Das Herz Der Zeit - Amy Blankenship 7 стр.


Er seufzte bedauernd. „Ich hatte mir selbst einen Zauber auferlegt, der mich vor solchen Wünschen schützte.“ Sein Blick verlor sich in der Ferne als er die Erinnerung wieder erlebte.

„Du hast alle mit dir mitgenommen, und wusstest es nicht einmal. Sie wurden alle hier, in deiner Zeit, wieder geboren und ließen mich alleine in der Vergangenheit zurück.“ Sein Blick kam zurück in die Gegenwart und suchte den ihren. „Nun, ich überlebte und wartete auf dich. Als es an der Zeit war, versammelte ich alle, die mich verlassen hatten. Nun hast du den Kristall mit dir gebracht, und das Böse, das ihn will...“ Seine Stimme wurde finster: „...das Böse hat die Suche nach dir schon aufgenommen und ich werde es nicht zulassen.“

Kyoko nickte, versuchte zu verstehen. „Also jedem, der auf dieselbe Art hier ist, wie ich, kann ich vertrauen?“ Er nickte und Kyoko fuhr fort: „Wissen sie etwas hiervon?“

Kyou schüttelte den Kopf: „Sie werden eine Verbindung mit dir spüren und sie wird zunehmen, aber sonst kenne ich die Zukunft nicht, nur die Vergangenheit. Sie werden dich beschützen, so wie sie es damals taten. Dafür wurden sie geboren... es ist der Sinn ihrer Existenz.“

Er sah schnell weg von ihren suchenden Augen, wissend, dass die Wahrheit seiner Worte auch auf ihn zutraf. „Wir haben noch etwas Zeit, aber für jetzt möchte ich, dass du aufhörst, deine Priesterinnen-Kräfte zu verstecken, und dir deiner Umgebung bewusst wirst. Ich werde auf dich aufpassen und ich habe Toya gesagt, dass er dich ebenfalls im Auge behalten soll.“

Kyoko beobachtete ihn genau und versuchte sich in irgendeiner Weise an ihn zu erinnern. Er schien sie so gut zu kennen. Mit einem tiefen Blick in seine Augen flüsterte sie neugierig: „Wie nahe standen wir uns?“

Ein Anflug von verborgener Liebe durchfuhr seine goldenen Augen bevor Kyou sich versteifte und von ihr weg rückte. Sein kühles Äußeres wieder zurück an seinem Platz, grummelte er mit einem kurzen Blick zur Tür und dann schnell wieder zu ihr: „Wiederhole nicht, was ich dir gesagt habe, denn sie werden sich von selbst erinnern.“

Kyoko schrak hoch als von der Tür ein festes Klopfen zu hören war, bevor sich diese ohne Einladung öffnete.

Toya hatte begonnen, sich um die Sicherheit der Frau zu sorgen und wollte unterbrechen, und sei es nur um sie vor der Kälte, von der er wusste, dass Kyou sie zustande brachte, zu schützen. Sein Blick fiel sofort auf sie als er eintrat.

„Nun, ich sehe, sie hat ihr Gespräch überlebt.“ Seine Iris blitzten silbern, immer noch mit dem Gefühl, dass etwas nicht stimmte. „Wenn du mit Kyoko fertig bist, Suki wartet auf sie.“ Toya richtete seine goldenen Augen auf Kyou, nicht wissend, dass silberne Flecken darin zu sehen waren.

Kyou schenkte Toya seinen üblichen, nichts sagenden Blick und nickte schweigend.

Kyoko sah Toya warmherzig an, denn nun, wo sie ihre Sinne gebrauchte, konnte sie fühlen, dass er sich um sie gesorgt hatte, auch wenn er sich nicht so benahm.

'Wäre für dich gestorben.' Kyous Worte suchten sie wieder heim.

Kyou beobachtete ihre Ungezwungenheit mit Toya und spürte ein fernes, aber bekanntes Verlangen, das seinen Blick verdüsterte. Er erinnerte sich gut an dieses Gefühl, und seine Augen konzentrierten sich auf den silbernen Beschützer. Würde sie immer eine spezielle Verbindung mit seinem Bruder haben, die sie nicht mit den anderen teilte?

Kyoko stand auf, nickte Kyou grüßend zu und schenkte ihm ein kurzes, geheimes Lächeln, das Toya nicht sehen konnte, dann drehte sie sich zu Toya und zeigte ihr süßestes Lächeln. „Komm, wir wollen Suki nicht warten lassen.“ Sie verließ das Zimmer und ließ Toya mit einem warmen Gefühl darin zurück. Ein Gefühl, das nur ihr Lächeln hervorrufen konnte.

