«Warum ist das Foto bloß so wichtig für den Gläser-Peter?»
«Keine Ahnung, Petra, ich habe wirklich keine Ahnung!»
Am nächsten Morgen um 10 Uhr klingelt es an der Tür. Werner und Petra sind beim Frühstück, Berliner Schrippen mit Butter und Marmelade, dazu Kaffee, Petra steht auf und geht zur Tür:
«Wer ist da?» fragt sie, ohne zu öffnen.
«Ich bin's, Helmut Müller.»
Petra öffnet die Tür. «Guten Morgen. Hast du schon gefrühstückt?»
«Guten Morgen. Ja, danke.»
«Möchtest du eine Tasse Kaffee?»
«Danke, gern.»
Helmut Müller setzt sich zu Werner Hofinger an den Tisch.
«Na, wie geht's heute Morgen?»
«Ach, es geht schon... Sagen Sie mal, haben Sie eine Idee, warum das Foto so wichtig ist für Gläser-Peter? Petra und ich finden keine Lösung.»
Ich glaube schon, dass ich es weiß. Auf dem Foto nimmt Gläser-Peter ein Päckchen. Ein Mann gibt es ihm. Was ist wohl drin?»
«Vielleicht Heroin?»
«Genau. Und der Mann, der Gläser-Peter das Päckchen gibt, ist der Besitzer. Gläser-Peter ist der Verkäufer, der Mann ist aber wichtiger; er ist der Großhändler.»
«Oh Mann», sagt Werner, «ich will eine Reportage über die Berliner machen und was mache ich? Eine Reportage über Heroinhandel!»
Was? Kann nicht sein.
Und was soll ich tun?
Stimmt.
So ein Pech!
Nur ruhig!
In Ordnung.
Danke, Helmut, vielen Dank.
Schon gut, schon gut.
Stimmt so.
Wer ist da?
Ich bin's, Helmut Müller.
Möchtest du eine Tasse Kaffee?
Danke, gern.
Na, wie geht's heute Morgen?
Ach, es geht schon...
Genau!
Oh Mann!
7
Werner Hofinger arbeitet schon lange als Journalist und Fotograf. Er hat viele Länder besucht (посетил много стран), hat viele Menschen kennengelernt (познакомился с людьми) und hat nie große Angst (страх) gehabt. Heute aber fühlt er sich (чувствует себя) nicht gut. Heute hat er Angst.
«Ja, Werner, du hast ein Foto von zwei Heroinhändlern (торговцы) gemacht. Der eine ist bekannt (известен), er war im Gefängnis. Der andere ist bis jetzt unbekannt. Aber durch dein Foto kann die Polizei ihn erkennen (узнать, опознать) und ihn auch ins Gefängnis bringen. Aber das Problem ist, er geht bestimmt (конечно, наверняка) nicht freiwillig (добровольно).»
«Genau», sagt Helmut Müller. «Jetzt ist auch klar (ясно), wie alles passiert ist. Werner Hofinger macht seine Fotos von den Menschen auf dem Ku-Damm (Kurfürstendamm, большая красивая улица в Берлине). Es gibt sehr, sehr viele Menschen dort. Mitten (посреди) unter den Menschen ist der Unbekannte (неизвестный) mit Gläser-Peter. Einer von beiden sieht, wie Werner fotografiert. Er oder beide folgen Hofinger bis zur Wohnung von Petra. Am nächsten Tag gehen sie in die Wohnung und rauben (грабят, похищают) Kameras und Filme.»
«Aber...», sagt Petra, «aber...»
«Sie merken (замечают), dass das Foto von ihnen fehlt (отсутствует), denn dieses Foto war im Fotolabor 'Blitz'.»
Hofinger sieht Müller und Petra an (смотрит на...) und fragt nervös:
«Also? Was soll ich machen?»
Müller hat einen Plan.
«Ich muss wissen, wer der andere Mann ist. Dazu (для этого) brauche ich Sie, Herr Hofinger. Sie arbeiten einfach an der Reportage weiter (работаете дальше=продолжаете работать). Gläser-Peter und der Unbekannte folgen Ihnen, und wir folgen den beiden.»
«Na hör' mal, das ist doch sehr gefährlich (опасно)!» sagt Petra.
Müller nickt mit dem Kopf (кивает головой, m): «Ja, das stimmt. Wir müssen die Polizei informieren.»
«Die Polizei?»
«Natürlich, das ist besser so.»
