Für Immer und Noch Ein Tag - Софи Лав 5 стр.


„Hör auf! Du löst nur wieder meine Hormone aus“, rief sie.

Amy sprang von ihrem Sitz aus, rannte um den Tisch herum zu Emily und zog sie in eine Umarmung.

„Ich freue mich ja so für dich!“, kreischte sie.

Die zwei Freundinnen umarmten sich fest. Aus den Augenwinkeln sah Emily, dass Harry Daniel die Hand schüttelte.

Schließlich ließ Amy sie los, riss sich wieder zusammen und wischte sich die Tränen von den Wangen. Dann umarmte sie auch Daniel.

„Herzlichen Glückwunsch“, sagte sie. Schließlich setzte sie sich wieder hin und drückte Chantelle an den Schultern. „Dann wirst du also eine große Schwester?“

Chantelle nickte aufgeregt. „Aber erst im Dezember, das dauert ja noch ewig.“

Schnell rechnete Amy an ihren Fingern zurück. „Dezember? Wann bist du schwanger geworden?“

Emily errötete. „Das ist kein Stoff für gemischte Gesellschaft, Ames“, sagte sie.

Amys Augen weiteten sich und dann flüsterte sie ihr stumm zu: „Hochzeitsreise?“

Emily nickte und sah nach unten.

„Was sagt ihr?“, wollte Chantelle wissen, während sie zwischen den beiden Frauen hin und her sah. Dann richtete sie ihren Blick auf Daniel. „Daddy, was flüstern sie?“

Daniel lachte. „Gar nichts, meine Liebe. Das erzählen wir dir wann anders. Wenn du ein wenig älter bist.“

Chantelle verschränkte die Arme und schmollte, was die anderen zum Lachen brachte.

„Oh Em“, schwärmte Amy. „Meine Wangen tun schon von all dem Lachen weh. Lässt du mich mit dir für das Baby einkaufen gehen?“

„Jetzt?“, wollte Emily wissen.

„Ja!“, rief Amy. „Ich bin zu aufgeregt, um zu warten. Ich werde uns nach Bangor fahren. Dort gibt es einen wunderbaren Babyladen, in dem alles in Handarbeit gefertigt wird. Was sagst du dazu?“

Emily sah Daniel und Chantelle an. „Macht es euch etwas aus?“

„Überhaupt nicht“, erwiderte Daniel. „Ich werde Chantelle nach Hause zu ihrer Gesangsstunde bringen.“

Mit diesen Worten stand er auf und die anderen folgten seinem Beispiel.

„Harry, es war schön, dich kennenzulernen“, sagte er, während er erneut Harrys Hand schüttelte. „Wir reden noch einmal über das Restaurant, okay? Vielleicht können wir uns ja auch einmal mit George treffen. Ich verzichte während Emilys Schwangerschaft auf Alkohol, aber wir können ja etwas Anderes unternehmen. Fischst du?“

„Sehr gerne“, entgegnete Harry mit einem Grinsen.

„Wunderbar, dann gehen wir irgendwann einmal mit meinem Boot fischen“, meinte Daniel.

Sie tauschten Nummern aus und Emily hatte das Gefühl, dass sich die beiden prächtig verstanden, was sie selbst wiederum fröhlich stimmte. Fraser und Daniel wären niemals Freunde geworden, weil sie beide aus solch unterschiedlichen Welten kamen. Aber bei Harry konnte sie es sich gut vorstellen, dass sie sich zu viert treffen, etwas trinken und gemeinsam lokale Veranstaltungen besuchen könnten. Auf einmal konnte sie sich eine Zukunft vorstellen, in der Harry und Amy verheiratet waren, in der gleichen Gegend wohnten und ihre Kinder gingen auf die gleiche Schule wie die von Emily und Daniel. Das war eine wunderbare Vorstellung!

Emily verabschiedete sich von Harry und Chantelle, dann schlang Amy ihren Arm um Emily und zog sie mit lebhaften Schritten zum Auto. Dabei drückte sie auf jede nur erdenkliche Weise aus, wie sehr sie sich für ihre Freundin freute.

„Kann ich Patin werden?“, fragte sie.

