2
Müller steigt aus und geht zum Pan Am-Schalter. Seine Sekretärin, Bea Braun, hat gestern abend noch den Flugschein im Reisebüro neben seinem Büro besorgt. Bea Braun ist die einzige Mitarbeiterin in Müllers Büro. Ein Privatdetektiv braucht nicht viel. Ein kleines Büro, ein Telefon, eine Sekretärin. Man verdient nicht viel, aber man braucht auch nicht viel.
Müller gibt seinen Flugschein einer jungen Frau am Schalter.
«Raucher oder Nichtraucher?»
«Egal, ich möchte einen Platz ganz vorne, bitte.»
«Fenster oder Gang?»
«Gang bitte.»
Am Fenster hat Müller noch mehr Angst vorm Fliegen. Wenn man aus dem Fenster schaut, ist alles so schrecklich tief unten. Furchtbar!
«Geben Sie Gepäck auf?»
«Nein.»
«Bitte gehen Sie gleich zur Passkontrolle! Der Flug ist schon aufgerufen.»
Die junge Frau gibt ihm die Bordkarte und den Flugschein. Der Beamte an der Passkontrolle sieht nur kurz in den Ausweis. Dann die Sicherheitskontrolle. Kein Problem.
In der Wartehalle sitzen schon viele Leute.
«Ob die auch alle Angst haben?» denkt Müller. Er sucht sich einen Platz und zieht seine Jacke aus.
Er setzt sich und betrachtet die Leute.
«Aber,... das ist doch..., Mensch, na sowas! Maria!»
«Helmut! Das gibt's doch gar nicht, Mensch Helmut!»
«Maria! Ich werd verrückt. Mensch, siehst du gut aus! Wie geht's dir? Was machst du hier? Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen!»
«Na und du! Ein bisschen älter, ein bisschen runder, aber charmant wie immer! Warum fliegst du nach München?»
«Ich muss einen Kunden besuchen.»
«Was tust du denn so?»
«Du wirst es nicht glauben, ich bin Privatdetektiv.»
«Was, so wie im Krimi?»
«Nein, nein, im Krimi trinken Privatdetektive Whisky und lieben schöne Frauen. Ich trinke Bier und liebe niemand.»
«Na komm, aber ernsthaft, wie geht's dir?»
«Ich, ach...» Maria zögert einen Moment. «Ich, ich habe eine Boutique.»
Jetzt sieht Müller auch, dass Maria sehr gut gekleidet ist.
Elegante Bluse, enger schwarzer Rock aus gutem Stoff, feine Lederschuhe. Früher hatte Maria immer Jeans und Pulli an, und Turnschuhe.
Egal.
Furchtbar!
Geben Sie Gepäck auf?
Der Flug ist schon aufgerufen.
Kein Problem.
Aber,... das ist doch..., Mensch, na sowas!
Das gibt's doch gar nicht!
Ich werd verrückt.
Mensch, siehst du gut aus!
Wie geht's dir?
Wir haben uns ja eine Ewigkeit nicht gesehen!
Was tust du denn so?
Du wirst es nicht glauben.
Na komm, aber ernsthaft...
3
Im Flugzeug fragt (спрашивает) Müller seinen Nachbarn (соседа, der Nachbar), einen jungen Amerikaner, ob er mit Maria Platz tauscht (не поменяется ли). Er ist einverstanden (согласен). Jetzt sitzt Maria neben ihm, und Müller hat weniger Angst (меньше боится). Er bestellt ein Bier (заказывает), zahlt der Stewardess drei Mark (платит).
«Wo wohnst du in München (живешь)?» fragt Maria.
«Im Penta-Hotel. Das ist beim Deutschen Museum (возле). Ich gehe immer dorthin (туда). Ich habe doch damals in Haidhausen gewohnt, weißt du noch (знаешь еще = помнишь)? Ich mag die Kneipen dort (мне нравятся пивные, f там = те пивные). Immer, wenn (всегда, когда) ich dort bin, denke ich an dich!»
«Ach, du alter Charmeur (любезник). Und wie lange bleibst du (как долго ты останешься = здесь пробудешь)?»
«Wahrscheinlich zwei Tage (вероятно). Das kommt darauf an (это зависит: «это приходит на то»). Und du?»