7
Werner Hofinger arbeitet schon lange als Journalist und Fotograf. Er hat viele Länder besucht, hat viele Menschen kennengelernt und hat nie große Angst gehabt. Heute aber fühlt er sich nicht gut. Heute hat er Angst.
«Ja, Werner, du hast ein Foto von zwei Heroinhändlern gemacht. Der eine ist bekannt, er war im Gefängnis. Der andere ist bis jetzt unbekannt. Aber durch dein Foto kann die Polizei ihn erkennen und ihn auch ins Gefängnis bringen. Aber das Problem ist, er geht bestimmt nicht freiwillig.»
«Genau», sagt Helmut Müller. «Jetzt ist auch klar, wie alles passiert ist. Werner Hofinger macht seine Fotos von den Menschen auf dem Ku-Damm. Es gibt sehr, sehr viele Menschen dort. Mitten unter den Menschen ist der Unbekannte mit Gläser-Peter. Einer von beidensieht, wie Werner fotografiert. Er oder beide folgen Hofinger bis zur Wohnung von Petra. Am nächsten Tag gehen sie in die Wohnung und rauben Kameras und Filme.»
«Aber...», sagt Petra, «aber...»
«Sie merken, dass das Foto von ihnen fehlt, denn dieses Foto war im Fotolabor 'Blitz'.»
Hofinger sieht Müller und Petra an und fragt nervös:
«Also? Was soll ich machen?»
Müller hat einen Plan.
«Ich muss wissen, wer der andere Mann ist. Dazu brauche ich Sie, Herr Hofinger. Sie arbeiten einfach an der Reportage weiter. Gläser-Peter und der Unbekannte folgen Ihnen, und wir folgen den beiden.»
«Na hör' mal, das ist doch sehr gefährlich!» sagt Petra.
Müller nickt mit dem Kopf: «Ja, das stimmt. Wir müssen die Polizei informieren.»
«Die Polizei?»
«Natürlich, das ist besser so.»
Ich habe Angst.
Ja, das stimmt.
Natürlich, das ist besser so.
8
Am Montag trifft (встречает, treffen) Helmut Müller den Kommissar Schweitzer. Kommissar Schweitzer ist klein, hat eine Glatze (лысину), eine dicke Brille (толстые очки) auf einer dicken Nase (нос) und dünne, schmale Lippen (тонкие, узкие губы). Er hat immer schlechte Laune (плохое настроение). Immer! Seine Kollegen sagen, er hat immer schlechte Laune, weil er immer noch nicht Hauptkommissar ist (главный). Müller und Schweitzer sind nicht sehr befreundet (дружны), aber arbeiten oft zusammen.
«Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?»
«Danke, was gibt es denn?»
«Darf ich mich setzen? (Можно мне сесть?)»
«Bitte. Also, was ist los?»
«Sie suchen doch den Gläser-Peter, stimmt's?»
«Na und?»
«Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen. Aber dann müssen Sie mir auch helfen.»
«Quatsch (чепуха, m).»
«Na gut, dann nicht.» Müller steht auf und geht zur Tür.
«Moment, Herr Müller, einen Moment, bitte... Setzen Sie sich wieder.»
Müller lächelt (улыбается) und setzt sich wieder.
«Was wissen Sie vom Gläser-Peter?» fragt der Kommissar.
«Sie helfen mir also?»
«Ja.»
«Ehrlich (честно)?»
«Ehrlich.»
«Ich habe einen Klienten, der gerade eine Reportage über Berlin und die Berliner Filmfestspiele macht. Eines Tages bekommt (получает) er einen Drohbrief (письмо с угрозой’ drohen – угрожать). Am Tag darauf (на следующий день) raubt man ihm seine Kameras und Filme. Er kommt zu mir, und schließlich (в конце концов) wissen wir den Grund (причину): Auf einem Foto ist Gläser-Peter und ein anderer Mann mit einem Päckchen.»
«Mit einem Päckchen?»
«Also bitte, Herr Schweitzer... Was ist wohl (же) in dem Päckchen? Drogen (наркотики)! Heroin! Die Männer wissen, dass mein Klient ein Foto von ihnen gemacht hat und versuchen (пытаются) jetzt, meinen Klienten zu töten (убить).»
«Und wer ist der andere Mann?»
«Ich weiß es nicht, aber Sie können es wissen. Hier ist das Foto.»