„Vielleicht, aber das wäre Jayne gegenüber nicht fair.“

„Jayne würde keine Patin sein wollen.“

„Wahrschenlich nicht, aber sie würde sich trotzdem aufregen.“

„Na gut. Kann das Kind dann Amy genannt werden, wenn es ein Mädchen ist?“

Emily lachte und zuckte mit den Schultern. „Wir haben noch nicht über Namen gesprochen. Du weißt ja, dass Daniel genauso das Recht hat, mitzubestimmen. Und auch hier sollte ich dich darauf hinweisen, dass Jayne stocksauer wäre, wenn wir das Baby Amy nennen!“

Schnell fuhr Amy mit dem nächsten Thema fort. „Wenn er oder sie groß ist, kann das Kind ein Praktikum bei mir machen! Ich werde die coole Tante Amy mit einer Wohnung in New York sein.“

Emily nickte nur, froh, dass sich Amy so für sie freute. Sie hatten eine lange Reise hinter sich, bis Amy ihre Wut darüber, dass Emily aus New York davongelaufen war, überwunden hatte. Jetzt standen sie sich näher denn je, so als ob ihr Band unzerbrechlich wäre. Emily hoffte nur, dass sich die Beziehung zu Harry ebenfalls so gut entwickelte, dass Amy hierherzog. Dann wäre wirklich alles perfekt.

KAPITEL FÜNF

Wie es für Amy typisch war, schleppte sie Emily in alle teuren, luxuriösen Kinderläden. Sie alle waren mit Strandholz und pastellfarbenen Wänden dekoriert und in ihnen wurden hunderte Dollar teure Decken und tausende Dollar teure Taufgeschenke ausgestellt. Von Kleidern und Geräten bis hin zu Babymöbeln und Dekoartikeln gab es alles.

„Amy, du kannst mir hier kein Geschenk kaufen“, protestierte Emily, während sie sich all die schönen Gegenstände ansah.

„Warum denn nicht?“, gab Amy zurück. „Meine beste Freundin bekommt ein Baby. Ich kann dich so viel ich will verwöhnen. Also, hättest du lieber einen praktischen Kinderwagen oder etwas Üppigeres, wie diesen umweltfreundlichen Bio-Schnuller? Oh, sieh nur!“, rief Amy, die von einem anderen Regal abgelenkt wurde. „Biologisch abbaubare Windeln.“ Sie schnappte sich ein Päckchen und begann, die Rückseite vorzulesen. „Hypoallergene Materialien. Von Rainforest Alliance zertifiziert. Geringe Giftstoffe. Keine Farbstoffe.“

Emily war von der Auswahl vor ihr überfordert. Sie hatte sich über Giftstoffe oder Allergene noch gar keine Gedanken gemacht. Sie hatte noch nicht einmal einen Gedanken an Windeln und Schnuller verschwendet! Sie hatte gerade erst damit begonnen, zu verarbeiten, dass in ihrem Bauch gerade ein Baby von der Größe einer Himbeere heranwuchs.

„Wie viele Sachen wird das Baby wohl brauchen?“, meinte Emily plötzlich unruhig.

Amy sah ihre Freundin besorgt an. „Keine Panik.“

„Aber ich habe noch gar nicht an alles gedacht“, erwiderte Emily, die hörte, wie sich Panik in ihre Stimme schlich.

Sofort wurde Amy aktiv. Sie legte einen Arm um Emilys Schulter, führte sie zu einem flauschigen Stillsessel im skandinavischen Stil – auf dem Etikett sah Emily, dass er 1.400 Dollar kostete – und setzte sie darauf.

„Lass uns eine Liste schreiben“, sagte Amy. Sie ließ sich auf den dazu passenden schwarzen Fußhocker nieder. „Nichts ist besser als eine Liste, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.“

Emily schüttelte den Kopf. „Ich brauche keine Liste“, erwiderte sie mit einem resignierten Kichern. „Ich bin nur gerade ein wenig neben der Spur. Das ist alles so neu und ungewohnt und…unerwartet.“

„Dann war es also nicht geplant?“, fragte Amy neugierig. „Ich meine das Baby?“

„Nein“, gestand Emily. „Aber wenn ich wirklich auf unserer Hochzeitsreise schwanger wurde, dann muss es in der Nacht geschehen sein, bevor Daniel mir eröffnete, dass er gerne ein Baby hätte.“ Sie kaute auf ihrer Lippe, während sie sich daran erinnerte, dass Daniel das gesamte Leuchtturm-Restaurant gebucht hatte, um das Thema in einer wunderschönen und romantischen Umgebung anzusprechen, und daran, wie schrecklich dieser Moment endete, weil sie kalte Füße bekommen hatte. „Kurz bevor ich ihm sagte, dass ich dafür noch nicht bereit bin.“

„Oh…“, erwiderte Amy und verzog die Nase. Dann wurde ihre Stimme weicher. „Dann wolltest du gar nicht, dass das passiert?“

„Doch“, sagte Emily. „Ein paar Wochen später änderte ich meine Meinung. Ich musste es nur sacken lassen. Aber zu der Zeit muss ich wohl schon schwanger gewesen sein, weshalb ich mich frage, ob meine Meinung nur durch die sich veränderten Hormone umschwenkte. Und zu diesem Zeitpunkt war der Schaden bereits angerichtet, ich meine bei Daniel. Er schien froh zu sein, als ich ihm sagte, dass ich meine Meinung geändert hätte, aber ich frage mich, ob er immer noch leicht verärgert ist.“

„Die Schwangerschaft ist für ihn nicht so eine freudige Überraschung wie für dich?“, wollte Amy wissen.