«Ich weiß nicht genau (точно не знаю), einige Tage (несколько дней).»
3
Im Flugzeug fragt Müller seinen Nachbarn, einen jungen Amerikaner, ob er mit Maria Platz tauscht. Er ist einverstanden. Jetzt sitzt Maria neben ihm, und Müller hat weniger Angst. Er bestellt ein Bier, zahlt der Stewardess drei Mark.
«Wo wohnst du in München?» fragt Maria.
«Im Penta-Hotel. Das ist beim Deutschen Museum. Ich gehe immer dorthin. Ich habe doch damals in Haidhausen gewohnt, weißt du noch? Ich mag die Kneipen dort. Immer, wenn ich dort bin, denke ich an dich!»
«Ach, du alter Charmeur. Und wie lange bleibst du?»
«Wahrscheinlich zwei Tage. Das kommt darauf an. Und du?»
«Ich weiß nicht genau, einige Tage.»
Er ist einverstanden.
Ich gehe immer dorthin.
Weißt du noch?
Ich mag die Kneipen dort.
Und wie lange bleibst du?
Das kommt darauf an.
Ich weiß nicht genau.
4
Während des Fluges (во время полета, m) wird Maria immer ernster (становится все серьезней) und nervöser. Jedenfalls (во всяком случае) glaubt Müller das (верит = ему так кажется). «Aber vielleicht (возможно) ist es auch nur eine Berufskrankheit (профессиональная болезнь), ich sehe immer irgend etwas (нечто) Merkwürdiges (примечательное, необычное, странное)», denkt er.
«Maria, wollen wir (давай) zusammen essen gehen (сходим вместе поесть = в ресторан), heute Abend (сегодня вечером) oder morgen (завтра)?»
«Ich möchte gerne (я хотела бы охотно), aber...»
«Ach komm (да ладно тебе), wir haben uns so lange nicht gesehen...»
«Ja, ich möchte wirklich (действительно), aber ich weiß nicht, ob ich kann (смогу ли).» Maria ist sehr ernst, ihre Stimme klingt nervös (ее голос звучит нервно).
«Ich rufe dich im Hotel an (позвоню тебе), wenn ich kommen kann.»
«Ruf mich auf jeden Fall (в любом случае) heute Abend an. Hier ist die Nummer vom Hotel. Um acht, o.k.?»
Müller schreibt die Telefonnummer des Hotels auf ein Stück Serviette (пишет на кусок = клочок салфетки, f).
Nach der Landung in München (после приземления) verabschieden sie sich (прощаются).
«Wo fährst du hin (куда едешь)? Wir können zusammen in die Stadt fahren. Ich nehme ein Taxi. Ich begleite dich (провожу, буду сопровождать) bis ans Ende der Welt (конец света, мира)!»
«Ach Helmut! Nein, ich komme nicht mit (вместе с тобой) in die Stadt. Man erwartet mich (меня ждут). Danke. Mach's gut! (Пока! Всего хорошего!)»
«Also bis heute Abend (итак, до сегодняшнего вечера). Tschüs! (Пока!)»
«Tschüs Helmut», sagt Maria, wieder mit ernster Stimme.
4
Während des Fluges wird Maria immer ernster und nervöser. Jedenfalls glaubt Müller das. «Aber vielleicht ist es auch nur eine Berufskrankheit, ich sehe immer irgend etwas Merkwürdiges», denkt er.
«Maria, wollen wir zusammen essen gehen, heute Abend oder morgen?»
«Ich möchte gerne, aber...»
«Ach komm, wir haben uns so lange nicht gesehen...»
«Ja, ich möchte wirklich, aber ich weiß nicht, ob ich kann.» Maria ist sehr ernst, ihre Stimme klingt nervös.
«Ich rufe dich im Hotel an, wenn ich kommen kann.»
«Ruf mich auf jeden Fall heute abend an. Hier ist die Nummer vom Hotel. Um acht, o.k.?»
Müller schreibt die Telefonnummer des Hotels auf ein Stück Serviette.
Nach der Landung in München verabschieden sie sich.
«Wo fährst du hin? Wir können zusammen in die Stadt fahren. Ich nehme ein Taxi. Ich begleite dich bis ans Ende der Welt!»