«Hm, also,... nein, ich kenne ihn auch nicht. Aber vielleicht finden wir ihn im Archiv.»
Schweitzer ruft im Archiv an. Ein Mann kommt und holt das Foto.
«Also Müller, was haben Sie für einen Plan (что за...)? Sie haben doch einen Plan, nicht wahr (не правда ли)?»
«Na klar. Ich finde, mein Klient macht einfach weiter (продолжит) mit seiner Reportage. Die beiden Heroinhändler verfolgen (преследуют) ihn, und wir verfolgen die Heroinhändler.»
«Ach du liebe Liese! (= Ах боже ты мой)» Schweitzer sagt oft 'ach du liebe Liese'. Helmut Müller hat oft überlegt (размышлял), ob Frau Schweitzer vielleicht Liese heißt; aber er weiß es bis heute nicht.
«Sie sind also einverstanden (согласны), Herr Schweitzer?»
«Na klar; ein gefährlicher Plan. Aber gut, sehr gut.»
8
Am Montag trifft Helmut Müller den Kommissar Schweitzer. Kommissar Schweitzer ist klein, hat eine Glatze, eine dicke Brille auf einer dicken Nase und dünne, schmale Lippen. Er hat immer schlechte Laune. Immer! Seine Kollegen sagen, er hat immer schlechte Laune, weil er immer noch nicht Hauptkommissar ist. Müller und Schweitzer sind nicht sehr befreundet, aber arbeiten oft zusammen.
«Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?»
«Danke, was gibt es denn?»
«Darf ich mich setzen?»
«Bitte. Also, was ist los?»
«Sie suchen doch den Gläser-Peter, stimmt's?»
«Na und?»
«Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen. Aber dann müssen Sie mir auch helfen.»
«Quatsch.»
«Na gut, dann nicht.» Müller steht auf und geht zur Tür.
«Moment, Herr Müller, einen Moment, bitte... Setzen Sie sich wieder.»
Müller lächelt und setzt sich wieder.
«Was wissen Sie vom Gläser-Peter?» fragt der Kommissar.
«Sie helfen mir also?»
«Ja.»
«Ehrlich?»
«Ehrlich.»
«Ich habe einen Klienten, der gerade eine Reportage über Berlin und die Berliner Filmfestspiele macht. Eines Tages bekommt er einen Drohbrief. Am Tag darauf raubt man ihm seine Kameras und Filme. Er kommt zu mir, und schließlich wissen wir den Grund: Auf einem Foto ist Gläser-Peter und ein anderer Mann mit einem Päckchen.»
«Mit einem Päckchen?»
«Also bitte, Herr Schweitzer... Was ist wohl in dem Päckchen? Drogen! Heroin! Die Männer wissen, dass mein Klient ein Foto von ihnen gemacht hat und versuchen jetzt, meinen Klienten zu töten.»
«Und wer ist der andere Mann?»
«Ich weiß es nicht, aber Sie können es wissen. Hier ist das Foto.»
«Hm, also,... nein, ich kenne ihn auch nicht. Aber vielleicht finden wir ihn im Archiv.»
Schweitzer ruft im Archiv an. Ein Mann kommt und holt das Foto.
«Also Müller, was haben Sie für einen Plan? Sie haben doch einen Plan, nicht wahr?»
«Na klar. Ich finde, mein Klient macht einfach weiter mit seiner Reportage. Die beiden Heroinhändler verfolgen ihn, und wir verfolgen die Heroinhändler.»
«Ach du liebe Liese!» Schweitzer sagt oft 'ach du liebe Liese'. Helmut Müller hat oft überlegt, ob Frau Schweitzer vielleicht Liese heißt; aber er weiß es bis heute nicht.
«Sie sind also einverstanden, Herr Schweitzer?»
«Na klar; ein gefährlicher Plan. Aber gut, sehr gut.»
Tag, Herr Schweitzer, wie geht's?
Was gibt es denn?
Also, was ist los?
Stimmt es?
Na und?
Ich kann Ihnen helfen, wenn Sie wollen.
Quatsch!
Na gut.
Moment, Herr Müller, einen Moment, bitte...
Ehrlich?
Sie haben doch einen Plan, nicht wahr?
Na klar.
Sie sind also einverstanden, Herr Schweitzer?
9
Es ist Dienstag früh (вторник утро). Helmut Müller ist im Büro und liest den «Tagesspiegel (Зеркало, m дня)». Bea Braun, seine Sekretärin, öffnet die Tür.
