Mit zitternder Stimme flüsterte Kyoko: âToya?â
Sie richtete sich ganz auf, als er sich herumdrehte, seine blutroten Augen sie anstarrten. Seine Brust hob und senkte sich noch immer schnell, durch sein schweres Atmen, das durch die Macht kam, die er gebraucht hatte, um den Dämon zu töten. 'Die Dolche', dachte Kyoko und versuchte, ruhig zu bleiben. 'Sie musste ihm die Dolche zurückgeben.' Sie sah zu dem Felsen, gegen den er geschmettert worden war und sah einen der Dolche dort liegen. Langsam begann sie, sich in die Richtung der Klinge zu schleichen, ohne Toya aus den Augen zu lassen.
Toya machte einen Schritt vorwärts und knurrte. Er fühlte einen verblendenden Zorn für den Dämon, den er gerade getötet hatte, und wartete, um zu sehen, ob es mehr geben würde, die er umbringen konnte, oder ob der Dämon wieder aufstehen würde. Dann hörte er jemanden hinter sich seinen Namen flüstern. Er drehte sich zu dem Geräusch und sah das Mädchen dort, wie es langsam aufstand. Er roch die Angst, die sie ausstrahlte, als sie sich langsam von ihm weg stahl.
Er lieà ein leises Knurren hören, um sie zu warnen, sich nicht zu bewegen, und machte einen Schritt auf sie zu. Sie stand einen Moment lang still und starrte ihn an, als könnte sie sich nicht entscheiden, ob er ein Freund oder Feind war. Er konnte fühlen, wie ihre Angst zunahm, und das machte ihn wütend. Er knurrte wieder, und sie rannte los.
Kyokos Herz hämmerte. Er hatte sie angeknurrt. Wollte er sie umbringen? Die Dolche, sie musste zumindest einen davon erreichen. Sie waren ein Teil von ihm und halfen ihm, das Dämonenblut, mit dem Hyakuhei ihn verflucht hatte, wegzusperren. Kyoko rannte so schnell, wie nie zuvor in ihrem Leben.
Sie musste ihm den Dolch bringen. Ihr Haar flog hinter ihr und sie wusste, er war ihr auf den Fersen. Das Haar in ihrem Nacken stand zu Berge, als hätte er sie schon gefangen. Noch zwei Meter⦠beinahe da. Ein Schatten schob sich vor sie, zwischen sie, und das, was sie so verzweifelt versuchte, zu erreichen.
Nein. Sie würde nicht vor ihm weglaufen. Sie gehörte ihm. Er blieb vor ihr stehen, um ihre Flucht aufzuhalten, und sie rannte mit einem erschrockenen Ausruf direkt in ihn hinein. Als sie ihn berührte, konnte er fühlen, wie sein Blut sich beruhigte und er knurrte weicher, damit sie wusste, dass sie dieses Mal bleiben sollte. Als sie immer noch versuchte, von ihm los zu kommen, drückte er sie fest an sich, wollte, dass diese Frau wusste, dass er alles zerstören würde, was ihr zu nahe kam.
Er sah hinunter in die groÃen smaragdgrünen Augen, die seinen Blick erwiderten. Toya konnte fühlen, wie sie versuchte, unter seinen Armen hindurch zu schlüpfen. Nein, er würde sie nie gehen lassen⦠das Dämonenblut in ihm hatte sie schon für sich beansprucht. Er beobachtete, wie eine Träne von ihren Wimpern auf ihre cremig weiÃe Wange tropfte. Er beugte sich nach vorne und leckte die Träne mit seiner Zungenspitze ab, ein erschrockener Ausruf erklang von dem Mädchen.
Sie wehrte sich wieder, wand sich aus seinem Griff und sank zu Boden, warf sich an ihm vorbei und griff nach etwas, was dort lag. Er knurrte über ihren Trotz, als er sich umdrehte und auf sie fallen lieÃ, sie zu Boden drückte. Er hielt ihre Hand über ihrem Kopf und das Gewicht seines Körpers machte den Rest von ihr unbeweglich. Sie versuchte, ihn abzuwerfen, aber er wollte, dass sie wusste, wo sie hingehörte.
Er senkte seinen Mund auf ihren und knurrte tief in seiner Brust. Das Mädchen hielt still, als seine Lippen sich mit einem besitzergreifenden Kuss auf ihre pressten. Mit seiner Zunge drückte er ihre Lippen auseinander und wurde noch besitzergreifender. Er wollte sie, und sie würde ihm gehören. Seine Hände glitten hoch von ihren Handgelenken und er nahm ihre Finger in seine, als er fühlte, wie seine Hand das berührte, was sie vom Boden aufgehoben hatte.
