёк.

Кто обречён был смерти, тот смерти не избег.

Стенал в унынье Этцель, и Дитрих вместе с ним,

Скорбя по славным ленникам и родичам своим.

Бесстрашнейшим и лучшим досталась смерть в удел.

Печаль царила в сердце у тех, кто уцелел.

Стал поминальной тризной весёлый, пышный пир.

За радость испокон веков страданьем платит мир. [373]

Сказать, что было дальше, я не сумею вам.

Известно лишь.

что долго и дамам и бойцам

Пришлось по ближним плакать, не осушая глаз.

Про гибель нибелунгов мы окончили рассказ.

1. Abenteuer

Wie Kriemhilden träumte

Viel Wunderdinge melden die Mären alter Zeit

Von preiswerten Helden, von großer Kühnheit,

Von der Freude Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen,

Von kühner Recken Streiten mögt ihr nun Wunder hören sagen.(1)

Es wuchs in Burgonden ein schönes Mägdelein,

Wie in allen Landen nichts schöners mochte sein.

Kriemhild war sie geheißen und war ein schönes Weib,

Um das viel Degen mussten verlieren Leben und Leib.(2)

Die Minnigliche lieben brauchte nimmer Scham

Kühnen Rittersleuten; niemand war ihr gram,

Schön war ohne Maßen ihr edler Leib zu schaun;

Die Tugenden der Jungfrau ehrten alle die Fraun.(3)

Sie pflegten drei Könige, edel und reich,

Gunther und Gernot, die Recken ohne Gleich,

Und Geiselher der junge, ein auserwählter Degen;

Ihre Schwester war die Fraue, die Fürsten hatten sie zu pflegen.(4)

Die Herren waren milde, von Stamm hoch geboren,

Unmaßen kühn von Kräften, die Recken auserkoren.

Das Reich der Burgonden, so war ihr Land genannt,

Sie schufen starke Wunder noch seitdem in Etzels Land.(5)

Zu Worms am Rheine wohnten die Herrn mit ihrer Kraft.

Von ihren Landen diente viel stolze Ritterschaft

Mit stolzlichen Ehren all ihres Lebens Zeit,

Bis jämmerlich sie starben durch zweier edeln Frauen Neid.(6)

Frau Ute ihre Mutter, die reiche Königin, hieß;

Ihr Vater hieß Dankrat, der ihnen das Erde ließ

Bei seines Lebens Ende, vordem ein starker Mann,

Der auch in seiner Jugend großer Ehren viel gewann.(7)

Die drei Könge waren, wie ich kund getan,

Stark und hohes Mutes, ihnen waren untertan

Auch die besten Recken, davon man je gesagt,

Von großer Kraft und Kühnheit, in allen Streiten unverzagt.(8)

Das war von Tronje Hagen und auch der Bruder sein,

Dankwart der schnelle, von Metz Herr Ortewein,

Die beiden Markgrafen Gere und Eckewart,

Volker von Alzeie, an allen Kräften wohl bewahrt.(9)

Rumolt der Küchenmeister, ein auserwählter Degen,

Sindolt und Haunolt, die Herren mussten pflegen

Des Hofes und der Ehren in der drei Könge Bann;

Noch hatten sie viel Recken, die ich nicht alle nennen kann.(10)

Dankwart, der war Marschall; so war der Neffe sein

Truchsess des Königs, von Metz Herr Ortewein.