«Chef, hier ist Kommissar Schweitzer.»
«Na sowas (ну такое = ну и дела)», sagt Müller. «Kommen Sie rein, Herr Kommissar. Möchten Sie einen Kaffee? Frau Braun, machen Sie mir auch gleich (сразу = заодно) einen? Danke schön.»
Der Kommissar setzt sich, wie immer hat er schlechte Laune. Seine Lippen sind noch schmaler als sonst (чем обычно). Seine Glatze glänzt (блестит). Kommissar Schweitzer schwitzt (потеет).
«Hören Sie, Müller. Wir wissen, wer der andere Mann ist. Er heißt Antonio Ferucci und kommt aus Italien. In ganz Europa wird er gesucht (разыскивается). Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste (совсем наверху в списке).»
«Oh Mann (= ой-ей-ей), armer (бедный) Werner Hofinger!»
«Ja, ja, ich weiß. Aber wir finden ihn bestimmt (конечно, наверняка).»
9
Es ist Dienstag früh. Helmut Müller ist im Büro und liest den «Tagesspiegel». Bea Braun, seine Sekretärin, öffnet die Tür.
«Chef, hier ist Kommissar Schweitzer.»
«Na sowas», sagt Müller. «Kommen Sie rein, Herr Kommissar. Möchten Sie einen Kaffee? Frau Braun, machen Sie mir auch gleich einen? Danke schön.»
Der Kommissar setzt sich, wie immer hat er schlechte Laune. Seine Lippen sind noch schmaler als sonst. Seine Glatze glänzt. Kommissar Schweitzer schwitzt.
«Hören Sie, Müller. Wir wissen, wer der andere Mann ist. Er heißt Antonio Ferucci und kommt aus Italien. In ganz Europa wird er gesucht. Bei Interpol steht er ganz oben auf der Liste.»
«Oh Mann, armer Werner Hofinger!»
«Ja, ja, ich weiß. Aber wir finden ihn bestimmt.»
«Oh Mann, armer Werner Hofinger!»
«Ja, ja, ich weiß. Aber wir finden ihn bestimmt.»
Na sowas!
Oh Mann, armer Werner Hofinger!
10
Dienstag Nachmittag um 16 Uhr beginnt die «Operation Ferucci». Werner Hofinger verlässt (покидает, verlassen) die Wohnung von Petra, geht auf die Straße. Mit der U-Bahn fährt er zum Bahnhof Zoo. Neben dem Bahnhof ist Berlins größtes Kino, der Zoo-Palast (дворец). Heute ist der letzte (последний) Tag der Filmfestspiele. Hofinger hat zwei neue Kameras und beginnt zu arbeiten. Hunderte von Menschen stehen vor dem Zoo-Palast.
Alle wollen die Filmstars sehen, die heute im Zoo-Palast sind Alle? Natürlich nicht. Unter (среди) den Menschen sind auch Helmut Müller, Bea Braun, Kommissar Schweitzer und... Antonio Ferucci.
Werner Hofinger sieht Ferucci etwa 50 Meter vor dem Eingang (перед входом, m) zum Zoo-Palast. Hofinger fotografiert die Menschen, die Filmstars, die Fans. Dann geht er langsam (медленно) zu den Würstchenbuden (к ларькам с сосисками). Er weiß, dass der Würstchenverkäufer Polizist ist. Er bestellt eine Currywurst. Ferucci kommt zur Würstchenbude. Ein anderer Mann steht plötzlich (вдруг, неожиданно) auch neben Hofinger – Gläser-Peter! Hofinger hat Angst. Er sieht in der Hand von Ferucci ein Messer (нож).
«Die Fotos! Gib mir die Fotos!»
«Welche Fotos?» fragt Hofinger und schwitzt.
«Die Fotos von uns beiden. Du warst doch nicht bei der Polizei, oder?» fragt Ferucci. Hofinger spürt (чувствует) das Messer im Rücken (у спины, m). In diesem Moment zieht (вытаскивает) der «Würstchenverkäufer» seine Pistole.
«Das Messer weg (прочь)! Hände hoch! Polizei!»
Hinter (за) Ferucci und Gläser-Peter stehen Müller, Kommissar Schweitzer und zwei andere Polizisten.
In einer Minute ist alles vorbei (все мимо = все кончено, позади). Werner Hofinger ist ganz weiß im Gesicht (в лице, n). Seine Hände zittern (дрожат).
