Winnetou 4 - Karl May 7 стр.


»Und vor noch nicht einer Viertelstunde hierhergelegt«, stimmte Algongka bei, indem er die Spuren unserer Füße, die im Gras noch deutlich zu sehen waren, betrachtete. »So sind es also doch Bleichgesichter gewesen!«

»Ja, diese hier! Sprechen wir mit ihnen?«

»Wie mein roter Bruder will. Ich überlasse es ihm.«

Die Häuptlinge hatten ganz richtig vermutet. Wir hatten die Blumen nicht von Niagara mitgebracht, sondern sie waren von hier, und zwar ganz frisch geschnitten. Das Herzle hatte zwei davon zurückbehalten, für sich eine und für mich eine. Die bisherigen, kurzen Sätze der beiden Indianer waren im Apatsche gesprochen worden. Jetzt legten sie die Blumen sehr zart und vorsichtig wieder dahin, wo sie gelegen hatten, und Athabaska wendete sich in englischer Sprache an uns:

»Wir glauben, daß ihr die Spenderr dieser Blumen seid. Ist das richtig?«

»Ja«, antwortete ich, indem ich mich höflich von meinem Sitz erhob.

»Für wen sollen sie sein?«

»Für Sa-go-ye-wat-ha.«

»Warum?«

»Weil wir ihn lieben.«

»Wen man liebt, den soll man kennen!«

»Wir kennen ihn. Und wir verstehen ihn.«

»Verstehen?« fragte Algongka, indem er seine Augen ein ganz, ganz klein wenig verkleinerte, um seinen Zweifel anzudeuten. »Habt ihr seine Stimme gehört? Er ist langst tot! Es ist schon fast acht Jahrzehnte her, daß er starb.«

»Er ist nicht tot. Er ist nicht gestorben. Wir hörten seine Stimme sehr oft, und wessen Ohren offen sind, der kann sie heute noch ebenso deutlich hören wie damals, als er zur ,Gemeinschaft der Wölfe seines Stammes sprach. Sie hörten ihn leider nicht!«

»Was hätten sie hören sollen?«

»Nicht den oberflächlichen Klang seiner Worte, sondern ihren tiefen, vom großen Manitou gegebenen Sinn.«

»Uff!« rief Athabaska aus. »Welchen Sinn?«

»Daß kein Mensch, kein Volk und keine Rasse Kind und Knabe bleiben darf. Daß jede Savanne, jeder Berg und jedes Tal, jedes Land und jeder Erdteil von Gott geschaffen wurde, um zivilisierte Menschen zu tragen, nicht aber solche, denen es unmöglich ist, über das Alter, in dem man sich nur immer schlägt und prügelt, hinauszukommen. Daß der allmächtige und allgütige Lenker der Welt einen jeden Einzelnen und einer jeden Nation sowohl Zeit als auch Gelegenheit gibt, aus diesem Burschen- und Bubenalter herauszukommen. Und daß endlich ein Jeder, der dennoch stehenbleibt und nicht vorwärts will, das Recht, noch weiter zu existieren, verliert. Der große Manitou ist gütig, aber er ist auch gerecht. Er wollte, daß auch der Indianer gütig sei, besonders gegen seine eigenen roten Brüder. Als aber die Indsmen nicht aufhören wollten, sich untereinander zu zerfleischen, sandte er ihnen das Bleichgesicht «

»Um uns noch schneller umbringen zu lassen!« fiel mir Algongka in die Rede.

Beide sahen mich in sichtlicher Spannung an, was ich auf diesen Vexierausruf antworten werde.

»Nein, sondern um euch zu retten«, entgegnete ich. »Sa-go-yewat-ha hat das begriffen, und er wünschte, daß sein Volk, seine Rasse es ebenso begreife; aber man wollte ihn nicht hören. Es wäre zu dieser Rettung sogar heute noch Zeit, wenn der Kind gebliebene Indianer sich aufraffte, Mann zu werden.«

»Also Krieger?« fragte Algongka.