Emily zuckte mit den Schultern. Ihr wurden all die Ängste, die in ihr brodelten, bewusst. „Ich war diejenige, die noch warten wollte, aber jetzt fühlt es sich so perfekt und richtig an. Aber Daniel macht einen gestressten Eindruck. Als ob es etwas gäbe, dass er mir nicht erzählt. Ich frage mich, ob es etwas damit zu tun hat, wie viel er von Chantelles frühen Jahren verpasst hat. Er verhält sich wieder einmal auf seine typische Weise, indem er nichts sagt, weshalb ich mir Gedanken mache.“

Amy tätschelte Emilys Hand. „Es tut mir leid, Em. Das hört sich hart an. Und im Moment kannst du den Stress nicht gebrauchen.“

Emily lächelte ihre Freundin an. „Jetzt, nachdem ich mit dir gesprochen habe, fühle ich mich schon viel besser. Es ist schön, dich hier zu haben.“ Sie wackelte mit den Augenbrauen. „Also, Harry. Glaubst du, er ist der Eine?“

Amy errötete, als die Unterhaltung wieder einmal im ihre aufblühende Beziehung zu Harry drehte.

„Es läuft richtig gut“, gab sie zu. „Wir sind so verschieden aber ergänzen uns so vollkommen.“

Emily grinste. „Ich wusste schon immer, dass du einen jüngeren Mann brauchst.“

„Oh, erinnere mich nicht“, meinte Amy und verdrehte die Augen. „Er ist nur fünf Jahre jünger als ich, aber es fühlt sich wie eine ganze Generation an. Wenn ich ein Pop-Lied erwähne, das ich in der High School toll fand, erzählt er mir, dass er sich daran erinnert, es als Zehnjähriger gehört zu haben! Ich meine, er ist der Zwanzig immer noch näher als der Vierzig.“

„Ich glaube nicht, dass Sechsunddreißig nahe an der Vierzig ist“, entgegnete Emily, die sich daran erinnerte, selbst als Spätgebärende eingestuft worden zu sein, und welche Risiken damit zusammenhingen. Es war ihr schon immer unangenehm gewesen, wenn Leute auf ihr Alter zu sprechen kamen, selbst, wenn sie es unabsichtlich taten.

„Na gut“, sagte Amy. „Aber einunddreißig hört sich für mich unglaublich jung an! Ich denke nicht gerne darüber nach. Ich werde so viel früher vierzig sein als er.“

„Denkst du schon so weit in die Zukunft?“, fragte Emily mit hochgezogenen Augenbrauen.

Amy zuckte mit den Schultern. „Anscheinend. Ich kann nichts dagegen tun. Wir passen einfach so gut zusammen. Alles ist so einfach. Sogar, wenn wir uns streiten, ist es nicht so schlimm, weil ich irgendwoher weiß, dass wir es wieder ausbügeln.“

„Das ist ja wunderbar“, erwiderte Emily, während sie in sich hineinlächelte. Amys Beschreibung glich ihrer eigenen Beziehung zu Daniel. Sie war nicht einfach, es gab immer noch Herausforderungen, aber über allem herrschte eine Gewissheit, dass alles gut werden würde. „Über was streitet ihr euch?“

„Über die Zeit“, erklärte Amy. „Und natürlich die Entfernung.“

„Ja, was wirst du deswegen unternehmen?“, fragte Emily. „Glaubst du, du wirst hierherziehen? Oder Harry nach New York?“

„Ich weiß es nicht. Den Sommer über bleibe ich hier, weshalb ich erst einmal nicht weiter denke. Ich musste sowieso mal wieder aus der Stadt rauskommen. Ich schätze, ich warte ab, wie es geht, wenn ich ein paar Monate hier verbracht habe. Das Hin und Zurück war kein Spaß, aber ich frage mich, ob die lange Entfernung gar nicht mehr so problematisch sein wird, wenn die Anfangsphase vorüber ist.“

Emily lachte. „Es ist so lustig, dich so sprechen zu hören. Es gab einmal eine Zeit, in der dir ein Wochenende hier schon zu viel war.“

Amy schien das peinlich zu sein. „Naja“, meinte sie dann abwehrend, „das war ja auch damals. Jetzt ist alles anders.“

„Du bist verliebt“, stellte Emily fest. „Jetzt weißt du auch, warum ich hierbleiben musste.“

Amy nickte widerwillig. Sie hasste es, im Unrecht zu sein.