«Sie waren großartig (великолепны), Herr Hofinger, wunderbar (чудесно), einfach wunderbar!» sagt Helmut Müller.
Auch Bea Braun ist glücklich (счастлива). Sie hatte große Angst. So ein charmanter und mutiger (мужественный) Mann, dieser Hofinger, denkt sie.
Bei Petra Weiser gibt es ein großes Abschiedsessen (прощальная трапеза). Werner Hofinger fährt morgen zurück nach Hamburg. Helmut Müller, Bea Braun, Petra und Werner sitzen am Tisch.
«Jetzt habe ich eine interessante Reportage über Drogenhandel (торговля, m наркотиками). In Hamburg kann ich sie an den «Stern» verkaufen. Das gibt ein gutes Honorar!»
«Und der Bericht (сообщение) über die Filmfestspiele?» fragt Bea Braun.
«Zu den Filmfestspielen kommt er nächstes Jahr wieder», sagt Peta und lächelt. «Da macht er eine neue Reportage.»
«Ich? Nächstes Jahr hier? Lieber bin ich dann auf den Fidji-Inseln (на островах, die Insel)!»
«Schade (жаль)», sagt Bea Braun und lächelt.
10
Dienstag Nachmittag um 16 Uhr beginnt die «Operation Ferucci». Werner Hofinger verlässt die Wohnung von Petra, geht auf die Straße. Mit der U-Bahn fährt er zum Bahnhof Zoo. Neben dem Bahnhof ist Berlins größtes Kino, der Zoo-Palast. Heute ist der letzte Tag der Filmfestspiele. Hofinger hat zwei neue Kameras und beginnt zu arbeiten. Hunderte von Menschen stehen vor dem Zoo-Palast.
Alle wollen die Filmstars sehen, die heute im Zoo-Palast sind Alle? Natürlich nicht. Unter den Menschen sind auch Helmut Müller, Bea Braun, Kommissar Schweitzer und... Antonio Ferucci.
Werner Hofinger sieht Ferucci etwa 50 Meter vor dem Eingang zum Zoo-Palast. Hofinger fotografiert die Menschen, die Filmstars, die Fans. Dann geht er langsam zu den Würstchenbuden. Er weiß, dass der Würstchenverkäufer Polizist ist. Er bestellt eine Currywurst. Ferucci kommt zur Würstchenbude. Ein anderer Mann steht plötzlich auch neben Hofinger – Gläser-Peter! Hofinger hat Angst. Er sieht in der Hand von Ferucci ein Messer.
«Die Fotos! Gib mir die Fotos!»
«Welche Fotos?» fragt Hofinger und schwitzt.
«Die Fotos von uns beiden. Du warst doch nicht bei der Polizei, oder?» fragt Ferucci. Hofinger spürt das Messer im Rücken. In diesem Moment zieht der «Würstchenverkäufer» seine Pistole.
«Das Messer weg! Hände hoch! Polizei!»
Hinter Ferucci und Gläser-Peter stehen Müller, Kommissar Schweitzer und zwei andere Polizisten.
In einer Minute ist alles vorbei. Werner Hofinger ist ganz weiß im Gesicht. Seine Hände zittern.
«Sie waren großartig, Herr Hofinger, wunderbar, einfach wunderbar!» sagt Helmut Müller.
Auch Bea Braun ist glücklich. Sie hatte große Angst. So ein charmanter und mutiger Mann, dieser Hofinger, denkt sie.
Bei Petra Weiser gibt es ein großes Abschiedsessen. Werner Hofinger fährt morgen zurück nach Hamburg. Helmut Müller, Bea Braun, Petra und Werner sitzen am Tisch.
«Jetzt habe ich eine interessante Reportage über Drogenhandel. In Hamburg kann ich sie an den «Stern» verkaufen. Das gibt ein gutes Honorar!»
«Und der Bericht über die Filmfestspiele?» fragt Bea Braun.
«Zu den Filmfestspielen kommt er nächstes Jahr wieder», sagt Peta und lächelt. «Da macht er eine neue Reportage.»
«Ich? Nächstes Jahr hier? Lieber bin ich dann auf den Fidji-Inseln!»
«Schade», sagt Bea Braun und lächelt.
Schade!
Oh, Maria...
Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:
Helmut Müller, Privatdetektiv, muss nach München fliegen, um dort einen Auftrag zu erledigen. Im Flugzeug begegnet er Maria, seiner früheren Freundin.