Er schüttelte den Kopf in dem Versuch, die Wärme abzuschütteln und sah dann finster zu Kyou als er merkte, dass dieser ihn scharf beobachtete. „Was?“, fragte Toya mit harter Stimme, wissend, dass er keine Antwort bekommen würde. Er entschied, dass es den Aufwand nicht wert war und so trat auch er durch die Tür und warf sie hinter sich zu. Er beeilte sich, Kyoko einzuholen.

Toya betrachtete Kyokos Rücken als sie eilig den Gang hinunter ging. Sie musste in Eile sein, von Kyou weg zu kommen. Er grinste in sich hinein und eilte, um zu ihr aufzuschließen, was kein Problem war, angesichts der Tatsache, dass er ein Beschützer war. Seine Gedanken verfinsterten sich ein wenig, als er sich fragte, ob sie überhaupt wusste, was er war. Er bezweifelte, dass sie es wusste, sonst hätte sie ihn nicht so angelächelt.

Oben an der Treppe wusste Kyoko, dass Toya zu ihr aufgeschlossen hatte, da sie ihn hinter sich fühlen konnte. Ja, sie konnte seine mächtige Aura spüren, aber das Gefühl war ein wenig anders als bei Kyou. Sie schloss ihre Augen nur für eine Sekunde. Während sie die Aura durchsuchte, entschied Kyoko dass, egal wie gemein er sich benahm, seine Aura tatsächlich sehr warm war und ihr das Gefühl... neben vielen anderen Dingen... der Geborgenheit gab.

Sie hatte verstanden, dass Toya jünger sein sollte als Kyou, aber sie konnte auch eine verborgene Macht in ihm wahrnehmen. Eine Macht, mit der, wenn er sie anzapfte, Toya seinen Bruder in nur einem Herzschlag übertreffen konnte... obwohl sie bezweifelte, dass sich einer der beiden dessen bewusst war. Kyoko fand Gefallen an ihren Wahrnehmungen, nun, wo sie ihre Sinne wieder angeschaltet hatte.

„Also...“, wandte sie sich ihm zu, „... wo sind Suki und Shinbe?“

Toya sah sie scharf mit zusammengezogenen Augen an, nun, wo ihm seine Lüge aufgetischt wurde. Wie zum Teufel, sollte er wissen, wo Suki und Shinbe waren? Er war nur zurückgekommen, um sie von Kyou weg zu holen.

„Ich weiß es nicht“, meinte er gelangweilt.

Kyoko runzelte die Stirn: „Aber du sagtest...“

Toya unterbrach sie: „Du solltest mir danken dafür, dass ich dich gerettet habe“, erklärte er und beugte sich vor zu ihr, als wollte er sie einschüchtern.

„Gerettet wovor?“, knurrte ihm Kyoko ins Gesicht, der sein Benehmen gar nicht gefiel. Tsss, manchmal erschien er wirklich wie ein Arschloch.

„Vor Kyou“, knurrte Toya laut zurück in ihr Gesicht, Fäuste geballt. Sie konnte ihn mit diesem hübschen Mund wirklich in den Wahnsinn treiben. 'Hübscher Mund?' Wo zum Teufel kam das her? Er machte in seiner Verwirrung einen überraschten Schritt zurück.

Sprachlos starrte Kyoko ihn einfach eine Minute lang ausdruckslos an. Dann, erst leise, aber beständig lauter werdend, begann sie ihn auszulachen. „Hast du?“, fragte sie, zwischen dem Lachen kaum zu Luft kommend. „Wieso solltest du...“ sie verstummte, verlangsamte ihr Lachen und blieb schließlich bei einem breiten Grinsen stehen, obwohl ihre Augen immer noch Schalk widerspiegelten.

„Das war sehr lieb von dir. Ich wusste nicht, dass du dich um mich sorgst“, sie rümpfte ihre Nase in seine Richtung und bemühte sich, ernst zu bleiben.

Toya starrte sie böse an, er fühlte, dass sie ihm einen Streich spielte. „Also, hast du dich entschieden, trotzdem zu bleiben, 'Priesterin'?“, er spuckte das letzte Wort aus, als würde es in seinem Mund einen schlechten Geschmack hinterlassen.

Kyoko verlor ihr Lächeln und schob ihr Gesicht in das seine, wobei sie ihren Blick genau in seine goldenen Augen bohrte. „Ja, habe ich, 'Beschützer'“, sie blinzelte ihm zum dann drehte sie sich um und rannte lachend die Treppen hinunter.