«Ach Helmut! Nein, ich komme nicht mit in die Stadt. Man erwartet mich. Danke. Mach's gut!»
«Also bis heute Abend. Tschüs!»
«Tschüs Helmut», sagt Maria, wieder mit ernster Stimme.
Wollen wir zusammen essen gehen?
Ich möchte gerne, aber...
Ach komm, Wir haben uns so lange nicht gesehen!
Ruf mich auf jeden Fall heute Abend an.
Wo fährst du hin?
Ich begleite dich bis ans Ende der Welt!
Man erwartet mich.
Mach's gut!
Also bis heute Abend. Tschüs!
5
«Warum war sie plötzlich (вдруг) wieder (снова) so ernst und nervös?» denkt Müller, als (когда) er ins Taxi steigt. «Warum hat sie keine Zeit (нет времени)? Wir haben uns fast (почти) zwanzig Jahre nicht gesehen, und sie hat keine Zeit!»
Im Hotel nimmt er eine Dusche, zieht sich um (переодевается) und geht dann (затем) zu seinem Kunden (к клиенту).
Der Textilfabrikant Peter von Hacker ist ein großer, schlanker (стройный) Mann um die fünfzig (около пятидесяти лет). Er hat einen beigen (читается: бэж – бежевый) Sommeranzug (летний костюм) an, sein Gesicht (лицо, n) ist von der Sonne gebräunt (загорело).
«Guten Tag, Herr Müller. Schön, dass Sie schon da (уже здесь) sind. Setzen Sie sich bitte (садитесь).»
Peter von Hacker erklärt sein Problem (объясняет). Er soll (должен) seine Tochter suchen (дочь искать), ein Mädchen (девушку) von 20 Jahren, das mit einem italienischen Schlagersänger verschwunden ist (исчезла). Offensichtlich (очевидно) mag Herr von Hacker keine italienischen Schlagersänger. Herr von Hacker gibt Müller noch einige Informationen und Adressen von Freunden seiner Tochter. Sie sprechen über das Honorar, dann muss Herr von Hacker zu einer Modeschau in den «Bayerischen Hof» («Баварский двор»), das beste und eleganteste Hotel in München. Helmut Müller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten. Er möchte lieber (охотнее) ein bisschen spazieren gehen (пойти погулять) und nimmt die U-Bahn (метро) zum Odeonsplatz. Von dort aus (оттуда) geht er an der Universität vorbei (мимо) zum Englischen Garten. Überall (всюду) liegen (лежат) dort die Münchner im Rasen (на газоне, m) und genießen die Sonne (наслаждаются солнцем). Einige erfrischen sich (некоторые освежаются) im Eisbach (в ледяном ручье). Müller geht weiter zum Chinesischen Turm (к Китайской башне, m). Dort gibt es (там имеется, есть) einen wunderschönen (чудесный), riesengroßen (огромный) Biergarten. Hier war er oft mit seinen Freunden und natürlich mit Maria. Er holt sich (берет: «достает себе») eine Maß Bier (литровую кружку пива, n) und eine Brezel (брецель /соленый бублик/) und betrachtet (рассматривает) die vielen Menschen um ihn herum (вокруг него). Touristen aus Amerika, aus Japan, aus allen europäischen Ländern und natürlich auch viele Münchner, die wie er den Samstag Nachmittag (субботу после полудня) hier genießen. Gegen (около) 19.00 Uhr geht er an der Isar entlang (вдоль реки Изар) zurück zu seinem Hotel.
5
«Warum war sie plötzlich wieder so ernst und nervös?» denkt Müller, als er ins Taxi steigt. «Warum hat sie keine Zeit? Wir haben uns fast zwanzig Jahre nicht gesehen, und sie hat keine Zeit!»
Im Hotel nimmt er eine Dusche, zieht sich um und geht dann zu seinem Kunden.
Der Textilfabrikant Peter von Hacker ist ein großer, schlanker Mann um die fünfzig. Er hat einen beigen Sommeranzug an, sein Gesicht ist von der Sonne gebräunt.
«Guten Tag, Herr Müller. Schön, dass Sie schon da sind. Setzen Sie sich bitte.»