»O nein! Denn selbst bei der Rasse ist grad das Krieger- und Indianerspielen der sicherste Beweis, daß sie kindisch geblieben ist und von höherstrebenden Menschen ersetzt werden muß. Mann werden, heißt nicht, Krieger werden, sondern Person werden. Das hat der große Häuptling der Seneca, an dessen Grab wir hier stehen, tausendmal gesagt. Laßt es nicht meine, sondern seine Stimme sein, die es euch jetzt abermals sagt. Tut ihr das, so ist er auch für euch nicht gestorben, sondern er lebt und wird in euch weiterleben!«

Ich grüßte mit dem Hute, um mich zu entfernen. Da ergriff zu meiner Verwunderung auch das Herzle das Wort. Sie sagte:

»Und nehmt diese beiden Blumen! Sie sind nicht von mir, sondern von ihm! Die Blumen der Einsicht, der Güte und der Liebe, die er einst zu seinem Volk sprach, sind nur äußerlich verwelkt, ihr Duft aber ist geblieben. Seht, wie der Sonnenstrahl sich langsam, leise nähert, um die Namen, die da in Stein gegraben sind, zu beleuchten und zu erwärmen! Und hört ihr das Flüstern der Blätter, aus denen der Schatten flieht? Auch dieses Grab ist nicht tot. Wir gehen.«

Sie gab Jedem eine der beiden Blumen.

»Geht nicht, sondern bleibt!« bat Athabaska.

»Ja, bleibt noch hier!« schloß Algongka sich ihm an. »Wenn ihr ihn liebt, so gehört ihr hierher!«

»Jetzt nicht«, antwortete ich. »Ich bin sein Freund; ihr aber seid seine Brüder. Dieser Platz gehöre euch. Wir haben Zeit.«

Wir gingen. Als wir uns, ohne uns einmal umzudrehen, weit genug entfernt hatten, um nicht mehr gesehen zu werden, fragte das Herzle:

»Du, haben wir keinen Fehler gemacht?«

»Nein«, antwortete ich.

»Vielleicht aber doch!«

»Welchen wohl?«

»Du hast ihnen gleich sofort eine lange Rede gehalten. Und ich habe sie, die uns doch vollständig Fremden, sogar mit Blumen beschenkt. Ist das wohl ladylike?«

»Wahrscheinlich nicht. Aber gräme dich ja nicht darüber! Es gibt Augenblicke, in denen derartige Fehler das Beste sind, was man tut. Und ich bin sehr überzeugt, jetzt war so ein Augenblick. Freilich andern Leuten hätte ich ganz gewiß keine ,Rede gehalten; aber ich glaube, die Indianer zu kennen, und außerdem berücksichtige ich die vorliegenden Verhältnisse, die mir nicht nur erlaubten, sondern es mir sogar zur Pflicht machten, mehr zu sagen, als ich in jedem anderen Fall wahrscheinlich gesagt hätte. Übrigens zeigt uns ja der Erfolg, wie richtig das war, was wir taten. Sie luden uns ein, zu bleiben! Bedenke gar wohl! An diesem Grabe zu bleiben! Bei ihnen, den Häuptlingen! Das ist eine Auszeichnung, und zwar eine sehr große! Wir haben uns nach ihren Begriffen also sehr gut benommen. Einen Fehler gemacht? Gewiß nicht!«

Daß ich da Recht hatte, zeigte sich gleich bei unserer Heimkehr, die erst gegen Abend erfolgte, weil wir nicht per Bahn, sondern per Boot zurück nach Niagara gefahren waren. Kaum hatte der Kellner gehört, daß wir wieder da seien, so stellte er sich bei uns ein und begrüßte uns mit einer womöglich noch tieferen Verbeugung als bisher.

»Verzeihung, daß ich sogleich störe!« sagte er. »Es ist etwas Großes, etwas ganz Ungewöhnliches, was ich zu melden habe!«

»Nun, was?« fragte ich.

»Mr. Athabaska und Mr. Algongka speisen heute abend nicht unten, sondern oben bei sich selbst!«

Er sah uns hierauf an, als ob er uns etwas ganz Welterschütterndes mitgeteilt oder noch mitzuteilen habe.