'JA!', rief Kyoko still und in Gedanken machte sie einen Strich auf ihrer Seite der Tafel: 'Kyoko eins... Toya null.'

Toyas Augen weiteten sich für einen Moment bevor er begriff, dass die kleine Hexe ihn reingelegt hatte. „Verdammt!“, zischte er und rannte ihr nach.

Kyoko war beinahe am Fuße der Treppe angekommen, als ihre Priesterinnen-Sinne sie überrumpelten. Sie fühlte einen anderen Beschützer, außer Toya, und sah sich um. Die einzige Person, die nahe genug war, um dieses Gefühl zu verursachen, war ein Student, der unten an der Treppe stand und sie interessiert beobachtete.

Als sie ihn genauer ansah, wurde sie verzaubert von den violetten Strähnen, die sich durch sein ungezähmtes Haar zogen, und den schönsten Augen. Als sie diese Augen betrachtete, hätte sie schwören können... ein Glitzern jeder Farbe in den Iris erscheinen zu sehen.

Toya stand nun hinter Kyoko. Als er ihr plötzliches Stehenbleiben sah, erkannte er, dass sie Kamui anstarrte. 'Also kann sie die Unsterblichen nun erkennen', dachte Toya insgeheim. Er griff hinunter und packte ihren Arm: „Komm, ich werde euch vorstellen.“

Toya hatte seit dem Moment, wo er Kamui getroffen hatte, eine Schwäche für den Jungen. Alles, was er wirklich über ihn wusste, war, dass er keine Eltern hatte, und dass er bei Pflegeeltern aufgewachsen war, bis ihm Kyou den Platz hier angeboten hatte.

Kyoko ließ zu, dass sie von Toya halb gezogen, halb geschleift, die Treppe hinunter zu dem Fremden befördert wurde. Sie wusste, dass er auch unsterblich war, aber sie fühlte auch eine überwältigende Güte. Sie ließ ihre Sinne seine Aura erkunden und fand dort Wärme und... eine verborgene Unschuld, die nur ein Kind haben konnte.

„Hallo Toya, wen hast du denn da?“ Kamuis glitzernde Augen beobachteten sie fasziniert. Er hatte ein Gefühl, als hätte er schon so lange auf sie gewartet... obwohl er keine Ahnung hatte, wer sie war. Es war, als hätte er sie schrecklich vermisst. Er fühlte sich, als könne er nun endlich wieder atmen und er atmete ein, um sich das zu beweisen, aber als er das tat, nahm er ihren Geruch war, und erkannte, dass er ihm bekannt zu sein schien.

An Toya gewandt fragte er: „Was hast du gemacht... hast du dir eine Freundin gefangen?“ Kamui feixte, als seine Augen vor Spaß aufleuchteten.

„Natürlich nicht“, brummte Toya. „Sie ist überhaupt nicht mein Typ.“

„Woher willst du das wissen? Du hattest noch nie eine Freundin.“ Kamui lachte laut über seinen eigenen Witz.

Kyoko versuchte, nicht zu kichern, aber als sie die Heiterkeit in Kamuis Augen gepaart mit dem finsteren Ausdruck in Toyas Gesicht sah, konnte sie es nicht verhindern.

„Das ist Kyoko“, Toya wandte sich ihr zu, wobei er ihren Arm los ließ, als würde ihm dabei erst auffallen, dass er sie noch festhielt. „Kyoko, das ist Kamui. Er ist auch mit einem Stipendium hier und wird in denselben Kursen sein, wie du.“

„Ja, ich bin einer der Sozialschmarotzer hier“, sagte Kamui mit einem ernsten Gesicht, was dazu führte, dass Kyokos Lachen, das sie kaum mehr zurückhalten hatte können, nun endgültig ausbrach.

Sie drehte sich zu Kamui und streckte ihre Hand aus. Mit einem sehr freundlichen Lächeln, wobei sie das Geheimnis, dass, wenn er ein Stipendium hatte, sie wusste, dass er in der Vergangenheit ein Freund gewesen war, für sich behielt, sagte sie: „Hallo Kamui, schön dich kennen zu lernen. Wie lange bist du schon hier an der Uni?“

Kamui mochte die Frau sofort. „Ungefähr zwei Jahre. Und was macht Hitzkopf hier? Dich herum führen?“, er sah grinsend auf Toya, dann wieder zurück zu ihr, wobei sein Lächeln wärmer wurde. Die schelmische Seite seiner Persönlichkeit kam zum Vorschein, und er nahm Kyokos Hand in die seine. Mit einer leisen Verbeugung brachte er ihre weiche Hand zu seinen Lippen und setzte einen sanften Kuss auf ihre Finger.