Peter von Hacker erklärt sein Problem. Er soll seine Tochter suchen, ein Mädchen von 20 Jahren, das mit einem italienischen Schlagersänger verschwunden ist. Offensichtlich mag Herr von Hacker keine italienischen Schlagersänger. Herr von Hacker gibt Müller noch einige Informationen und Adressen von Freunden seiner Tochter. Sie sprechen über das Honorar, dann muss Herr von Hacker zu einer Modeschau in den «Bayerischen Hof», das beste und eleganteste Hotel in München. Helmut Müller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten. Er möchte lieber ein bisschen spazieren gehen und nimmt die U-Bahn zum Odeonsplatz. Von dort aus geht er an der Universität vorbei zum Englischen Garten. Überall liegen dort die Münchner im Rasen und genießen die Sonne. Einige erfrischen sich im Eisbach. Müller geht weiter zum Chinesischen Turm. Dort gibt es einen wunderschönen, riesengroßen Biergarten. Hier war er oft mit seinen Freunden und natürlich mit Maria. Er holt sich eine Maß Bier und eine Brezel und betrachtet die vielen Menschen um ihn herum. Touristen aus Amerika, aus Japan, aus allen europäischen Ländern und natürlich auch viele Münchner, die wie er den Samstag Nachmittag hier genießen. Gegen 19.00 Uhr geht er an der Isar entlang zurück zu seinem Hotel.
Schön, dass Sie schon da sind.
Setzen Sie sich bitte.
Helmut Müller hat keine Lust, jetzt zu arbeiten.
Er möchte lieber ein bisschen spazieren gehen.
6
Müller ist in seinem Zimmer im Hotel und wartet. Es ist inzwischen (между тем, вот уже) 20.00 Uhr. Gleich (сейчас: «сразу») wird Maria anrufen. Er freut sich (радуется) auf den Abend mit ihr. Doch um 20.00 Uhr klingelt (звонит) kein Telefon. Um 21.00 Uhr auch nicht. Er wartet bis 22.00 Uhr. Dann geht er traurig (грустно) in die Hotelhalle. Er fragt den Empfangschef (спрашивает метрдотеля: «шефа приема»):
«Entschuldigen Sie, ich erwarte (ожидаю) einen Anruf (звонок) von einer Freundin. Können Sie mir sagen, ob...»
«Welche Zimmernummer haben Sie?»
«Zimmer 25, mein Name ist Müller.»
«Ja, ich habe hier eine Nachricht (сообщение). Eine junge Dame gab (дала, geben) mir diesen Brief (письмо). Ich sagte ihr, dass Sie im Zimmer sind, aber sie wollte nicht stören (мешать, беспокоить).»
Müller nimmt den Brief und öffnet ihn (открывает).
Mein lieber (дорогой) Helmut,
ich kann nicht mit Dir essen.
Vielleicht ein anderes Mal (другой раз)...
Deine Maria
An diesem Abend hat Helmut Müller keine Lust mehr, essen zu gehen. Seine Trauer (печаль) ist größer als der Hunger (голод). Er bleibt im Hotel (остается), bestellt (заказывает) ein Bier und noch ein Bier und noch ein Bier, dann geht er schlafen (спать).
6
Müller ist in seinem Zimmer im Hotel und wartet. Es ist inzwischen 20.00 Uhr. Gleich wird Maria anrufen. Er freut sich auf den Abend mit ihr. Doch um 20.00 Uhr klingelt kein Telefon. Um 21.00 Uhr auch nicht. Er wartet bis 22.00 Uhr. Dann geht er traurig in die Hotelhalle. Er fragt den Empfangschef:
«Entschuldigen Sie, ich erwarte einen Anruf von einer Freundin. Können Sie mir sagen, ob...»
«Welche Zimmernummer haben Sie?»
«Zimmer 25, mein Name ist Müller.»
«Ja, ich habe hier eine Nachricht. Eine junge Dame gab mir diesen Brief. Ich sagte ihr, dass Sie im Zimmer sind, aber sie wollte nicht stören.»
Müller nimmt den Brief und öffnet ihn.
Mein lieber Helmut,
ich kann nicht mit Dir essen.
Vielleicht ein anderes Mal...
Deine Maria
An diesem Abend hat Helmut Müller keine Lust mehr, essen zu gehen. Seine Trauer ist größer als der Hunger. Er bleibt im Hotel, bestellt ein Bier und noch ein Bier und noch ein Bier, dann geht er schlafen.