Maria Hintersberger, will einige Tage in München bleiben, weiß aber noch nicht, ob sie Zeit hat, mit Müller essen zu gehen.
Peter von Hacker, Textilfabrikant. hat ein Problem: Seine Tochter ist mit einem italienischen Schlagersänger verschwunden.
Bea Braun, Müllers Sekretärin, bleibt in Berlin und trifft sich mit Kommissar Schweitzer.
Kommissar Schweitzer weiß viel über Maria Hintersberger und hat einen schlimmen Verdacht.
1
«Mein Gott (Бог ты мой), ist das heiß (ну и жарко же)» – denkt (думает) Helmut Müller. August ist der Monat (месяц) mit den höchsten (с самыми высокими) Temperaturen in Berlin. Müller steht (стоит) auf der Wilmersdorfer Straße und wartet auf ein Taxi (ждет). Er hat einen kleinen Koffer (чемодан) in der Hand. Er muss zum Flughafen (ему нужно в аэропорт, m). Es ist Samstagmittag (суббота, полдень), und es fahren kaum Autos (практически, почти совсем нет машин) auf den Straßen Viele Berliner sind im Urlaub (в отпуске, m). Wer nicht verreist ist (уехал), ist am Wannsee beim Baden (купается: «при купании»).
Endlich (наконец) kommt ein Taxi. Müller steigt ein (садится).
«Zum Flughafen Tegel, bitte, Pan Am nach München.»
Der Fahrer ist ein alter Berliner Taxifahrer. Er hat Lust (имеет желание, f), sich zu unterhalten (беседовать). Müller spricht eigentlich (собственно /говоря/) gerne mit Taxifahrern, aber heute nicht. Er denkt an den Flug (о полете). Müller hasst Flugzeuge (ненавидит самолеты, n). Er hat Angst vorm Fliegen («имеет страх перед летанием»). Er muss nach München, weil er einen guten Auftrag bekommen hat (потому что получил хороший заказ). Ein Textilfabrikant hat gestern angerufen (позвонил вчера). Ein Routinefall (рутинный случай, m). Und er arbeitet gerne in München. Er hat dort studiert, an der Ludwig-Maximilians-Universität. Es war eine lustige Zeit (веселое время) damals (тогда). Müller ist heute 42 Jahre alt. Damals war er 20. Danach (затем), Ende (конец, n) der 60er, Anfang (начало, m) der 70er Jahre, hatte er seine politische Phase. Die Studenten haben oft gestreikt (часто бастовали), er auch. Er war mit Maria zusammen (вместе). Maria...
«25 Mark, mein Herr.»
«Wie bitte? (Как? Повторите, пожалуйста.)» Müller träumt (мечтает, видит сны) von München und von Maria.
«25 Mark, sach ick! Is wat? (= sag ich! Ist was? – берлинский диалект).»
«Nein, nein, schon gut (уж ладно = все хорошо, в порядке), hier bitte.»
1
«Mein Gott, ist das heiß» – denkt Helmut Müller. August ist der Monat mit den höchsten Temperaturen in Berlin. Müller steht auf der Wilmersdorfer Straße und wartet auf ein Taxi. Er hat einen kleinen Koffer in der Hand. Er muss zum Flughafen. Es ist Samstagmittag, und es fahren kaum Autos auf den Straßen. Viele Berliner sind im Urlaub. Wer nicht verreist ist, ist am Wannsee beim Baden.
Endlich kommt ein Taxi. Müller steigt ein.
«Zum Flughafen Tegel, bitte, Pan Am nach München.»
Der Fahrer ist ein alter Berliner Taxifahrer. Er hat Lust, sich zu unterhalten. Müller spricht eigentlich gerne mit Taxifahrern, aber heute nicht. Er denkt an den Flug. Müller hasst Flugzeuge. Er hat Angst vorm Fliegen. Er muss nach München, weil er einen guten Auftrag bekommen hat. Ein Textilfabrikant hat gestern angerufen. Ein Routinefall. Und er arbeitet gerne in München. Er hat dort studiert, an der Ludwig-Maximilians-Universität. Es war eine lustige Zeit damals. Müller ist heute 42 Jahre alt. Damals war er 20. Danach, Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, hatte er seine politische Phase. Die Studenten haben oft gestreikt, er auch. Er war mit Maria zusammen. Maria...
«25 Mark, mein Herr.»
«Wie bitte?» Müller träumt von München und von Maria.