»So?« machte ich. »Ist das vielleicht etwas, was uns interessiert?«

»Das meine ich gar wohl! Ich bin nämlich mit dem Auftrag beehrt worden, Mrs. und Mr. Burton hierzu einzuladen!«

Das war allerdings etwas ganz Unerwartetes. Ganz selbstverständlich aber tat ich so, als ob es uns nicht einfallen könne, hierüber auch nur im geringsten zu erstaunen, und erkundigte mich in gleichgültigeren Tone:

»Für welche Zeit?«

»Neun Uhr. Die beiden Gentlemen werden sich erlauben, die Herrschaften persönlich abzuholen. Ich aber habe möglichst bald zu melden, ob die Einladung angenommen wird oder nicht.«

»Hierüber hat Mrs. Burton zu entscheiden, nicht ich.«

Als er seinen fragenden Blick infolgedessen auf meine Frau richtete, gab diese den Bescheid:

»Wir nehmen die Einladung an und werden pünktlich sein.«

»Danke! Werde es sofort melden. Die Gentlemen lassen in Beziehung auf die Toilette bitten, als Freunde betrachtet zu werden, die nicht auf den Anzug schauen.«

Diese letztere Bemerkung war uns lieb, und zwar nicht um unsretwillen, sondern weil wir wünschten, daß die Häuptlinge nicht etwa wegen uns eine Unbequemlichkeit auf sich nehmen möchten, die uns ebenso wie ihnen als unnötig erscheinen würde. Sie stellten sich Punkt neun Uhr bei uns ein, um uns abzuholen. Das war ein Schritt von ihnen, der deutlicher sprach, als Worte hätten sprechen können. Sie waren über den Korridor des Innenhauses zu uns gekommen, baten uns aber, den Weg zu ihnen über die Plattform zu nehmen, auf welcher sich ihre Wohnung ebenso öffnete wie die unsere. Als wir demzufolge durch die schon beschriebene Glas- und Jalousietür hinaus auf den Altan traten, schien der Mond noch klarer als gestern abend. Die beiden Fälle lagen wie ein Märchenwunder vor unsern Augen, und ihr Brausen drang wie die Stimme eines ewigen Gesetzes zu uns herüber, dem ein jeder verfallen ist, der es nicht beachtet. Da zögerten die beiden Häuptlinge, weiter zu gehen. Sie blieben stehen, und Athabaska sagte:

Diese letztere Bemerkung war uns lieb, und zwar nicht um unsretwillen, sondern weil wir wünschten, daß die Häuptlinge nicht etwa wegen uns eine Unbequemlichkeit auf sich nehmen möchten, die uns ebenso wie ihnen als unnötig erscheinen würde. Sie stellten sich Punkt neun Uhr bei uns ein, um uns abzuholen. Das war ein Schritt von ihnen, der deutlicher sprach, als Worte hätten sprechen können. Sie waren über den Korridor des Innenhauses zu uns gekommen, baten uns aber, den Weg zu ihnen über die Plattform zu nehmen, auf welcher sich ihre Wohnung ebenso öffnete wie die unsere. Als wir demzufolge durch die schon beschriebene Glas- und Jalousietür hinaus auf den Altan traten, schien der Mond noch klarer als gestern abend. Die beiden Fälle lagen wie ein Märchenwunder vor unsern Augen, und ihr Brausen drang wie die Stimme eines ewigen Gesetzes zu uns herüber, dem ein jeder verfallen ist, der es nicht beachtet. Da zögerten die beiden Häuptlinge, weiter zu gehen. Sie blieben stehen, und Athabaska sagte:

»Nicht nur die Weißen, sondern auch die Roten wissen jetzt, daß alles, was die gegenwärtige Welt uns bietet, weiter nichts als nur ein Gleichnis ist. Eines der größten und gewaltigsten Gleichnisse, die Manitou uns predigt, liegt hier vor unsern Augen. Betrachten wir es!«