Ich wollte nicht stören.
Mein lieber Helmut!
Vielleicht ein anderes Mal.
7
Am Sonntag fährt er mit der S-Bahn an den Starnberger See (на озеро, к озеру). Eine der Adressen (один из адресов), die er von dem Textilfabrikanten bekommen hat (получил), ist in Starnberg. Helmut Müller besucht (посещает) eine Familie in der Nähe des Bahnhofs (поблизости от вокзала, m). Er fragt nach der Tochter des Fabrikanten und nach dem italienischen Schlagersänger. Die Leute (люди) sind nicht sehr hilfsbereit (готовы помочь: die Hilfe – помощь + bereit – готов). Sie sagen, dass ein Mädchen mit 20 Jahren machen kann, was es will, und dass es lieben kann, wen es will.
Müller besucht noch eine andere Familie, die das Mädchen kennt (знает). Auch hier die gleiche Antwort (тот же самый ответ). «Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht (правы)», denkt Müller.
«Aber das ist nicht meine Angelegenheit (дело). Peter von Hacker bezahlt (платит) und Schluss (конец).»
Er hat keine Lust, weiter zu suchen (дальше искать). Er geht auf der Promenade am See spazieren. Dann kauft er ein Ticket für eine Dampferfahrt (поездка на пароходе). Früher (раньше) ist er oft mit Maria und anderen Freunden Dampfer gefahren (на пароходе, m). Maria! Jetzt möchte er mit ihr auf dem Dampfer sein.
Am Nachmittag (после полудня) fährt er mit der S-Bahn (на городской электричке, наземным метром) zurück nach München.
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Am Sonntag fährt er mit der S-Bahn an den Starnberger See. Eine der Adressen, die er von dem Textilfabrikanten bekommen hat, ist in Starnberg. Helmut Müller besucht eine Familie in der Nähe des Bahnhofs. Er fragt nach der Tochter des Fabrikanten und nach dem italienischen Schlagersänger. Die Leute sind nicht sehr hilfsbereit. Sie sagen, dass ein Mädchen mit 20 Jahren machen kann, was es will, und dass es lieben kann, wen es will.
Müller besucht noch eine andere Familie, die das Mädchen kennt. Auch hier die gleiche Antwort. «Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht», denkt Müller.
«Aber das ist nicht meine Angelegenheit. Peter von Hacker bezahlt und Schluss.»
Er hat keine Lust, weiter zu suchen. Er geht auf der Promenade am See spazieren. Dann kauft er ein Ticket für eine Dampferfahrt. Früher ist er oft mit Maria und anderen Freunden Dampfer gefahren. Maria! Jetzt möchte er mit ihr auf dem Dampfer sein.
Am Nachmittag fährt er mit der S-Bahn zurück nach München.
Na ja, eigentlich haben die Leute ja Recht.
Aber das ist nicht meine Angelegenheit.
Peter von Hacker bezahlt und Schluss.
8
Er hat keine Lust, jetzt ins Hotel zu gehen. Er geht durch (cквозь, по) die Straßen von Haidhausen. Am Pariser Platz ist ein Eiscafé (кафе-мороженое, n, das Eis – лед; мороженое). Er setzt sich an einen der Tische (за один из столиков, der Tisch, m), die auf dem Bürgersteig (на тротуаре, m: der Bürger – гражданин, городской житель; der Steig – тропинка, стежка) stehen. Er bestellt ein großes gemischtes (смешанное, mischen – мешать, смешивать) Eis. Müller liebt diese Eisbecher (кубки мороженого, der Becher, m). Früher hat er oft Eis gegessen (ел, essen). Heute muss er ein bisschen aufpassen (следить, быть внимательным). Eis macht dick (толстым), und sein Bauch (живот, m) ist schon groß genug (достаточно).
Auf der anderen Seite (на другой стороне) vom Pariser Platz ist ein McDonald's. Müller hasst Hamburger (ненавидит). Er versteht nicht (не понимает), wie ein Mensch so etwas (такое: «такое нечто») essen kann. Er betrachtet die Leute, die ins McDonald's gehen. Einige Jugendliche (юноши и девушки, молодежь), einige Kinder. Und eine junge Frau; schwarze (черная) Lederjacke (кожаная куртка, das Leder – кожа дубленая), schwarze Stiefel (сапоги, der Stiefel, m), enge (узкие) Jeans, Sonnenbrille (солнечные очки).