«25 Mark, sach ick! Is wat?»
«Nein, nein, schon gut, hier bitte.»
Mein Gott, ist das heiß!
Ich muss zum Flughafen.
Ich hasse Flugzeuge.
Ich habe Angst vorm Fliegen.
Es war eine lustige Zeit damals!
Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre.
Wie bitte?
Schon gut!
2
Müller steigt aus (выходит) und geht zum Pan Am-Schalter (к окошку, m американской авиакампании Pan American World Airways). Seine Sekretärin, Bea Braun, hat gestern Abend noch den Flugschein (билет на самолет) im Reisebüro (турбюро, n) neben (возле) seinem Büro besorgt (приобрела для него, обеспечила ему). Bea Braun ist die einzige Mitarbeiterin (единственная сотрудница) in Müllers Büro. Ein Privatdetektiv braucht (нуждается) nicht viel. Ein kleines Büro, ein Telefon, eine Sekretärin. Man verdient (/некто/ зарабатывает, здесь: зарабатываешь) nicht viel, aber man braucht auch nicht viel.
Müller gibt seinen Flugschein einer jungen Frau am Schalter.
«Raucher (курящий = салон для курящих) oder Nichtraucher?»
«Egal (все равно), ich möchte einen Platz (хотел бы место) ganz vorne (совсем впереди), bitte.»
«Fenster (окно, n) oder Gang (проход, m)?»
«Gang bitte.»
Am Fenster hat Müller noch mehr (еще больше) Angst vorm Fliegen. Wenn (если, когда) man aus dem Fenster schaut (смотрит, здесь: смотришь), ist alles so schrecklich (все так жутко) tief unten (глубоко внизу). Furchtbar (ужасно)!
«Geben Sie Gepäck auf (сдаете багаж, n)?»
«Nein.»
«Bitte gehen Sie gleich (сразу) zur Passkontrolle! Der Flug ist schon aufgerufen (уже объявлен, aufrufen).»
Die junge Frau gibt ihm die Bordkarte und den Flugschein. Der Beamte (служащий) an der Passkontrolle sieht nur kurz (только кратко = мельком) in den Ausweis (удостоверение). Dann die Sicherheitskontrolle (контроль безопасности). Kein Problem.
In der Wartehalle (в зале ожидания) sitzen schon viele Leute.
«Ob die auch alle Angst haben (боятся ли они все тоже)?» denkt Müller. Er sucht sich (выискивает себе) einen Platz und zieht seine Jacke aus (снимает куртку).
Er setzt sich und betrachtet (рассматривает) die Leute.
«Aber,... das ist doch... (но,... это же... = ну и дела!), Mensch (человек = ну и ну, послушай, что ж такое), na sowas (ну такое вот = ну и дела)! Maria!»
«Helmut! Das gibt's doch gar nicht (этого же не бывает = ну и дела), Mensch Helmut!»
«Maria! Ich werd verrückt (я с ума сойду). Mensch, siehst du gut aus (как же ты хорошо выглядишь)! Wie geht's dir (как поживаешь)? Was machst du hier? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen (вечность не виделись)!»
«Na und du (ну а ты)! Ein bisschen älter (немножко старше), ein bisschen runder (круглее = полнее), aber charmant (обаятелен) wie immer (как всегда)! Warum fliegst du nach München?»
«Ich muss einen Kunden besuchen (посетить клиента).»
«Was tust du denn so (что поделываешь)?»
«Du wirst es nicht glauben (не поверишь), ich bin Privatdetektiv.»
«Was, so wie im Krimi (в детективе, m)?»
«Nein, nein, im Krimi trinken Privatdetektive Whisky und lieben schöne Frauen (любят прекрасных женщин). Ich trinke Bier und liebe niemand (никого).»
«Na komm (да уж ладно тебе), aber ernsthaft (серьезно), wie geht's dir?»
«Ich, ach...» Maria zögert einen Moment (медлит, мнется). «Ich, ich habe eine Boutique.»
Jetzt sieht Müller auch, dass Maria sehr gut gekleidet ist (одета).
Elegante Bluse, enger schwarzer Rock (юбка) aus gutem Stoff (из хорошего материала, m), feine Lederschuhe (изящные кожаные туфли, der Schuh). Früher (раньше) hatte Maria immer Jeans und Pulli (свитер, m) an (имела надетыми, anhaben), und Turnschuhe (спортивные ботинки).