Er leckte das Innere ihres Mundes, wollte alles schmecken, was sie war. Er konnte fühlen, wie seine Gedanken langsam zurück zu ihm kamen, Dinge, die er vergessen haben sollte. Er beruhigte sich, aber der Kuss nicht. Seine Gedanken flimmerten. Er konnte die Hitze in seinen tieferen Regionen fühlen und er rieb hungrig seine Hüften an ihr. Dann machte etwas in ihm klick und der rote Nebel in seinem Kopf verschwand.
Toya wurde sich allem wieder bewusst, des weichen Körpers unter ihm, des Geschmacks von Honig und des verblendenden Verlangens, das durch seine Adern strömte. Wie sehr er es auch nicht wollte, er lieà ihre Lippen los und hob seinen Kopf ein paar Zentimeter hoch, um in Kyokos Augen zu starren. Er hatte sie soeben geküsst und er wollte wirklich weitermachen.
Kyoko konnte nicht verhindern, dass feurige Blitze durch ihren Körper schossen. Sie hatte aufgehört, sich zu wehren, als er seinen Kuss vertieft hatte. Das Gefühl seiner Lippen, die ihre mit solch einer Leidenschaft beherrschten, war fast zu viel für sie. Dann fühlte sie den Beweis seiner Erregung hart gegen ihren Oberschenkel drücken und eine weitere Hitzewelle schoss durch sie.
Sie fühlte, wie er sein Gewicht langsam verlagerte und seinen Kuss beendete. Was sie sah, lieà ihr Herz aussetzen. Seine Augen waren golden, alle Spuren dämonischen Blutdurstes waren weg. Sie schielte auf den Dolch, den sie noch mit ihren Fingern umklammerte, und erkannte, dass er ihn berührte. Sie seufzte erleichtert, als ihr klar wurde, dass Toya zurück war.
Toya beobachtete Kyoko, wie sie zu der Klinge schielte und sein Blick folgte dem ihren. Also das war passiert. Er hatte sich verwandelt, und dann hatte er versucht⦠Er wusste, sie würde wütend auf ihn sein, für das, was er beinahe getan hatte. Sogar die Seite von ihm, die auÃer Kontrolle war, hatte sie als seine Partnerin gewählt.
Er setzte sich auf und versuchte, sie nicht anzusehen, als er von ihrem Körper rollte. Erst als er ganz von ihr unten war, wagte er es, sie wieder anzusehen. Das erste, was seine Aufmerksamkeit erregte, waren ihre Lippen, die durch den Kuss angeschwollen waren. Er fühlte, dass seine Wangen rot wurden, als er sich an den Kuss erinnerte, das Gefühl ihrer Lippen auf den seinen.
'Also so fühlt sich der Himmel an', überlegte er innerlich und rieb sich seine Augen mit einer Hand, nur um seine Reaktion vor ihr zu verstecken.
Kyoko drehte sich von ihm weg, als sie langsam aufstand. Sie wusste, dass er sie nicht hatte küssen wollen, und dass es ihm jetzt wohl leid tat. Sie suchte die andere Klinge und gab ihm beide Dolche zurück.
Toya stand auch auf, sagte kein Wort. Die Stille war ohrenbetäubend.
Kapitel 2 "Flamme der Eifersucht"
Kyoko biss ihre Zähne zusammen, die Spannung zwischen ihnen war fast greifbar und es begann sie richtig nervös zu machen. Toya saà auf einem Ast in dem Baum nahe am Feuer und Kyoko saà alleine am Feuer. Sie hatten immer noch kein Wort zueinander gesagt und jetzt sah er sie nicht einmal an.
Sie runzelte die Stirn, fühlte sich etwas beleidigt. War es wirklich so schrecklich, sie zu küssen?
Toya saà in dem Baum und schmollte. Er hatte ihr Stirnrunzeln gesehen. War es wirklich so schlimm gewesen, wie er sie geküsst hatte? Sie hatte kein Wort darüber verloren, was er getan hatte. Es wäre ihm lieber, wenn sie ihn anschreien würde, oder irgendwas, aber er wusste nicht, was er davon halten sollte, dass sie gar nichts sagte. War sie so wütend auf ihn? Sollte er sich entschuldigen?
Seine Lippen wurden schmal vor Trotz. Er würde sich nicht für etwas entschuldigen, das er nicht tun hatte wollen. Sollte er es einfach ignorieren und so tun, als wäre es nie passiert? In diesem Moment wünschte er sich nur, dass alles wieder so wäre, wie es gewesen war, obwohl er selbst den Kuss nicht vergessen würde. Toya schielte wieder zu ihr hinunter und fragte sich, was durch ihren Kopf ging.