In diesem Moment trat die Verkäuferin heran. „Es tut mir leid, meine Damen“, sagte sie, „aber wir schließen jetzt. Möchten Sie noch etwas kaufen, bevor ich die Kasse abschließe?“

„Nein, danke“, erwiderte Emily im gleichen Moment wie Amy „Ja“ sagte.

Emily sah ihre Freundin verwirrt an.

„Wir nehmen den Stillsessel“, bestimmte Amy.

„Ames, auf keinen Fall!“, rief Emily. „Er ist so teuer!“

Amy schüttelte den Kopf. „Das ist schon in Ordnung. Du verdienst ihn. Und er hat für uns bereits eine Bedeutung. Wir hatten ein sehr tiefes Gespräch in diesem Sessel. Jetzt müssen wir ihn nehmen, weil er sentimentalen Wert besitzt.“

Emily hielt ihre Hände ergeben hoch. Es hatte keinen Sinn, mit Amy darüber zu streiten. Am besten sollte sie ihre Freundin einfach walten lassen. Immerhin genoss sie es, ihren Freundinnen einen Gefallen zu tun.

Sie zahlten für den Sessel und luden ihn in den Kofferraum von Amys Auto. Als sie sich auf dem Beifahrersitz niederließ, sah Emily, dass sie einen verpassten Anruf der Pension hatte. Sofort hörte sie die Mailbox ab. Es war eine Nachricht von Lois.

„Tut mir leid, dich zu stören, Emily, aber die Männer von Erik & Sons sind hier. Sie sagen, dass sie ein Treffen mit dir arrangiert hatten. Eine Tour von Trevors Haus. Daniel meinte, dass du die Schlüssel hättest, weshalb er die Tour nicht mit ihnen machen kann.“

„Oh nein!“, rief Emily. „Amy, gib Gas. Ich bin spät dran für ein Treffen!“

KAPITEL SECHS

Das Echo in Trevors Haus ließ Emily erzittern. Es fühlte sich so leer und unbewohnt an. So menschenleer.

Wayne Erik nahm Emily zur Seite. „Es ist ein wunderschönes Haus“, sagte er. „Trevor hat sich gut darum gekümmert.“

„Es war viele Jahre lang sein Sommerhaus, bevor er Vollzeit hier eingezogen ist“, erklärte Emily. „Das hat womöglich dazu beigetragen, dass es kaum Abnutzungsspuren gibt.“

Das und die Tatsache, dass Trevor eigentlich niemanden in seinem Leben gehabt hatte, weder Familie noch Freunde, die ihn hätten besuchen können. Er hatte jahrelang alleine in diesem großen Haus verbracht. Emily fragte sich, ob ihr Vater ein ähnliches Leben führte. Alt und alleine. Vielleicht hatte er Nachbarn, die dachten, dass er von seiner Familie verlassen worden wäre, die sich darum sorgten, dass er sich alleine fühlte. Der Gedanke löste ein schmerzhaftes Ziehen in ihr aus.

Daniel trat zu ihr und berührte sie leicht am Ellbogen. „Geht es dir gut?“, fragte er sanft.

Emily nickte. „Ich bin nur immer so traurig, wenn ich hierherkomme“, erklärte sie.

Daniel legte seinen Arm um ihre Schultern. „Ich weiß. Es ist gut, dass wir das Haus umbauen, auch wenn es sich nicht immer richtig anfühlt, Trevors Note aus diesen Haus zu entfernen. Aber das Gleiche hast du auch mit der Pension getan und es war die richtige Entscheidung gewesen.“

„Du hast Recht“, stimmte Emily zu.

Sie hielten sich an den Händen, während sie zusammen mit den Architekten durch das Haus gingen und hin und wieder anhielten, um einen Blick auf die Pläne zu werden und sie mit den tatsächlichen Begebenheiten zu vergleichen. Die Erik-Brüder hatten verschiedene Optionen für den Umbau des Hauses gezeichnet, je nachdem, wie viele Räume Emily und Daniel als Gästezimmer verwenden wollten, wie groß das Restaurant und die offene Küche sein sollten und wie viel sie auszugeben gedachten. Die günstigste Option beinhaltete die wenigste Arbeit und so viele der Originalinnenwände wie möglich würden bestehen bleiben, aber Emily war sich sicher, dass sie das gesamte Erdgeschoss komplett offen haben wollte. Dies war jedoch Teil des teuersten Plans. Aus unternehmerischer Sicht mussten sie auch das zusätzliche Einkommen durch die neuen, zu vermietenden Zimmer mit einrechnen, doch Emily wollte das Haus damit nicht überfüllen. Im zweiten Stock der Pension gab es bereits zahlreiche kleinere, günstigere Räume. Emily wollte diesen Teil der Pension luxuriös und teuer gestalten, etwas, das Besuchern den Atem verschlagen würde.

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