Kamui musste beinahe lachen, als er den wütenden Blick sah, den Toya ihm zuwarf. Nur ein Idiot konnte die offensichtliche Anziehung übersehen, die die liebliche Kyoko auf den anderen Mann ausübte.

Kyoko errötete ein wenig und kicherte über den Begriff 'Hitzkopf'. Als sie Toya Kamui anstarren sah, grinste sie. „Eigentlich waren wir gerade auf der Suche nach Shinbe und Suki. Hast du einen der beiden...“

Bevor Kyoko auch nur ausreden konnte, ergriff sie jemand am Arm und zog sie zwischen Toya und Kamui hervor. Nachdem sie ihren Kopf schnell drehte, fand sich Kyoko in das besorgte Gesicht von Suki sehen.

„War alles in Ordnung, Kyoko? Du bleibst hier, nicht wahr?“, Suki klang äußerst bittend.

Kyoko nickte und hörte plötzlich wieder Kyous sanfte Stimme, die ihr zuflüsterte, dass sie bleiben sollte. „Ich gehe nirgendwo hin.“ Sie nickte über Sukis Schulter Shinbe zu und erkannte, dass er ebenso glücklich mit ihrer Antwort war, wie Suki.

Toya hob eine Augenbraue als er Kyokos Worte hörte. Er fragte sich, was genau Kyou ihr erzählt hatte, um sie so sehr zu überzeugen. Sie benahm sich nun so anders, sie schien beinahe glücklich zu sein. Normalerweise, wenn Kyou mit jemandem alleine sprach... war er danach stundenlang gereizt. Der Mann konnte sogar ihm ab und zu Angst einjagen.

Kyoko nahm Sukis Arm und zog sie zur Treppe: „Du musst mir helfen, etwas zu finden, was ich heute Abend anziehen kann, wenn wir tanzen gehen.“ Die beiden Frauen gingen dicht nebeneinander die Treppen hoch, während sie plauderten. Sie benahmen sich, als würden sie sich schon ewig kennen.

Shinbe, Kamui und Toya sahen den beiden Mädchen nach. Shinbe fragte Toya mit besorgter Stimme: „Weiß sie, was hier wirklich vor sich geht?“

Toya beobachtete, wie sich Kyokos Lippen bewegten, während sie mit Suki redete. „Ja, ich glaube schon.“ Dann wandte er sich wieder zu ihnen zurück und wechselte das Thema: „Kamui, kommst du heute Abend mit uns mit?“

Shinbe riss erstaunt die Augen auf. „Toya? Kommst du ernsthaft mit zum Tanzen?“, seine Stimme klang schockiert. 'Das hört sich gar nicht nach Toya an', dachte er innerlich.

„Hey, mir wurde aufgetragen, sie wie ein Adler im Auge zu behalten, also habe ich wohl keine Wahl, oder?“ Toya tat so, als wäre er darüber verärgert, sodass die anderen glauben würden, dass er es gegen seinen Willen tat. Aber in Wirklichkeit wollte er sie plötzlich wirklich nicht mehr aus den Augen lassen.

Sein Herzschlag pochte unter seiner Haut, als wolle er ihn dazu anweisen, sie um alles in der Welt zu beschützen, egal, ob ihm das aufgetragen worden war, oder nicht. Es war keine große Hilfe, dass in seinen Gedanken nun Kyoko sich zu einem donnernden Rhythmus auf einer vollen Tanzfläche bewegte. Seine Beschützerinstinkte bohrten sich an die Oberfläche und er wollte beinahe, dass sie nicht ging.

Ein leises Knurren bahnte sich den Weg aus Toyas Kehle und er schüttelte seinen Kopf, versuchte, den Gedanken an so viele Augen auf ihr zu vertreiben... Augen, die dort nicht hingehörten.

„Ja, hört sich gut an. Ich komme mit“, meldete sich Kamui zu Wort. „Wir müssen am Wochenende etwas tun, um uns von diesem Ort abzulenken.“ Er fühlte sich beinahe übermütig durch die Erleichterung, die das Wissen, dass Kyoko von nun an hier sein würde, ihm gab. „Außerdem müssen wir eine Freundin für Toya finden“, bemerkte er unschuldig.

„Wer sagt, dass ich eine Freundin brauche, du kleiner Dummkopf?“, brummte Toya, und gab Kamui einen Klaps auf den Kopf. „Du wüsstest noch nicht einmal, was eine Freundin ist, wenn sie dich in den Hintern beißen würde.“

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