Sindolt der war Schenke, ein auserwählter Degen,

Und Kämmerer war Haunolt: sie konnten großer Ehren pflegen.(11)

Von ihres Hofes Glanze, von ihrer weiten Kraft,

Von ihrer hohen Würdigkeit, und von der Ritterschaft,

Wie sie die Herren übten mit Freuden all ihr Leben,

Davon weiß wahrlich niemand euch volle Kunde zu geben.(12)

Es träumte Kriemhilden in der Tugend, der sie pflag,

Einen wilden Falken habe sie erzogen manchen Tag:

Den griffen ihr zwei Aare: dass sie das musste sehn,

Ihr konnt auf dieser Erde größer Leid nicht geschehn.(13)

Den Traum hat sie der Mutter gesagt, Frau Uten;

Die wusst ihn nicht zu deuten als so der guten:

“Der Falke, den du ziehest, das ist ein edler Mann:

Ihn wolle Gott behüten, sonst ist es bald um ihn getan.”(14)

“Was sagt ihr mir vom Manne, viel geliebte Mutter mein?

Ohne Reckenminne will ich immer sein;

So schön will ich verbleiben bis an meinen Tod,

Dass ich von keinem Manne je gewinnen möge Not.”(15)

“Verred es nicht so völlig,” die Mutter sprach da so,

“Willst du je von Herzen auf Erden werden froh,

Das kommt von Mannesminne: Du wirst ein schönes Weib

So Gott dir noch vergönnet eines guten Ritters Leib.”(16)

“Die Rede lasset bleiben,” sprach sie, “Fraue mein.

Es mag an manchen Weiben genug erwiesen sein,

Wie Liebe mit Leide am Ende lohnen kann.

Ich will sie meiden beide, nie übel geht es mir dann.”(17)

In ihren hohen Tugenden, deren sie züchtig pflag,

Lebte das edle Mägdlein noch manchen lieben Tag,

Und hatte nicht gefunden, den minnen mocht ihr Leib;

Dann ward sie doch mit Ehren eines guten Ritters Weib.(18)

Das war derselbe Falke, den jener Traum ihr bot,

Den ihr beschied die Mutter. Ob seinem frühen Tod

Den nächsten Anverwandten wie gab sie blutgen Lohn!

Durch dieses Einen Sterben starb noch mancher Mutter Sohn.(19)

2. Abenteuer

Von Siegfrieden

Da wuchs im Niederlande eines reichen Königs Kind

(Siegmund hieß sein Vater, seine Mutter Siegelind),

In einer reichen Veste, weithin wohlbekannt,

Unten an dem Rheine, Santen war sie genannt.(20)

Ich sag euch von dem Degen, wie so schön er ward.

Er war vor allen Schanden immer wohl bewahrt.

Stark und hohes Namens ward bald der kühne Mann:

Hei! Was er großer Ehren auf dieser Erde gewann!(21)

Siegfried war geheißen der selbe Degen gut.

Er besuchte viel der Reiche in hochbeherztem Mut.

Durch seine Stärke ritt er in manches fremde Land:

Hei! Was er schneller Degen bei den Burgonden fand!(22)

* Bevor der kühne Degen ganz erwuchs zum Mann,

Da hatt er solche Wunder mit seiner Hand getan,

Davon man immer wieder singen mag und sagen:

Wir müssten viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen.(23)

In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen,

Mochte man viel Wunder von Siegfreiden sagen,

Was Ehren an ihm wuchsen und wie so schön sein Leib:

Drum dachte sein in Minne manches waidliche Weib.(24)

Sie erzogen ihn so fleißig als ihm geziemend war;

Was ihm hoher Tugenden der eigne Sinn gebar!

Davon ward noch gezieret seines Vaters Land,

Dass man zu allen Dingen ihn so recht herrlich erfand.(25)

Er war nun so erwachsen, um auch an Hof zu gehn.

Die Leute sahn ihn gerne; viel Fraun und Mädchen schön

Wünschten wohl, er käme dahin nur immerdar;

Hold waren ihm so manche, des ward der Degen wohl gewahr(26)

Selten ohne Hüter man reiten ließ das Kind.

Mit Kleidern hieß ihn zieren Siegmund und Siegelind;

Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt:

Drum mocht er wohl gewinnen die Leute und auch das Land.(27)

Nun war er in der Stärke, dass er wohl Waffen trug:

Wes er dazu bedurfte, des gab man ihm genug.

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