Er trat mit Algongka bis an den Rand der Plattform vor. Ich folgte ihnen mit dem Herzle, die ihren Arm in den meinen gelegt hatte und mir durch einen leisen Druck ein Zeichen gab, welches ich sehr wohl verstand. Wir haben fast immer einen und denselben Gedanken miteinander. Auch jetzt fühlte sie ebenso wie ich den Grund, weshalb der Häuptling grad diese Worte sprach und keine andern. Er beabsichtigte, uns zu examinieren, wenn auch nur durch eine einzige Frage. Der Erfolg dieses Examens sollte entscheiden, wie wir zu behandeln seien, ob als gewöhnliche, ganz alltägliche Menschen oder nicht. Denn das, was ich am Grab des großen Seneca-Redners gesagt hatte, konnte ich irgendwo gelesen oder sonstwie aufgeschnappt und mir gemerkt haben, um es bei passender Gelegenheit mit Vorteil an den Mann zu bringen. Das war es, was meine Frau mir durch den Druck ihres Armes sagen wollte, und dadurch, daß ich dieses ihr Zeichen durch einen ebenso leisen Druck erwiderte, teilte ich ihr mit, daß ich sie verstanden habe und auf das Examen vorbereitet sei.

Wir standen wohl einige Minuten lang still an der Balustrade. Da hob Algongka seinen Arm, über den Abgrund hinüber nach den stürzenden Fluten zeigend, und sagte:

»Das ist ein Bild des roten Mannes. Ob wohl ein Weißer das begreift?«

»Warum sollte er es nicht begreifen?« fragte ich.

»Weil es nicht sein eigenes, sondern ein fremdes Schicksal betrifft.«

»Glaubt Ihr, daß wir Weißen nur eigene, nicht aber fremde Dinge begreifen?«

»Nun, könnt vielleicht Ihr mir dieses Rätsel lösen?«

»Rätsel lösen? Ihr habt nicht von einem Rätsel, sondern von einem Gleichnis gesprochen. Gleichnisse aber werden nicht gelöst, sondern gedeutet.«

»Nun, so deutet es, bitte!«

»Gern! Wir sehen hier die stürzende, die zerschellende und zerstäubende Flut. Aber den See, den großen See, aus dem sie kommt, den sehen wir nicht. Und auch der See, in den sie sich ergießt, ist uns unsichtbar. Beide sind unserm Auge verborgen.«

»Wohl! Das ist das Gleichnis«, nickte Athabaska ernst. »Aber die Deutung?«

»Die Gegenwart sieht nur den schweren, tiefen, erschütternden Fall der roten Rasse. Sein Brausen ist die Summe der Todesschreie aller Derer, die da untergegangen sind und noch untergehen werden. Wo haben wir das große, das mächtige, das herrliche Volk zu suchen, dessen Kinder diese Zerschmetterten und noch zu Zerschmetternden sind? In welchem Land gab es dieses Volk? Und in welcher Zeit? Wir wissen es nicht, und wir sehen es nicht! Wir sehen nur, wie der eine, stürzende Strom da unten in der Tiefe in hundert und aberhundert Völker, Stämme, Herden, Rotten und Banden zerfällt, deren einer oder eine oft kaum mehr als hundert Personen zählt. So wirbelt und treibt der Fall sie weiter und weiter, bis sie verschwunden sind! Und wir hören nur die unzähligen kleiner und immer kleiner werdenden Zungen, Sprachen, ldiome, Mundarten und Dialekte, in welche der stürzende Strom in dem Wirbel des Abgrundes zermalmt, zersplittert, zermahlen, zerknirscht, zerpulvert und zerrieben wird, so daß der Sprachforscher, der sich kühn in diesen Strudel wirft, in die Gefahr kommt, ganz ebenso zugrunde zu gehen wie Die, nach denen er sucht! Und wo ist das noch größere, das noch mächtigere, das noch herrlichere Volk zu finden, dem die zersprengten, zerrissenen und zerstäubten Fluten dieses sprachlichen und ethnographischen Niagara zuzuströmen haben, um sich wieder zu einem Ganzen zu vereinigen und wieder zur Ruhe und gesegneten Gesetzlichkeit, zum Beginn einer neuen, besseren Entwicklung zu kommen? In welchem Land wird es dieses Volk geben? Und in welcher Zeit? Wir wissen es nicht, und wir sehen es nicht. Wir können von dem hier niederstürzenden Fluß, der uns als Gleichnis dient, nur sagen, daß er aus dem Eriesee in den Ontariosee sich ergießt. Genau ebenso wissen wir von der hier zerstäubenden roten Rasse nur, daß sie aus der Zeit und aus dem Land des Gewaltmenschen stammt und der Zeit und dem Land des Edelmenschen entgegenfliegt, um dort in neuen Ufern neue Vereinigung zu finden. Dies, Gentlemen, ist das Gleichnis, und dies ist seine Anwendung!«