Seine Lippen wurden schmal vor Trotz. Er würde sich nicht für etwas entschuldigen, das er nicht tun hatte wollen. Sollte er es einfach ignorieren und so tun, als wäre es nie passiert? In diesem Moment wünschte er sich nur, dass alles wieder so wäre, wie es gewesen war, obwohl er selbst den Kuss nicht vergessen würde. Toya schielte wieder zu ihr hinunter und fragte sich, was durch ihren Kopf ging.
Kyoko beobachtete den Himmel als es langsam dunkel wurde. Sie wünschte sich, dass Kamui hier wäre, aber wusste, dass er erst am Morgen zurückkommen würde. Die Gesellschaft wäre ihr sehr willkommen gewesen. Im Moment würde sie sich sogar schon mit Shinbe und Suki zufrieden geben, wenn sie wieder einmal stritten. Sie grinste⦠das war immer unterhaltsam.
Sie spielte mit dem Gedanken, nach Hause zu gehen, aber es war schon spät und es würde Stunden dauern, um zurück zum Herzen der Zeit zu kommen, auÃer Toya brachte sie. Daran denkend, wie er immer reagierte, wenn sie nach Hause gehen wollte, wollte sie ihn lieber nicht bitten, sie hin zu bringen. Er schien zu meinen, dass es eine Sünde war, diese Welt auch nur für einen Tag zu verlassen. Das Allerletzte, was sie im Moment wollte, war, einen Streit mit ihm zu beginnen.
Sie griff in ihre Umhängetasche und zog ihre dünne Decke heraus, wusste nicht, was sie sonst tun sollte. Vielleicht, wenn sie sich beeilte und schlief, würde jemand anders hier sein, wenn sie aufwachte⦠jemand auÃer ihm. Er benahm sich als hätte er schon vergessen, dass er sie geküsst hatte, und das nervte sie. Er sagte nicht, dass es ihm gefallen hatte. Und er entschuldigte sich nicht. Er sagte einfach gar nichts, als wäre es nie passiert.
Kyoko warf die Decke zu Boden und legte sich darauf, entschied sich, einfach hinauf in die Sterne zu sehen, die langsam auftauchten. Sie konnte nichts dagegen tun, sie war in den letzten vierundzwanzig Stunden zweimal geküsst worden und nachdem sie davor noch nie geküsst worden war, war das alles, woran sie denken konnte. Sie begann, die beiden Küsse zu vergleichen.
Kyous Kuss war kraftvoll und aufregend gewesen, obwohl er ihr auch Angst gemacht hatte, wegen dem, wer er war. Trotzdem, seine Lippen waren warm, wo sie gedacht hatte, dass sie kalt sein würde. Seine Hände auf ihrem Körper waren heià gewesen statt der kühlen Berührung, die sie erwartet hätte. Sie stöhnte, als die Erinnerung eine Hitzewelle durch ihren Körper schoss.
Toya zuckte, als er ein leises Stöhnen von Kyoko kommen hörte. Als er auf sie hinunter sah, erkannte er, dass sie in Gedanken verloren schien. Seine Augen wurden dunkler, zu geschmolzenem Gold. Ihr Geruch veränderte sich und das zog ihn zu ihr. Er atmete den süÃen Duft ein. Dachte sie an ihn?
Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Moment, wo er wieder zu Sinnen gekommen war, nachdem er sich aus seiner verfluchten Gestalt zurück verwandelt hatte. Ihre Lippen waren weich gewesen und sie hatte nicht gegen ihn gekämpft. Er konnte sie immer noch schmecken. Nichts hatte ihn je so sehr mitgenommen wie das. Kyoko war eine andere Geschichte. Wenn sie ihn nicht gerade anschrie, war sie einer der fröhlichsten Menschen, die er je gekannt hatte. Nicht, dass er viele Menschen kannte, aber doch, sie war wie sein Licht in der Dunkelheit.
Insgeheim liebte er es, sie zu schützen und sie in seiner Nähe zu haben. Das war es fast wert, dass der Schützende Herzkristall zersplittert war⦠fast. Nun musste er sie vor Hyakuhei und allen Dämonen um sie beschützen. Er schielte wieder auf sie hinunter und spürte, dass sie eingeschlafen war. Er wusste, wenn sie sich nicht darauf konzentrierten, den Talisman zu versammeln, dann konnte es sehr tödlich werden⦠zu tödlich, als dass sie in der Mitte von allem sein sollte. Darum drängte er immer darauf, dass die Gruppe weitersuchte.