«Sieht aus wie eine Rocksängerin», denkt Müller. Die Haare (волосы) sind lang (длинные) und verstecken das Gesicht (прячут, скрывают лицо). Vor dem Eingang von McDonald's (перед входом, m) bleibt sie stehen (останавливается) und sieht nach links (налево) und rechts. Jetzt erkennt Müller die Frau (узнаёт). Es ist Maria! In den Ledersachen (в кожаных вещах = одежде) konnte (мог) er sie nicht sofort (сразу, тут же) erkennen. Warum hat sie sich so komisch angezogen (странно оделась, sich anziehen)? Müller will ihren Namen (имя) rufen (позвать, крикнуть), aber in diesem Moment fährt ein Motorrad (мотоцикл, n) über den Platz (через площадь). Der Fahrer hält vor Maria (останавливается, halten). Er macht seine Lederjacke auf (открывает, распахивает) und nimmt etwas aus einer Innentasche (из внутреннего кармана). Er gibt es Maria. Sie steckt (сует) es in ihre Jacke. Der Motorradfahrer gibt Gas und fährt schnell (быстро) weg (прочь).
Müller ist jetzt nicht mehr der alte Freund, der eine alte Liebe (старую любовь) sucht, sondern (а) nur noch (только: «только еще») Privatdetektiv. Er will Maria folgen (следовать, преследовать). Er steht auf (встает), geht über den Platz. Maria ist ins McDonald's gegangen (пошла). Langsam (медленно) nähert er sich (приближается) dem Hamburger-Laden (к лавке, магазину, m). Er geht rein (вовнутрь). Maria ist nicht da. «Die Toilette», denkt er.
«Sie muss gleich wieder da sein» (она, должно быть, сейчас сразу вернется: «она должна сразу снова здесь быть»). Er holt sich (берет себе) einen dieser schrecklichen Hamburger (один из этих ужасных) und wartet. Doch (однако) Maria bleibt auf der Toilette. Oder? Nach fünf Minuten (через, спустя) fragt er eine junge Frau, die gerade (как раз, прямо) aus der Toilette kommt:
«Haben Sie eine junge Frau in einer schwarzen Lederjacke gesehen? Sie muss auf der Toilette sein!»
Das Mädchen schüttelt den Kopf (качает головой, schütteln – трясти): «Da ist niemand!»
«Mist (навоз, дерьмо, m), ich Anfänger (начинающий, anfangen – начинать)! Wahrscheinlich (вероятно) hat sie mich gesehen und ist durch die Hintertür (через заднюю дверь) weggegangen.» Müller ist sauer (кислый = сердит). Er schenkt (дарит) seinen Hamburger dem jungen Mädchen und geht auf die Straße. Natürlich ist Maria nicht da.
8
Er hat keine Lust, jetzt ins Hotel zu gehen. Er geht durch die Straßen von Haidhausen. Am Pariser Platz ist ein Eiscafé. Er setzt sich an einen der Tische, die auf dem Bürgersteig stehen. Er bestellt ein großes gemischtes Eis. Müller liebt diese Eisbecher. Früher hat er oft Eis gegessen. Heute muss er ein bisschen aufpassen. Eis macht dick, und sein Bauch ist schon groß genug.
Auf der anderen Seite vom Pariser Platz ist ein McDonald's. Müller hasst Hamburger. Er versteht nicht, wie ein Mensch so etwas essen kann. Er betrachtet die Leute, die ins McDonald's gehen. Einige Jugendliche, einige Kinder. Und eine junge Frau; schwarze Lederjacke, schwarze Stiefel, enge Jeans, Sonnenbrille.
«Sieht aus wie eine Rocksängerin», denkt Müller. Die Haare sind lang und verstecken das Gesicht. Vor dem Eingang von McDonald's bleibt sie stehen und sieht nach links und rechts. Jetzt erkennt Müller die Frau. Es ist Maria! In den Ledersachen konnte er sie nicht sofort erkennen. Warum hat sie sich so komisch angezogen? Müller will ihren Namen rufen, aber in diesem Moment fährt ein Motorrad über den Platz. Der Fahrer hält vor Maria. Er macht seine Lederjacke auf und nimmt etwas aus einer Innentasche. Er gibt es Maria. Sie steckt es in ihre Jacke. Der Motorradfahrer gibt Gas und fährt schnell weg.