Sie waren still. Wir standen noch einige Zeit, bis wir den Kellner unter der offenstehenden Tür ihrer Wohnung erscheinen sahen. Da nahm Athabaska den Arm des Herzle in den seinen und schritt mit ihr dieser Tür zu, ohne ein Wort zu sagen. Ich folgte ihm mit Algongka, der sich ebenso schweigsam verhielt.

Die beiden Häuptlinge bewohnten, ganz ebenso wie wir, mehrere Räume. In dem größten von ihnen war serviert. Ich muß zu ihrem Lob sagen, daß keine Spur von dem Bestreben, zu prahlen oder uns zu imponieren, vorhanden war. Es gab nichts Anderes als nur dieselben Gerichte, die wir im Speisesaal vorgesetzt bekommen hätten. Vor unseren Gedecken stand Wein, vor den ihren aber Wasser. Das Herzle erklärte aufrichtig, daß wir daheim viel lieber Wasser als Wein beim Essen tränken; da bekam der Kellner einen Wink, die Flaschen zu entfernen. Aber jeder von ihnen hatte in einer kleinen, mit Wasser gefüllten Vase die ihm von meiner Frau geschenkte Blume vor sich stehen, wofür sowohl ihr als auch mir je eine einzige, aber ausgesucht schöne Rose beschieden war. Hierüber wurde kein Wort verloren!

Gesprochen wurde nur in den Pausen, während des Essens nicht. Sie sagten kein Wort über sich und fragten mit keinem Wort nach uns und unsern Verhältnissen. Es gab nur einen einzigen Gegenstand, mit dem unsere Fragen und Antworten sich beschäftigten, nämlich die Vergangenheit und die Zukunft der Indianer, also das Schicksal der roten Rasse. Und da muß ich der Wahrheit die Ehre geben, indem ich gestehe, viel, sehr viel von diesen beiden Männern gelernt zu haben, trotz ihrer Einsilbigkeit und trotz der Kürze der Zeit, die wir bei ihnen verweilten. Denn aus ihrem Mund kam kein einziges Wort, welches nicht seinen besonderen Wert besaß. Oft hatte ein einziger Satz den Wert einer ganzen, vollen Lebenserfahrung. Diese beiden Häuptlinge glichen Giganten, welche große, vielzentnerschwere Gedanken aus den Felsenbergen brechen und hinab in die Ebene rollen lassen, damit die dortigen kleinen Menschen daran Arbeit für ihre feineren Werkzeuge finden. Es war ein sehr schöner, wenn auch sehr ernster Abend, der unser Denken, Fühlen, Wissen und Wollen bereicherte und gewiß, solange wir leben, uns im Gedächtnis bleiben wird.

Es war grad Mitternacht, als wir uns trennten. Wir hatten nicht etwa die ganze Zeit bis dahin im Zimmer gesessen, sondern uns einen Tisch mit Stühlen auf die Plattform stellen lassen. Da saßen wir nach dem Essen, um dem vor unserm Auge niederstürzenden Niagara einen seiner Gedanken nach dem andern zu entringen. Erst im letzten Augenblick, als wir uns verabschieden wollten, erfuhren wir, daß Athabaska und Algongka schon morgen abreisen würden und uns also ihren letzten Abend geschenkt hatten. Daran war das Herzle mit ihren Blumen schuld!

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