Toya sprang leichtfüÃig vom Baum und landete still neben ihr. Er schlich sich neben sie und setzte sich in ihre Reichweite. Das machte er oft, nachdem sie eingeschlafen war, damit er nahe bei ihr sein konnte, wenn etwas passierte, das, und die Tatsache, dass er einfach gerne nahe bei ihr war. Er entspannte sich und döste leicht. Das leiseste Geräusch würde ihn aufwecken und er wäre bereit.
Kyoko warf sich im Schlaf herum⦠träumte. Toya hatte gerade Hyakuhei getötet und lächelte, als er auf sie zukam, sie an sich drückte. Er sah groÃartig aus. Mit einem gebannten Blick in ihre Augen näherten sich seine Lippen den ihren und seine Augen wurden weich. Sie konnte die Liebe in ihnen leuchten sehen. Sie zögerte, plötzlich nicht sicher, was passierte.
âUnd das Zeitportal⦠muss ich nicht den Schützenden Herzkristall zurück in meine Welt bringen?â, flüsterte sie besorgt.
Toya lächelte nur und schüttelte seinen Kopf. âWeiÃt du nicht, dass ich dich liebe und dich nie gehen lassen würde?â Er senkte seine Lippen auf die ihren und der Kuss raubte ihr den Atem. Er war tief und leidenschaftlich. Er fühlte sich so wirklich an. Sie schloss ihre Augen und der Kuss veränderte sich.
Der Kuss war hungrig und gefühlvoll gleichzeitig. Als sie den Unterschied bemerkte, öffnete sie ihre Augen und starrte in die goldenen Augen von Kyou. Sie konnte seine Hände auf ihrem Körper fühlen, die sich langsam bewegten und sie herausforderten, zu reagieren. Sie ergab sich dem Gefühl und schloss ihre Augen wieder.
In diesem Moment veränderte sich alles und Kyoko fühlte, wie ein kalter Schauer über ihren Rücken lief. Die warmen Lippen wurden glühend heià und sie spürte das Böse, das von ihnen abstrahlte. Die Hände, die ihren Körper streichelten, waren wie Feuer und die Klauen rissen blutige Spuren überall, wo sie sie berührten. Ihre Augen öffneten sich schlagartig um in nachtschwarze Augen zu sehen⦠Hyakuhei.
Sie hörte ihn mit einer weichen, verführerischen Stimme mit bösem Unterton flüstern: âNiemand kann dich retten.â
Kyoko begann, sich zu wehren und konnte sich selbst schreien hören, aber er war zu stark. Er hielt sie mit einem eisernen Griff fest. Sie schrie wieder, versuchte, ihn abzuschütteln. Die Hände, die sie nach unten drückten, verschwanden und sie konnte fühlen, wie sie gegen etwas Hartes gedrückt wurde.
âKyoko, wach auf⦠Kyoko.â Warte⦠das war nicht Hyakuhei⦠sie hörte auf, sich zu wehren. Sie fühlte, wie eine Hand über ihr Haar strich, sie streichelte und sie fühlte sich sicher.
Langsam öffnete sie ihre Augen und konnte dunkles Haar mit silbernen Strähnen sehen. Sie war an Toyas Brust gedrückt und er hielt sie⦠wiegte sie langsam hin und her. In dem Glauben, dass sie immer noch träumte, kuschelte Kyoko sich an ihn und schloss ihre Augen wieder, wollte nicht, dass dieser Traum aufhörte.
Solange Toya sie hielt, würde Hyakuhei nicht in ihre Träume zurückkommen, um sie heimzusuchen. Sie lag praktisch in seinem Schoà und sie konnte ihn hören. âEs ist alles gut, Kyoko. Ich habe dich. Es ist jetzt wieder gut. Schhhâ¦â Sie konnte fühlen, wie ihr Körper noch zitterte von dem Traum, aber Toyas sanfte Stimme beruhigte sie. Das Geräusch seines Herzschlages sang sie sicher in einen traumlosen Schlaf.
Toya konnte fühlen, dass sie sich wieder beruhigte. Er hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen, wie sie im Schlaf so um sich geschlagen und geschrien hatte. Was auch immer es gewesen war, es hatte sie zu Tode erschreckt und sie hatte ihn zu Tode erschreckt. Er zog sie so fest an sich, dass sie praktisch in seinem Schoà lag. Er hielt sie fest an sich gedrückt, als ihr Zittern langsam verging. Ihre Wange lag an seiner Brust und er hielt seine Arme schützend um ihren Körper. Sie war für ihn leicht wie eine Feder und Toya liebte das Gefühl, sie so festzuhalten.