Müller ist jetzt nicht mehr der alte Freund, der eine alte Liebe sucht, sondern nur noch Privatdetektiv. Er will Maria folgen. Er steht auf, geht über den Platz. Maria ist ins McDonald's gegangen. Langsam nähert er sich dem Hamburger-Laden. Er geht rein. Maria ist nicht da. «Die Toilette», denkt er.
«Sie muss gleich wieder da sein.» Er holt sich einen dieser schrecklichen Hamburger und wartet. Doch Maria bleibt auf der Toilette. Oder? Nach fünf Minuten fragt er eine junge Frau, die gerade aus der Toilette kommt:
«Haben Sie eine junge Frau in einer schwarzen Lederjacke gesehen? Sie muss auf der Toilette sein!»
Das Mädchen schüttelt den Kopf: «Da ist niemand!»
«Mist, ich Anfänger! Wahrscheinlich hat sie mich gesehen und ist durch die Hintertür weggegangen.» Müller ist sauer. Er schenkt seinen Hamburger dem jungen Mädchen und geht auf die Straße. Natürlich ist Maria nicht da.
Heute muss ich ein bisschen aufpassen.
Eis macht dick, und mein Bauch ist schon groß genug.
Ich hasse Hamburger.
Ich verstehe nicht, wie ein Mensch so etwas essen kann.
Warum hat sie sich so komisch angezogen?
Sie muss gleich wieder da sein.
Da ist niemand!
Mist!
9
Montag früh (в понедельник утром) ruft Müller in Berlin an (звонит, anrufen). Seine Sekretärin ist im Büro. «Bea, ich brauche Ihre Hilfe (нужна ваша помощь). Ich muss alles (всё) über Maria Hintersberger wissen. Sie ist 38 Jahre alt. Ihre heutige (нынешний) Adresse weiß ich nicht. Ihre Eltern (родители) wohnten (проживали) vor 20 Jahren (20 лет назад) in Garmisch in der Alpspitzstraße. Wenn Sie sie erreichen (дозвонитесь: «достигнете»), sagen Sie einen schönen Gruss von mir (привет от меня). Vielleicht erinnern sie sich an mich (помнят меня). Maria soll angeblich (видимо, по ее словам) eine Boutique in Berlin haben.»
«In Ordnung (в порядке = ладно), ich versuche es (попытаюсь). Heute ist hier im Büro sowieso (так или иначе, все равно) nichts los (ничего не происходит). Rufen Sie mich in ein paar Stunden (через несколько часов) wieder an.»
Gegen Mittag ruft Müller wieder in Berlin an.
«Tja (ну), Herr Müller, ich habe eine Menge Sachen erfahren (массу вещей узнала).»
«Erzählen Sie (расскажите)!»
«Also (итак), ich hab' mit der Mutter telefoniert. Sie sagt, ihre Tochter macht ihr große Sorgen (заботы). Sie war einige Jahre verheiratet (замужем), jetzt ist sie geschieden (разведена). Sie ist viel gereist (путешествовала, разъезжала), war in Südamerika, in ganz (во всей) Europa, in Asien. Was sie genau (точно) macht, weiß niemand. Wo sie jetzt ist, weiß auch niemand. Aber ihre Mutter hat sich sofort (тут же, сейчас же) an Sie erinnert. Sie hat auch gefragt, wie es Ihnen geht.»
«Schon gut (уж хорошо = ну ладно), schon gut. Was machen Sie heute Nachmittag, Bea?»
«Na ja, ich wollte... das Wetter (погода) ist so schön hier, ich wollte eigentlich an den Wannsee, wenn Sie einverstanden (согласны) sind.»
«Hören Sie gut zu (послушайте меня внимательно), Bea. Zuerst (сначала) gehen Sie zu Kommissar Schweizer.»
«Was? Zu dem Glatzkopf (к лысой голове, m, die Glatze – лысина)? Was soll ich da (что я там должна делать = что мне там делать, это еще зачем)?»